Wunsch und Wirklichkeit liegen beim Rasen häufig weit auseinander. Einige Gartenbesitzer wünschen sich eine satt-grüne und dichte Rasenfläche, stattdessen macht sich häufig Moos breit. Es ist natürlich berechtigt Moos im Rasen loswerden zu wollen. Bevor Sie den Kampf gegen das Moos beginnen, möchten wir seine Vorteile nicht ganz unter den Tisch fallen lassen:
- Moos kann sehr gut als Rasenalternative dienen: Es schimmert samtgrün und sorgt für einen dichten Teppich ohne Löcher. Hier eignet sich vor allem Sternmoos (eigentlich ein Mastkraut), das Sie entweder selbst säen oder als kleine Pflanze einsetzen können.
- Moose sind widerstandsfähig und kommen mit Trockenheit gut klar.
- Moos ist pflegeleicht.
Wenn Sie das Moos doch lieber loswerden möchten: Jetzt im Herbst ist eine gute Zeit, das Moos zu entfernen und die Basis für einen gesunden Rasen zu schaffen. Der nächste günstige Zeitpunkt ist im Frühling.
Moos aus dem Rasen entfernen
Moos im Rasen entpuppt sich häufig als arbeitsintensive Herausforderung für Hobbygärtner. Moos konkurriert mit dem Gras um Nährstoffe und Boden und, wenn man ihm die Chance lässt, verdrängt es nach und nach die grünen Grashalme. Da Moose relativ anspruchslose Pflanzen sind, haben sie gute Chancen, sich im Garten breit zu machen.
Unsere Tipps helfen, Moos dauerhaft loszuwerden. Die Faustregel dabei lautet: Je grüner und gesünder das Gras, desto weniger Moos bildet sich. Eine dichte Grasnarbe ist wichtig.
- Das wohl wichtigste To do, wenn Sie das Moos loswerden wollen: Kümmern Sie sich regelmäßig um die Pflege des Rasens. Das heißt: Vom Frühjahr bis zum November sollten Sie ca. ein Mal wöchentlich den Rasen mähen. Die ideale Länge liegt bei 4 bis 5 Zentimetern.
- Kahle Stellen gilt es so schnell wie möglich zu bekämpfen. Dazu den Boden lockern, etwas Kompost und Sand auf den freien Stellen verteilen und dann die Rasensamen verteilen. Der Sand sorgt für einen lockeren Boden und verschafft den Wurzeln mehr Luft.
- Wenn Ihr sonnenliebender Rasen mit einer schattigen Lage zurechtkommen muss, sollten Sie speziellen Schattenrasen aussäen.
- Verwenden Sie fürs Nachsäen oder neuangelegte Rasenstücke generell nur hochwertigen Rasensamen, der zu den Lichtverhältnisse und Ihren persönlichen Ansprüchen passt. In billigen und minderwertigen Samenmischungen finden sich häufig Grassorten, die in einem Rasen nichts zu suchen haben, so zum Beispiel Futtergräser für Kühe, denen häufiges Mähen nicht gut tut.
- Nach dem ersten Rasenmähen im Frühling können Sie 1 bis 2 Zentimeter hoch Bausand auf dem Rasen verteilen, das sorgt für einen lockeren Boden und weniger Staunässe. Tipp: Die Spitzen der Grashalte sollten mindestens einen Zentimeter aus dem Sand herausschauen.
- Wässern Sie den Rasen bei andauernd hohen Temperaturen ausreichend, vermeiden Sie aber anhaltende Staunässe.
Moos im Rasen: Besser mulchen als düngen
Greifen Sie nicht zu einem billigen und schnell wirkenden mineralischen Rasen- oder Volldünger. Der führt zwar dazu, dass die Halme schnell in die Höhe schießen, dafür wachsen sie aber kaum in die Breite. Zudem wirkt der Dünger bodenversauernd – für die Ausbreitung von Moos wären das ideale Bedingungen. Besser ist ein langsam wirkender organischer Dünger mit Kalium und Eisen.
Auch ein Bodenaktivator kann helfen, die Bodenqualität zu verbessern und den Boden nachhaltig zu stärken. Ein Bodenaktivator besteht aus natürlichen Inhaltsstoffen wie Humus, gemahlenem Mineralgestein, Kieselsäure, Stickstoff, Phosphat etc.. Teilweise ist auch Kalk enthalten, um den pH-Wert zu regulieren
Tipp:
- Lassen Sie kurzen Rasenschnitt auf dem Rasen liegen (man spricht hier von mulchen).
- Von Eisendünger und Mitteln mit Eisen-II-Sulfat raten wir ab: Der Dünger kann für Menschen und Tiere gesundheitsschädlich sein.
Moos im Rasen: Muss ich vertikutieren?
Wer den Rasen nicht vertikutieren möchte, muss das nicht zwingend machen. Meist reicht es, wenn Sie das Moos mit einer Eisenharke entfernen. Dadurch wird die Oberfläche leicht aufgeraut, beim Nachsäen haben die Samen gute Bedingungen fürs Keimen und Wachsen. Das kann allerdings körperlich anstrengend sein.

Wie entsteht Moos? Ursachen für Moos im Rasen
Um Moos dauerhaft loszuwerden, ist es wichtig, dass Sie genau schauen, was der Grund für den Moosbefall in Ihrem Rasen ist – und hier ansetzen. Ansonsten werden Sie das Moos nur kurzfristig los und müssen nächstes Jahr aufs Neue mit der Bekämpfung beginnen.
- Moose lieben es schattig und feucht – deshalb findet man sie auch häufig im Wald. Aber eben auch auf schattigen Rasenstücken und bei schwerem verdichtetem Boden. An der Lage lässt sich nichts ändern, aber spezielle Samen für Schattenrasen und gründliches Sanden des Bodens können helfen.
- Unter zu langen Grashalten kann das Moos in aller Ruhe gedeihen. Deshalb den Rasen regelmäßig auf 4 bis 5 Zentimeter Schnitthöhe mähen.
- Wenn im frühen Herbst Laub auf dem Rasen liegt, sollten Sie das zügig entfernen.
- Ist der Boden zu sauer (pH-Wert unter 6), bekommt das Gras nicht genug Nährstoffe. Moos fühlt sich dagegen in der sauren Erde pudelwohl. Den pH-Wert können Sie mit einem Schnelltest aus dem Gartencenter oder Baumarkt messen. Rasenkalk kann dabei helfen, den pH-Wert zu regulieren.
Unkraut aus Rasen entfernen
Was gegen Moos hilft, hilft im Allgemeinen auch gegen Unkraut (Beikraut):
- Am besten lassen sich Unkräuter manuell entfernen, indem Sie sie ausstechen oder jäten. Das ist zwar mühsam, aber effektv. Achten Sie darauf, dass Sie das komplette Wurzelwerk entfernen.
- Kalken Sie den Rasen, um den pH-Wert zu erhöhen.
- Mähen Sie regelmäßig, aber nicht tiefer als 4 Zentimeter.
- Kahle Stellen sollten Sie zügig nachsäen.
- Beim Vertikutieren kämmen Sie übrigens nicht nur Moos, sondern auch Klee und Unkraut aus dem Rasen.
- Verwenden Sie keine chemischen Rasenherbizide.
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