Kaum ein anderes Gewächs läutet den Frühling so farbenfroh ein wie die Primel. Ab Februar blühen sie in kräftigen Tönen von Gelb, Rosa, Blau oder Weiß und setzen willkommene Akzente in tristen Winterlandschaften. Doch Primeln sind nicht nur schön: Sie bieten auch wertvolle Nahrung für Bienen und Hummeln, wenn die meisten anderen Pflanzen noch schlafen. Wer Balkon oder Garten naturnah und nachhaltig gestalten möchte, kommt an den robusten Frühlingsboten kaum vorbei.
Warum Primeln pflanzen?
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Frühe Blütenpracht: Primeln gehören zu den ersten Blühern des Jahres und sorgen schon ab Februar für Farbe.
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Nahrung für Insekten: Besonders Bienen und Hummeln finden in den früh blühenden Pflanzen wichtige Nahrung.
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Vielfältige Sorten: Von der klassischen Schlüsselblume bis zu farbenfrohen Gartenprimeln – die Auswahl ist riesig.
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Pflegeleicht und robust: Primeln sind winterhart und benötigen wenig Pflege, ideal auch für Anfänger:innen im Garten.
Möchten Sie besonders nachhaltig handeln, sollten Sie Wildarten wie die Echte Schlüsselblume (Primula veris) wählen. Diese heimischen Schönheiten sind ein echter Gewinn für Wildbienen, Schmetterlinge und die Artenvielfalt insgesamt. Achten Sie außerdem auf Pflanzen aus regionaler Produktion und auf torffreie Erden – das schützt nicht nur Moore, sondern spart auch unnötige Transportemissionen.
Primeln pflanzen: Was muss ich wissen?
Primeln können im Beet und im Topf gepflanzt werden und sind ideale Balkonpflanzen. Da Primeln weitgehend frostfest sind, kann man sie guten Gewissens ab Ende Februar pflanzen. Pflanzt man sie früh im Jahr, sollte man aber darauf achten, dass sie vor Regen geschützt sind. Falls es noch einmal länger kalt wird, kann man sie einfach mit einem Tuch abdecken oder über Nacht reinholen.
Der richtige Standort: Sonne, aber bitte mit Maß
Damit Primeln prächtig gedeihen, kommt es auf den passenden Platz an. Sie bevorzugen einen halbschattigen Standort, an dem sie vor der heißen Mittagssonne geschützt sind. Der Boden oder die Blumenerde sollte locker, humusreich und gut durchlässig sein, damit sich keine Staunässe bildet – denn nasse Füße vertragen Primeln überhaupt nicht. Auf dem Balkon eignen sich wettergeschützte Bereiche besonders gut. Wer in Töpfen pflanzt, sollte unbedingt auf Wasserabzug achten.
Primeln pflanzen: Schritt für Schritt erklärt
Das Einpflanzen selbst ist denkbar einfach: Lockern Sie zunächst den Boden auf, bzw. füllen Sie die Pflanzgefäße mit hochwertiger, möglichst torffreier Erde. Dann die Primeln so in die Erde setzen, dass der Wurzelballen mit der Oberfläche abschließt und gut angießen. In den ersten Wochen sollten Sie darauf achten, dass die Erde gleichmäßig feucht bleibt, ohne die Pflanzen zu überwässern.
Pflegeleicht und langlebig: So bleiben Primeln schön
Die wichtigste Regel: Eine Primel sollte nicht austrocknen.
Wer lange Freude an seinen Primeln haben möchte, entfernt regelmäßig Verblühtes. So stecken die Pflanzen ihre Energie nicht in die Samenbildung, sondern in neue Blüten. Ein leichter, organischer Dünger im Frühjahr gibt ihnen zusätzlich Kraft für eine lange Blütezeit. Primeln gelten als äußerst robust und eignen sich daher auch bestens für Menschen, die gerade erst mit dem Gärtnern beginnen.
Kreative Ideen: So lassen sich Primeln perfekt in Szene setzen
Besonders schön wirken Primeln, wenn sie in Gruppen gepflanzt werden. Auf dem Balkon lassen sie sich wunderbar mit anderen Frühjahrsblühern wie Stiefmütterchen, Hornveilchen oder kleinen Narzissen kombinieren. Im Garten harmonieren sie perfekt mit früh austreibenden Stauden und zarten Gräsern. So entsteht ein abwechslungsreiches Blütenbild, das die Frühlingsfreude noch verstärkt.
Wie lange blühen Primeln?
Die Blühdauer von Primeln hängt von der Sorte ab: Frühe Sorten (ab Januar erhältlich) sind kurzlebig – sie blühen nur wenige Wochen. Widerstandsfähiger sind die späteren Sorten. Die längste Freude bereiten die Primeln, die man in der zweiten Märzhälfte kauft, sie blühen zum Teil bis Mai.
Gut zu wissen: Primeln sind keine "Wegwerfartikel", die man jetzt pflanzt und nach ein paar Wochen entsorgt. Bei guter Pflege kommen die Primeln im nächsten Jahr wieder.
Mit Material der dpa.
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