Die Pfefferminze (Mentha × piperita) ist ein beliebtes Küchenkraut – und weit mehr als nur eine aromatische Zutat für Tee. Sie lässt sich einfach kultivieren, gedeiht sowohl im Beet als auch im Topf und bietet mit ihren Blüten wertvolle Nahrung für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge.
Der richtige Standort für Pfefferminze
Pfefferminze ist robust und wächst fast überall. Für ein gesundes Wachstum bevorzugt sie jedoch bestimmte Bedingungen:
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Licht: Am wohlsten fühlt sie sich an einem halbschattigen bis sonnigen Platz. In voller Sonne gedeiht sie ebenfalls sehr gut, solange der Boden gleichmäßig feucht gehalten wird.
- Windschutz: Ideal sind geschützte Standorte auf Terrasse oder Balkon.
- Boden: Locker, humos, nährstoffreich und gleichmäßig feucht.
- Wichtig: Staunässe vermeiden – Pfefferminze mag es feucht, aber nicht nass.
Pfefferminze pflanzen: Zeitpunkt und Anleitung
Der beste Zeitpunkt zum Pflanzen von Pfefferminze ist im Frühjahr (April bis Mai) oder im frühen Herbst (September). So hat die Pflanze ausreichend Zeit, vor dem Winter kräftig anzuwachsen und sich gut zu etablieren. Wer später pflanzt, riskiert, dass die Minze nicht mehr stark genug wird, um den Winter gut zu überstehen.
So gelingt das Pflanzen:
- Standort wählen: Halbschattig bis sonnig, humoser, frischer Boden
- Pflanzabstand: 30 bis 40 cm
- Wurzelsperre einsetzen: Verhindert unkontrollierte Ausbreitung
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Gießen: Nach dem Einsetzen die Pfefferminze gründlich angießen, damit sich die Wurzeln gut im Boden verankern.
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Topfkultur: Wer Minze im Topf kultiviert, sollte einen ausreichend großen Behälter mit guter Drainage wählen, damit überschüssiges Wasser abfließen kann.

Pfefferminze aussäen – so klappt’s
Zwar ist die Vermehrung über Teilung oder Stecklinge einfacher, doch auch die Aussaat gelingt mit ein paar Tricks. Der beste Zeitpunkt für die Aussaat von Pfefferminze ist von März bis Juli. Möglichst nicht später als Anfang August aussäen – sonst bleibt zu wenig Zeit für kräftiges Wachstum vor dem Winter. Idealerweise ziehen Sie Pfefferminze im Haus vor.
Aussaat-Tipps:
- Lichtkeimer: Samen nur auf die Erde streuen, nicht bedecken.
- Temperatur: 18 bis 22 °C, ideal auf einer hellen Fensterbank.
- Feuchtigkeit: Gleichmäßig feucht halten, dabei Staunässe vermeiden.
- Keimdauer: Etwa 10 bis 20 Tage.
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Pikieren: Sobald die ersten Keimlinge aus der Erde wachsen, diese vorsichtig pikieren. Ab etwa 8 bis 10 cm Höhe können die Jungpflanzen ins Beet oder in größere Töpfe umziehen.
Tipp: Da sich die Pfefferminze über unterirdische Ausläufer stark ausbreitet, empfiehlt sich im Beet eine Rhizomsperre oder ein großer Topf.
Pfefferminze pflegen: Gießen und düngen
Pfefferminze ist pflegeleicht – mit ein paar Tricks bleibt sie jahrelang vital.
- Gießen: Halten Sie die Erde stets feucht, aber vermeiden Sie Staunässe. An heißen Sommertagen ist regelmäßiges und ausreichendes Gießen besonders wichtig. Eine Mulchdecke aus Rindenhumus kann helfen, die Erde vor dem Austrocknen zu schützen.
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Düngen: Im Gegensatz zu vielen anderen Kräutern schätzt die Pfefferminze zusätzliche Nährstoffe. Eine Gabe Gemüsedünger, Hornspäne oder reifer Kompost im Frühjahr tut ihr gut. Pfefferminze im Topf sollten Sie etwas häufiger düngen, ca. alle 4 bis 6 Wochen.
Extra-Tipp: Alle 3 bis 5 Jahre Standort wechseln oder umpflanzen. Die Pflanze scheidet Stoffe aus, die ihr langfristig selbst schaden. Ein neuer Platz sorgt für neue Kraft – möglichst an einem Standort, an dem zuvor keine Minze wuchs.
So ernten und lagern Sie Pfefferminze richtig
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Ernte: Die Minze kann fortlaufend geerntet werden, indem ganze Stängel bis zur nächsten Verzweigung abgeschnitten werden. Junge Blätter oder ganze Triebe am besten vormittags an trockenen Tagen schneiden.
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Trocknen: Bündelweise kopfüber an einem luftigen Ort aufhängen. Nach dem Trocknen die Blätter abzupfen und luftdicht lagern.
- Einfrieren: Ganze Stängel oder Blätter lassen sich einfrieren – das Aroma bleibt so bestens erhalten.
Pfefferminze blühen lassen: Gut für Bienen und andere Insekten
Pfefferminze zählt zu den besonders insektenfreundlichen Kräutern. Während der Blütezeit von Juni bis September entwickeln die Pflanzen kleine, aromatisch duftende Lippenblüten, die bei Bienen, Hummeln und Schmetterlingen äußerst beliebt sind.
Wichtig: Wer die Blüten stehen lässt, fördert aktiv die Artenvielfalt. Für die Küche bleiben sie trotzdem brauchbar – sie sind essbar, aromatisch und hübsch als Dekoration.
Tipp für die Zweitblüte: Nach der ersten Blüte die Stängel bodennah zurückschneiden – so folgt eine zweite Blüte im Spätsommer.
Was passiert mit der Minze im Winter?
Im Beet ist Pfefferminze in der Regel winterhart und übersteht Temperaturen bis etwa -15 °C problemlos. Im Herbst sterben die oberirdischen Pflanzenteile ab, während die unterirdischen Rhizome im Boden verbleiben und im Frühjahr wieder austreiben. Ein Rückschnitt auf Bodenhöhe ist nicht zwingend notwendig; das abgestorbene Laub kann als natürlicher Winterschutz dienen und wird erst im Frühjahr entfernt.
Für zusätzliche Sicherheit, besonders in rauen oder sehr kalten Regionen oder bei empfindlichen Sorten, empfiehlt sich eine Abdeckung des Wurzelbereichs mit Laub, Rindenmulch oder Reisig.
Topfpflanzen sollten möglichst frostfrei an einem geschützten Platz stehen (z. B. in Garage oder Keller). Wichtig: Auch im Winter darf die Erde im Topf nicht vollständig austrocknen.
Steckbrief: Pfefferminze
- Botanischer Name: Mentha × piperita
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Familie: Lippenblütler (Lamiaceae)
- Standort: Sonnig bis halbschattig, humoser, feuchter Boden
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Wuchsform: 40–80 cm hoch, bildet unterirdische Ausläufer
- Blütezeit: Juni bis September
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Nutzung: Tees, Limonaden, Desserts, Heilkraut, Bienenweide
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Besonderheiten: Winterhart, mehrjährig, bienenfreundlich
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