5 Garten-Kräuter, die uns schmecken – aber auch den Bienen

Autor: Lena Rauschecker | Kategorie: Freizeit und Technik | 02.05.2023

Kräuter wie Thymian und Pfefferminze bilden Blüten aus, die Bienen wertvolle Nahrung bieten.
Foto: shutterstock / Julitt, krolya25

Um Kräuter anzupflanzen, brauchen Sie keinen großen Garten. Auch ein Balkon reicht aus, um frischen Rosmarin, Schnittlauch und Co. für die Küche zu ziehen. Wenn Sie bei der Auswahl genauer hinsehen, können Sie mit den richtigen Kräutern auch Bienen mit wichtiger Nahrung versorgen.

Frische Kräuter wie Oregano, Petersilie und Rosmarin bringen ein einzigartiges Aroma in viele Gerichte. Dill beispielsweise würzt Gurkensalat hervorragend, Salbei aromatisiert Butter und schmeckt wunderbar zu frischer Pasta. Lesen Sie dazu auch: Kerbel, Kresse & Co.: Welche Kräuter in welches Gericht?

Am besten schmecken dabei frische Kräuter aus dem eigenen Anbau – und das ist gar nicht schwer. Auch auf dem Balkon oder in einem kleinen Garten können Sie Kräuter anpflanzen. Wir zeigen Ihnen fünf Kräuter, die nicht nur unverzichtbar in der Küche, sondern zugleich bienenfreundlich sind. 

Auch Kräuter können bienenfreundlich sein

Es ist wichtig, den Bienen zu helfen, denn ihre Zahl nimmt immer weiter ab. Gründe für das Bienensterben sind der Einsatz von Pestiziden und Insektiziden sowie Monokulturen in der Landwirtschaft, schwindender Lebensraum, aber auch Parasiten wie die Varroamilbe. Neben Blumen, Sträuchern und Obstbäumen können auch viele Kräuter Bienen Nahrung liefern. Wenn Kräuter blühen, bieten sie Bienen Pollen und Nektar als Nahrung. 

Koriander

Die ätherischen Öle in Koriander wirken gegen Verdauungsbeschwerden und sind laut DGE appetitanregend. Außerdem liefert das intensiv schmeckende Küchenkraut Vitamin C. Die weißen Blüten liefern Bienen Pollen und Nektar.

Koriander bildet weiße Blüten aus, die Bienen Nahrung bieten.
Koriander bildet weiße Blüten aus, die Bienen Nahrung bieten. (Foto: Shutterstock / Natalia Kokhanova)

Koriander anpflanzen: Die einjährige Pflanze braucht einen nährstoffreichen, durchlässigen und kalkhaltigen Boden. Am besten wächst sie an einem sonnigen bis halbschattigen und windgeschützten Platz. Sie können die Samen ab April direkt ins Freiland säen.

Oregano

Die ätherischen Öle des Oregano haben eine antibakterielle Wirkung, das Kraut schmeckt besonders gut zu Pizza und Pasta. Bienen mögen die rosa- bis lilaarbenen Blüten des Oregano.

Oregano anpflanzen: Das südeuropäische Küchenkraut mag es warm und sonnig. Die mehrjährige Pflanze braucht einen durchlässigen und mageren Boden. Ab April dürfen die Samen ins Freibeet gesät werden, Sie können sie auch auf der Fensterbank vorziehen und die Jungpflanzen danach ins Beet setzen.

Pfefferminze

Pfefferminze kennen die meisten vor allem als Tee. Das intensiv duftende Kraut bietet auch Bienen und Schmetterlingen Nahrung: Pfefferminze bildet üppige Blüten in rosa, violett und weiß aus.

Pfefferminze blüht üppig in weiß, rosa oder lila.
Pfefferminze blüht üppig in weiß, rosa oder lila. (Foto: Shutterstock / krolya25)

Pfefferminze anpflanzen: Die winterharte Pfefferminze braucht einen nährstoffreichen und leicht feuchten Boden. Sie wächst am besten im Halbschatten und kann ab April ausgesät werden. Pfefferminze kann sich stark ausbreiten, deshalb sollten Sie genügend Abstand zu anderen Kräutern und Pflanzen lassen. 

Liebstöckel

Der auch unter dem Namen Maggi-Kraut bekannte Liebstöckel steckt voller Vitamine und Mineralstoffe wie Kalzium und Eisen. Das Kraut würzt Suppen und Eintöpfe. Viele Bienenarten schätzen die gelb-grünen Blüten.

Liebstückel anpflanzen: Die mehrjährige Pflanze mag einen sonnigen bis halbschattigen Standort und braucht einen nährstoffreichen und feuchten Boden. Ab Ende März, Anfang April kann Liebstöckel vorgezogen werden, Sie können aber auch etwas später Setzlinge direkt ins Freibeet pflanzen. Liebstöckel kann hoch und breit werden und sollte darum genug Platz haben.

Kräutergarten: Die gelben Blüten des Liebstöckel bieten Insekten Pollen und Nektar.
Kräutergarten: Die gelben Blüten des Liebstöckel bieten Insekten Pollen und Nektar. (Foto: Shutterstock / Tomanovic Violeta)

Thymian

Thymian wirkt schleimlösend und kann bei Erkältungen als Tee getrunken werden. Bekannter ist das leicht pfeffrige Kraut als Gewürz in vielen Gewürzmischungen. Doch Thymian schmeckt nicht nur uns; Bienen finden in den schönen rosa, lila und weißen Blüten reichlich Nektar.

Thymian anpflanzen: Thymian braucht es warm, sonnig und geschützt. Auf einem nährstoffarmen, eher trockenen und gut durchlässigen Boden wächst das Kraut am besten. Die mehrjährige Pflanze können Sie im Frühjahr als Setzling kaufen und ins Beet setzen.

Tipps für den bienenfreundlichen Kräuterkasten

  • Verwenden Sie zum Anpflanzen nur torffreie Erde. Um Torf aus Mooren zu gewinnen, müssen diese entwässert werden. Doch Moore sind wertvolle Kohlenstoffspeicher.
  • Beachten Sie die Angaben zu Standort und Bodenqualität der einzelnen Kräuter oben und auf der Verpackung der Samen.
  • Wenn Sie Platz zur Verfügung haben, können Sie einen richigen Kräutergarten anlegen.
  • Ernten Sie nur einzelne Blätter, keine ganzen Stängel.
  • Lassen Sie einen Teil der Kräuter bis zur Blüte stehen, damit Bienen Nahrung haben.
  • Die fünf genannten Kräuter sind zwar auch während der Blüte nicht giftig, doch der Geschmack ändert sich und kann bitter werden. Als Vorsichtsmaßnahme können Sie die Kräuterernte zur Blütezeit deshalb aussetzen.

Wenn Sie sich über eine reiche Kräuterernte freuen dürfen - und einen Teil der Kräuter für Bienen und Co. blühen lassen - können Sie aus Pfefferminze und Co auch:

Oder Sie frieren Kräuter ein, bei den meisten Kräutern funktioniert das problemlos.

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