5 Garten-Kräuter, die uns schmecken – aber auch den Bienen

Autor: Lena Rauschecker | Kategorie: Freizeit und Technik | 03.03.2024

Kräuter wie Thymian und Pfefferminze bilden Blüten aus, die Bienen wertvolle Nahrung bieten.
Foto: shutterstock/Tadas_Jucys

Um Kräuter anzupflanzen, brauchen Sie keinen großen Garten. Auch ein Balkon reicht aus, um frischen Rosmarin, Schnittlauch und Co. für die Küche zu ziehen. Wer bei der Auswahl genauer hinsieht, kann mit den richtigen Kräutern auch bedrohte Bienen mit wertvoller Nahrung versorgen.

Frische Kräuter wie Oregano, Petersilie und Rosmarin bringen ein einzigartiges Aroma in viele Gerichte. Dill beispielsweise würzt Gurkensalat hervorragend, Salbei aromatisiert Butter und schmeckt wunderbar zu frischer Pasta. Lese-Tipp: Kerbel, Kresse & Co.: Welche Kräuter in welches Gericht?

Am besten schmecken dabei frische Kräuter aus dem eigenen Anbau – und das ist gar nicht schwer. Auch auf dem Balkon oder in einem kleinen Garten können Sie Kräuter anpflanzen.

Wir zeigen Ihnen fünf Kräuter, die nicht nur unverzichtbar in der Küche sind, sondern auch besonders bienenfreundlich.

Auch Kräuter können bienenfreundlich sein

Es ist wichtig, Bienen zu helfen, denn ihre Zahl nimmt immer weiter ab. Gründe für das Bienensterben sind der Einsatz von Pestiziden und Insektiziden sowie Monokulturen in der Landwirtschaft, schwindender Lebensraum, aber auch Parasiten wie die Varroamilbe.

Neben Blumen, Sträuchern und Obstbäumen können auch viele Kräuter den beliebten Insekten wertvolle Nahrung liefern: Wenn Kräuter blühen, finden Bienen dort Pollen und Nektar.

Koriander

Koriander bildet weiße Blüten aus, die Bienen Nahrung bieten.
Koriander bildet weiße Blüten aus, die Bienen Nahrung bieten. (Foto: Shutterstock/Natalia Kokhanova)

Die ätherischen Öle in Koriander wirken laut Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) gegen Verdauungsbeschwerden und sind zudem appetitanregend. Außerdem liefert das intensiv schmeckende Küchenkraut Vitamin C. Die weißen Blüten bieten Bienen zudem Pollen und wertvollen Nektar.

Koriander anpflanzen: Die einjährige Pflanze braucht einen nährstoffreichen, durchlässigen und kalkhaltigen Boden. Am besten wächst sie an einem sonnigen bis halbschattigen und windgeschützten Platz. Sie können die Samen ab April direkt ins Freiland säen.

Oregano

Die ätherischen Öle des Oregano haben eine antibakterielle Wirkung, das Kraut schmeckt besonders gut zu Pizza und Pasta. Bienen mögen die rosa- bis lilafarbenen Blüten des Oregano.

Oregano anpflanzen: Das südeuropäische Küchenkraut mag es warm und sonnig. Die mehrjährige Pflanze braucht einen durchlässigen und mageren Boden. Ab April dürfen die Samen ins Freibeet gesät werden, Sie können sie auch auf der Fensterbank vorziehen und die Jungpflanzen danach ins Beet setzen.

Pfefferminze

Pfefferminze blüht üppig in Weiß, Rosa oder Lila.
Pfefferminze blüht üppig in Weiß, Rosa oder Lila. (Foto: Shutterstock/krolya25)

Pfefferminze kennen die meisten vor allem als Tee. Das intensiv duftende Kraut bietet auch Bienen und Schmetterlingen Nahrung: Pfefferminze bildet üppige Blüten in rosa, violett und weiß aus.

Pfefferminze anpflanzen: Die winterharte Pfefferminze braucht einen nährstoffreichen und leicht feuchten Boden. Sie wächst am besten im Halbschatten und kann ab April ausgesät werden. Pfefferminze kann sich stark ausbreiten, deshalb sollten Sie genügend Abstand zu anderen Kräutern und Pflanzen lassen. 

Thymian

Thymian wirkt schleimlösend und kann bei Erkältungen als Tee getrunken werden. Bekannter ist das leicht pfeffrige Kraut als Gewürz in vielen Gewürzmischungen. Doch Thymian schmeckt nicht nur uns; Bienen finden in den schönen weißen, rosa- und lilafarbenen Blüten reichlich Nektar.

Thymian anpflanzen: Thymian braucht es warm, sonnig und geschützt. Auf einem nährstoffarmen, eher trockenen und gut durchlässigen Boden wächst das Kraut am besten. Die mehrjährige Pflanze können Sie im Frühjahr als Setzling kaufen und ins Beet setzen.

Liebstöckel

Kräutergarten: Die gelben Blüten des Liebstöckel bieten Insekten Pollen und Nektar.
Kräutergarten: Die gelben Blüten des Liebstöckel bieten Insekten Pollen und Nektar. (Foto: Shutterstock/Tomanovic Violeta)

Der auch unter dem Namen Maggi-Kraut bekannte Liebstöckel steckt voller Vitamine und Mineralstoffe wie Kalzium und Eisen. Das Kraut würzt Suppen und Eintöpfe. Viele Bienenarten schätzen die gelb-grünen Blüten.

Liebstöckel anpflanzen: Die mehrjährige Pflanze mag einen sonnigen bis halbschattigen Standort und braucht einen nährstoffreichen und feuchten Boden. Ab Ende März/Anfang April kann Liebstöckel vorgezogen werden. Sie können aber auch etwas später Setzlinge direkt ins Freibeet pflanzen. Liebstöckel kann hoch und breit werden und sollte darum genug Platz haben.

Tipps für den bienenfreundlichen Kräuterkasten

  • Zum Anpflanzen nur torffreie Erde verwenden. Um Torf aus Mooren zu gewinnen, müssen diese entwässert werden, womit sie ihre Funktion als wertvolle Kohlenstoffspeicher verlieren.
  • Angaben zu Standort und Bodenqualität der einzelnen Kräuter auf den Samentütchen beachten.
  • Wer Platz hat, kann einen richtigen Kräutergarten anlegen.
  • Nur einzelne Blätter ernten, keine ganzen Stängel.
  • Lassen Sie einen Teil der Kräuter bis zur Blüte stehen, damit Bienen Nahrung haben.
  • Die genannten Kräuter sind zwar während der Blüte nicht giftig, doch der Geschmack ändert sich und kann bitter werden. 
  • Mehrjährige Kräuter können auf dem Balkon überwintern.

Wer sich über eine reiche Kräuterernte freuen darf – und einen Teil der Kräuter für Bienen und Co. blühen lässt –, kann aus Pfefferminze und Co auch:

Oder Sie frieren Kräuter ein – bei den meisten Küchenkräutern funktioniert das problemlos.

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