Den idealen Zeitpunkt zum Rasenmähen zu finden, ist nicht immer so ganz einfach. Was tun, wenn es immer wieder regnet und der Rasen sprießt und sprießt? Wird er nicht gemäht, machen sich im Rasen viele Pflanzen breit, die für Insekten einen hohen ökologischen Wert haben. Damit tun Sie der Umwelt etwas Gutes.
Ein Mittelweg wäre: Rasen mähen und einzelne "wilde Ecken" oder eine Wildwuchs-Insel inmitten des Rasens stehen lassen und den Insekten damit helfen. Aber wie ist das, sollte man nassen Rasen überhaupt mähen? Wir haben bei Experten nachgefragt.
Nassen Rasen mähen – ist das eine gute Idee?
Harald Nonn, Vorsitzender der Deutschen Rasengesellschaft, meint dazu: "Grundsätzlich kann man auch bei Regen oder bei nassem Rasen mähen. Die wenigsten Schwierigkeiten bereitet das Mähen allerdings, wenn die Blätter trocken sind." Martin Degenbeck von der Bayerischen Landesanstalt für Stadtgrün und Landschaftsbau (LWG) erklärt: "Traditionell hat man die Wiesen mit der Sense frühmorgens gemäht, wenn noch Tau auf den Gräsern ist; das ergibt einen sauberen und schonenden Schnitt. Insofern kann man einen Rasen problemlos mähen, wenn er nass ist."
Das Fazit der Rasen-Experten lautet: Auch bei nassem Rasen kann gemäht werden – allerdings gilt es dabei, einige Punkte zu beachten, um den Rasen möglichst zu schonen.
9 Tipps fürs Mähen von nassem Rasen
- Nicht mulchen bei feuchtem Wetter! Nur mähen. Feuchter Rasenschnitt bildet eine schmierige Masse, die den Rasen abdeckt und die Belüftung verschlechtert. Das kann zu Fäulnis und Schimmel führen. Am besten mit Fangkorb mähen.
- Nicht während Starkregen mähen. Warten Sie, bis der Regen nachlässt und der Rasen etwas abgetrocknet ist.
- Auffangkorb häufiger leeren, da nasser Rasenschnitt schwerer ist.
- Rasen vor dem Mähen möglichst nicht betreten, damit die Grashalme aufrecht stehen bleiben und besser geschnitten werden. Plattgetretene Stellen können Sie mit einem Rechen wieder aufrichten.
- Keinesfalls bei Pfützen mähen! Durchweichter Boden führt zu Fahrspuren und Verdichtungen. Dann bleibt der Rasenmäher besser im Schuppen, so Martin Degenbeck.
- Schnitthöhe höher einstellen als bei trockenem Rasen.
- Grasreste regelmäßig von den Messern entfernen, da feuchtes Gras leichter kleben bleibt.
- Für ein sehr gleichmäßiges Schnittbild lieber auf trockenes Wetter warten. "Der Luftzug der Mähmesser richtet die Blätter bei Nässe weniger auf", erklärt Harald Nonn.
- Nassen Rasen mähen ist deutlich anstrengender als bei trockenen Bedingungen.
Profi-Tipp: Wasser vor dem Mähen abziehen
Harald Nonn rät: "Wenn Sie den nassen Rasen vor dem Mähen mit einem Gartenschlauch oder einem schwereren Seil, das zwischen zwei Personen über die Fläche gezogen wird, abziehen, wird ein Großteil des Wassers von den Blättern entfernt. Im Profibereich macht man das zum Beispiel zum Abziehen von Tau. Im Hausgarten kann man es auch mit einem breiten Besen machen."
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