- Igel sind Wildtiere und versorgen sich in der Regel selbstständig mit ausreichend Nahrung.
- Im Herbst können Igelmütter oder Jungtiere jedoch auf zusätzliches Futter angewiesen sein.
- Igel benötigen eiweißreiches Futter – beispielsweise Haferflocken.
Igel sieht man vor allem in der Dämmerung und nachts durch die Gärten streifen. Der Stacheligel ist die bei uns bekannteste Familie der kleinen Säugetiere. Es gibt aber auch den Rattenigel, der keine Stacheln besitzt. Wer einen Igel im Garten entdeckt, stellt – mit guten Absichten – schnell Futter bereit. Doch das ist nicht immer sinnvoll: Wir erklären, wann Sie Igel füttern sollten, und wann die Stacheltiere keine zusätzliche Nahrung brauchen.
Wann sollte man Igel füttern?
Igel sind Wildtiere und versorgen sich deshalb grundsätzlich selbst mit Nahrung. Meist finden die Einzelgänger in der Natur genügend zu fressen. In bestimmten Situationen benötigen Igel dennoch unsere Hilfe:
- Im Herbst: Spät geborene Jungtiere können Probleme haben, sich rechtzeitig genügend Winterspeck anzufressen. Igelweibchen könnten von der Jungenaufzucht noch geschwächt sein. Kleine oder magere Tiere freuen sich deshalb über die zusätzliche Fütterung. Auch kranke oder abgemagerte Igel, die tagsüber nach Nahrung suchen oder herumtorken und apathisch wirken, können Fütter gut gebrauchen.
- Im Winter: Falls Sie bei Temperaturen unter sechs Grad Celsius einen abgemagerten Igel finden, stellen Sie ihm Futter hin.
- Im Frühling: Wenn das Wetter im Frühjahr unbeständig ist und die Böden noch gefroren, finden Igel schwer genügend Nahrung. Werden die Temperaturen milder, benötigen die Insektenfresser keine Fütterung.
- Im Sommer: Ist es im Sommer sehr heiß, können Sie Igeln eine Schüssel mit Wasser hinstellen, damit sie ausreichend zu trinken haben. Sie dürfen übrigens bei Hitzewellen auch Bäume gießen.
Gutgenährte Igel sollten Sie nicht zufüttern, da die Tiere sonst in ihrem Rhythmus gestört werden können. Das betont beispielsweise die Tierschutzorganisation Peta. Wird das natürliche Futter im Spätherbst weniger, gehen Igel in den Winterschlaf in ihrem Winterquartier.
Zudem müssen junge Igel lernen, sich selbst Futter zu suchen. Stellen Sie den Tieren jeden Tag eine große Schüssel Futter hin, lernen sie womöglich nicht mehr, sich selbstständig zu versorgen. Ein Erkennungsmerkmal eines wohlgenährten Igels ist die birnenförmige Statur.

Was fressen Igel gerne – und was nicht?
Igel sind Fleischfresser und fressen Insekten und deren Larven, gelegentlich auch Aas. Auch Wurzeln stehen ab und an auf dem Speiseplan der Stacheltiere. Grundsätzlich brauchen Igel eine eiweißreiche, tierische Nahrung. Damit können Sie Igel füttern:
- spezielles Igeltrockenfutter; dauerhaft enthält es jedoch zu viele Kohlenhydrate
- Katzenfutter mit hohem Fleischanteil, da es eiweißreich ist
- Ungewürztes, angebratenes Hackfleisch
- Ungesalzenes, gekochtes Ei
- ungewürztes Rührei
- Weizenkleie und Haferflocken für Ballaststoffe
- Keine Früchte oder Trockenfrüchte: Die Tiere fressen diese zwar unter Umständen, vertragen sie aber nicht.
Der Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV) empfiehlt folgendes Igel-Menü: 100 Gramm Katzendosenfutter mit zwei Esslöffeln Igeltrockenfutter oder Haferflocken bzw. Weizenkleie mischen und den Stacheltieren servieren.
Tipps: Stellen Sie das Essen in der Dämmerung nach draußen, da Igel nachtaktive Tiere sind. Die Futterschälchen oder Teller sollten Sie reinigen, da sich sonst Krankheitserreger bilden können. Übrig gebliebene Essensreste sollten Sie wegwerfen.
Und was trinken die Igel?
Eine flache Schüssel mit Wasser zum Futter ist optimal. So bekommen die Igel ausreichend Flüssigkeit. Vorsicht: Igel vertragen keine Milch. Die stacheligen Wildtiere könnten daran im schlimmsten Fall sterben, da sie Milchzucker nicht verdauen können. Stellen Sie ihnen zum Trinken deshalb keinesfalls Milch hin.
Wichtig: Kranke oder verletzte Tiere sollten Sie zum Tierarzt bringen. Weitere Infos finden Sie bei pro-igel.de, der Igelschutz-Interessengemeinschaft e.V. oder dem NABU.
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