Das bunte Herbstlaub auf dem Rasen einfach mit dem Rasenmäher zu zerkleinern und liegen zu lassen, verspricht weniger Aufwand – sowohl zeitlich als auch körperlich. Diese Technik, bekannt als Mulchmähen, wird auch von manchen Geräteherstellern beworben. Doch so unkompliziert, wie es klingt, ist es oft nicht.
Grundsätzlich sollte Laub nicht in dicken Schichten auf dem Rasen verbleiben, da dies Rasenkrankheiten wie Schneeschimmel fördert. Die Idee des Mulchmähens ist es, die Blätter so fein zu häckseln, dass sie zwischen die Grashalme fallen, dem Rasen kein Licht wegnehmen und den Boden stattdessen mit wertvollem Material versorgen.
Warum Laubmulchen eine gute Idee sein kann
Die Vorteile des Mulchmähens liegen klar auf der Hand: Es ist bequem. Sie sparen sich das Aufrechen und Kompostieren des Schnittguts und des Laubes.
Doch es geht nicht nur um Arbeitsersparnis, sondern auch um die Gesundheit des Bodens. Das feingeschnipselte organische Material hat mehrere positive Effekte:
- Bodenpflege inklusive: Das feine Schnittgut erhöht den Humusgehalt und fördert Regenwürmer und Bodenleben.
- Bessere Wasserspeicherung: Der Boden trocknet nicht so schnell aus.
- Natürlicher Dünger: Beim Zersetzen liefert das Laub wertvolle Nährstoffe zurück an den Boden.
Tipp: Wenn Sie einen normalen Rasenmäher verwenden, nehmen Sie einfach den Auffangkorb ab. Wichtig ist nur, dass die Blätter fein genug zerkleinert werden, damit sie zwischen die Grashalme fallen und diese nicht bedecken.
Wann Laubmulchen problematisch wird
So bequem das Mulchmähen klingt – nicht immer ist es die beste Wahl. Denn unter bestimmten Bedingungen droht Schaden für den Rasen.
1. Zu viel oder nasses Laub
Liegt das Laub zu dicht oder ist es feucht, kann der Rasen darunter nicht mehr atmen oder genug Licht bekommen.
Die Folge: Fäulnis, Moosbildung und Pilzkrankheiten wie Schneeschimmel. Besser ist es, nur trockenes Laub bei mildem Wetter mulchen – nicht nach Regen.
2. Wenig Nährstoffe im Laub
Herbstlaub ist reich an Kohlenstoff, aber arm an Nährstoffen. Es ersetzt keinen Rasendünger, sondern dient eher als Bodenverbesserer. Wer also sattgrünen Rasen will, sollte im Frühjahr zusätzlich düngen.
Welches Laub Sie besser nicht mulchen sollten
Nicht alle Blätter sind gleich. Einige Laubarten verrotten nur schwer oder enthalten Stoffe, die dem Boden schaden können.
Diese Blätter gehören nicht auf den Rasen:
- Walnuss: Enthält Gerbsäure, hemmt Bodenleben und Pflanzenwachstum.
- Eiche und Kastanie: Verrotten langsam und können den Boden versauern.
- Buche und Platane: Bilden dichte, ledrige Schichten, unter denen der Rasen fault.
- Ginkgo: Zersetzt sich nur sehr langsam.
Wann und wie Laubmulchen gut funktioniert
Damit das Mulchmähen nicht zur Rasenfalle wird, gilt diese einfache Faustregel:
Geeignet:
- Trockenes, gesundes Laub (z. B. von Ahorn, Birke, Obstbäumen)
- Kleine Laubmengen
- Robuster Spiel- oder Gebrauchsrasen
Nicht geeignet:
- Feuchtes oder dick geschichtetes Laub
- Krankes oder schimmelndes Laub
- Zierrasen oder Schattenlagen
Mulchmähen – Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Trockenen Tag abwarten.
- Laub gleichmäßig verteilen, bevor Sie mähen.
- Mit hohem Messerstand über die Fläche fahren – ruhig zweimal kreuzweise.
- Fein gehäckseltes Material liegen lassen.
- So bekommt der Boden eine dünne, nährstoffreiche Schutzschicht, die sich über den Winter langsam zersetzt.
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