6 Ideen für die Fastenzeit – von Digital Detox bis Zuckerfrei

Autor: Benita Wintermantel | Kategorie: Freizeit und Technik | 13.02.2024

Fasten heißt nicht nur der Verzicht auf Nahrung, Sie können auch Zucker, Medien oder Plastik fasten.
Foto: Colourbox.de/Bowonpat, Chatchai Kritsetsakul

Am Aschermittwoch (14. Februar 2024) beginnt die Fastenzeit. Viele Menschen versuchen in den 40 Tagen bis Ostern, auf Gewohnheiten wie Fleisch-, Süßigkeiten- oder Alkohol-Konsum zu verzichten. Doch Fasten muss sich nicht allein auf Ernährung beschränken – wir haben einige Inspirationen.

Egal ob jemand auf bestimmte Nahrungsmittel verzichtet oder auf Gewohnheiten wie Rauchen, Fernsehen oder das Auto: In einer Konsumgesellschaft ist Fasten oft eine Gegenbewegung zum allgegenwärtigen Überfluss. 

Alternative Fasten-Ideen

Wer schon einmal gefastet hat, weiß: Durch den selbstbestimmten Verzicht fühlen wir uns freier, besinnen uns auf andere Dinge im Leben und können nach der Zeit des Fastens wieder bewusster genießen. Für viele ist das Fasten deshalb ein Aufbruch in ein neues Leben: Der Verzicht auf Genussmittel und eine gesündere Ernährung fallen nach der Fastenperiode deutlich leichter. Lesen Sie dazu auch: Fastenzeit 2024: Tipps fürs Fasten.

Wer sich – und gleichzeitig der Umwelt – Gutes tun möchte, findet bei unseren sechs alternativen Fasten-Ideen sicherlich etwas Passendes.

1. Fastenidee: Digitales Fasten

Ein Leben ganz ohne digitale Medien? Fast nicht mehr denkbar. Doch jeder wird merken, wie gut es tut, einfach mal das Smartphone beiseite zu legen und stattdessen in einer Zeitschrift zu lesen oder keine Mails und Messages zu verschicken, sondern mal wieder jemanden anzurufen.

Auch eine gute Idee: 40 Tage aufs Onlineshopping verzichten, bewusst lokal und regional einzukaufen und sich am Ende über die persönlichen Kontakte freuen. Und nebenbei hilft digitales Fasten auch dabei, Energie zu sparen, denn schließlich ist jede Mail und jedes Streaming für die Entstehung von Treibhausgasen verantwortlich.

Fasten-Idee: Digitale Nachrichten einfach mal ignorieren.
Fasten-Idee: Digitale Nachrichten einfach mal ignorieren. (Foto: CC0/Pixabay/LoboStudioHamburg)

Fünf Tipps für Digital Detox in der Fastenzeit:

  1. Messen Sie Ihre Smartphone-Nutzung vor der Fastenzeit (dafür gibt es spezielle Apps), und führen Sie sich vor Augen, wie viel Zeit Sie an dem Gerät verbringen und welche Apps die größten Zeitfresser sind. Diese Selbsterkenntnis ist häufig heilsam und hilft, herauszufinden, auf welche Anwendungen Sie verzichten könnten.
  2. Ein kompletter Digitalverzicht ist für viele Menschen nicht realistisch. Zu viel, auch bereichernde, Kommunikation findet mittlerweile über diesen Kanal statt. Schaffen Sie sich aber Zeitfenster, in denen Sie das Smartphone bewusst nutzen. Und schalten Sie das Gerät danach wieder für ein paar Stunden aus oder in den Flugmodus.
  3. Lassen Sie das Handy bewusst zu Hause, wenn Sie das Haus verlassen. Der Spaziergang mit der besten Freundin oder dem Hund ist viel schöner, wenn das Smartphone keine permanente Ablenkung verspricht. Und auch Einkaufen funktioniert prima ohne Handy.
  4. Lassen Sie nur noch Benachrichtigungen zu, die der persönlichen Kommunikation dienen (z.B. von Messengern) – stellen Sie diese aber auf lautlos.

2. Idee für die Fastenzeit: 40 Tage vegan leben

Die Fastenzeit ist ein guter Zeitpunkt, sich näher mit veganer Ernährung zu beschäftigen.
Die Fastenzeit ist ein guter Zeitpunkt, sich näher mit veganer Ernährung zu beschäftigen. (Foto: CC0/Pixabay/ Einladung_zum_Essen)

Wir wissen es alle: Wer sich vegan ernährt, tut der Umwelt und natürlich den Tieren viel Gutes. Niemand muss sich zu 100 Prozent vegan ernähren – aber wenn wir alle häufiger auf tierische Produkte verzichten, können wir gemeinsam etwas bewirken. Wenn Sie überlegen, in der Fastenzeit 40 Tage auf Fleisch, Fisch, Eier, Milchprodukte und Honig zu verzichten, müssen Sie sich zuvor nicht zwingend akribisch mit veganer Ernährung auseinandergesetzt haben.

Wer länger vegan isst, sollte aber unbedingt darauf achten, dass er genug Vitamin B12 und D, Calcium, Eisen, Jod und Zink zu sich nimmt.

Weiterlesen:

3. Idee: Plastik fasten

Plastikverpackungen, wohin man schaut: im Supermarkt, in der Küche, im Badezimmer – und eigentlich überall in unserem Alltag. Plastik ist mittlerweile zu einem gewaltigen Problem für die Umwelt, die Tiere und uns Menschen geworden. Komplett auf Plastik zu verzichten, ist kaum möglich. Aber schon mit ein paar kleinen Veränderungen lässt sich viel Plastik sparen.

Diese fünf Punkte lassen sich besonders leicht umsetzen: 

  1. Nie ohne Stoffbeutel, Gemüsenetze und Tupperdosen oder Glasbehälter zum Einkaufen aufbrechen.
  2. Keine Getränke in Plastikverpackungen kaufen.
  3. Beim Kauf neuer Produkte nach plastikfreien Produkten Ausschau halten. Alternativen aus Holz, Edelstahl oder Glas sind oft teurer, halten aber länger und schonen die Umwelt.
  4. Naturkosmetik kaufen – die ist frei von Mikroplastik. 
  5. Auf sämtliche To-go-Produkte verzichten – oder sich diese (wie den Coffee-to-go) in eigene, selbst mitgebrachte Behältnisse füllen lassen oder Mehrweggeschirr bei to-go nutzen.

>> Lese-Tipp: Verpackungsmüll vermeiden: Tipps, um umweltfreundlicher einzukaufen

Sinnvolle Fasten-Idee: Weniger Plastik sollte für uns alle zum Motto werden.
Sinnvolle Fasten-Idee: Weniger Plastik sollte für uns alle zum Motto werden. (Foto: CC0/Pixabay/stux)

4. Fasten-Idee: 40 Tage ohne Zucker

Auf Süßes zu verzichten, ist in der Fastenzeit besonders beliebt. Nicht nur, weil es gut tut, die Sucht nach zuckerhaltigen Lebensmitteln eine Zeit lang zu durchbrechen. Sondern auch, weil zu viel Zucker schlicht und einfach ungesund ist. Auf die Dauer führt übermäßiger Zuckerkonsum zu Übergewicht, Karies und Gelenkproblemen.

Wer Süßes ganz aus seinem Alltag verbannen möchte, sollte auch darauf achten, in welchen vermeintlich herzhaften Produkten sich Zucker versteckt – oft in großen Mengen. Denn auch in Chips, Pizza, Salami und fertigem Salatdressing findet sich überraschend viel Zucker. Zucker hat nämlich die Eigenschaft, Konsistenz und Geschmack zu verbessern.

So gelingt Zuckerfasten

Lebensmittel, die oben auf Ihrer Einkaufsliste stehen sollten, sind Obst und Gemüse, Hülsenfrüchte und Nüsse. Obst enthält zwar Fruchtzucker, der nicht unbedingt gesünder ist als Haushaltszucker. Aber die Vitamine und Ballaststoffe sind so gesund, dass Sie auf Obst auf keinen Fall verzichten sollten. Fertigprodukte und viele Tiefkühlprodukte hingegen sollten Sie ganz von Ihrem Speiseplan streichen und durch möglichst frische und naturbelassene Produkte ersetzen. 

Versteckter Zucker findet sich in Limonaden, Trinkjoghurt, Joghurts, Fruchtsäften. Hier erfahren Sie mehr:

5. Idee für die Fastenzeit: Aufs Auto verzichten

Wer das Auto stehen lässt, tut der Umwelt Gutes – und sich selbst auch. Zumindest, wenn er den Verzicht aufs Auto nutzt, um sich mehr zu bewegen und zu Fuß zu gehen oder zu radeln.

Gut für die Umwelt, gut für die eigene Gesundheit! Manche Gesundheitsexperten empfehlen, 10.000 Schritte täglich zu gehen, der Sportwissenschaftler Ingo Froböse rät, täglich 3.000 Schritte zusätzliche Schritte zu machen. Der Rat der Weltgesundheitsorganisation (WHO) lautet, für mindestens 150 Minuten Bewegung wöchentlich zu sorgen.

Wenn Sie Ihr Auto in der Fastenzeit (und vielleicht auch darüber hinaus) stehen lassen, kommen Sie diesem Ziel mit Sicherheit näher.

Bus, Bahn und Straßenbahn sind für viele Wege eine gute Alternative, sowohl für den Weg zur Arbeit als auch für Ausflüge am Wochenende. Oder wie wär’s mal wieder mit Radfahren? Das hält zudem noch fit. Wer mehr zu Fuß geht, tut ebenfalls etwas für seine Fitness, entspannt dabei ganz wunderbar – und schont die Umwelt.

6. Fasten-Idee: Shoppingfreie Zeit

Der Blick in unsere Schränke ist der beste Beweis: Einkaufen müssen wir erst mal nichts. Wer 40 Tage ohne Shopping auskommt – ohne danach in einen Kaufrausch zu verfallen – ist auf dem besten Weg in ein Leben ohne Konsumzwang. 

Nutzen Sie die gewonnene Zeit lieber, um gründlich auszumisten: Dinge, die Sie in den letzten 24 Monaten nicht in der Hand hatten, können Sie in den meisten Fällen wohl loswerden. Flohmärkte, Freunde, Kleinanzeigen-Seiten – es gibt viele Möglichkeiten, Sachen weiterzugeben, ohne sie wegzuwerfen.

>> Lese-Tipp: Kleidung sinnvoll spenden: Altkleider-Container oder Kleiderspende?

So finden Sie die beste Fasten-Alternative für sich 

Unsere Liste lässt sich beliebig verlängern: Sie können auf …

  • Alkohol verzichten
  • Kaffee verzichten
  • Limonaden/Softdrinks verzichten
  • negative Gedanken verzichten
  • Rauchen verzichten
  • Streamingdienste & Co. verzichten
  • To-go-Getränke und -Gerichte verzichten
  • Weißmehl verzichten

Wenn für Sie noch nicht das Richtige dabei ist, gehen Sie in sich und werfen Sie einen kritischen Blick auf Ihre Gewohnheiten: Welche Tätigkeit frisst nicht nur besonders viel Zeit, sondern kostet auch besonders viel Nerven? Gibt es vielleicht sogar eine Gewohnheit, von der Sie sich unangenehm abhängig fühlen? Dann wagen Sie das Experiment, dieses Verhalten für 40 Tage über Bord zu werfen, und erfahren Sie so, wie es Ihnen damit geht.

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