Süße Erdbeeren aus dem eigenen Garten sind ein Hochgenuss. Im Prinzip haben Erdbeeren mit dem bei uns üblichen Frost kein Problem: Erdbeeren sind mehrjährige Pflanzen und damit von Natur aus winterhart.
Aber ein bisschen Pflege braucht das beliebte Beerenobst nichtsdestotrotz, um gut durch die kalte Jahreszeit zu kommen und im nächsten Sommer wieder für eine reiche Erdbeerernte zu sorgen. Das gibt es dabei zu beachten.
Erdbeeren erfolgreich überwintern: So geht's
#1: Rückschnitt von Erdbeerpflanzen
Erdbeeren und Erdbeersorten werden danach unterschieden, wie oft sie neue Früchte bilden. Davon hängt auch der optimale Zeitpunkt für den Rückschnitt ab. Der richtige Rückschnitt – beziehungsweise der Verzicht darauf – sorgt für eine reiche Ernte im kommenden Sommer:
Einmaltragende Erdbeeren sollten Sie direkt nach der Ernte zurückschneiden. Diese Erdbeersorten erkennen Sie daran, dass sie nur einmal pro Saison Früchte tragen (und zwar zwischen Mai und Juni) – und dann erst wieder im nächsten Jahr. Bei den meisten Erdbeeren, die üblicherweise im Garten oder auf dem Balkon angebaut werden, handelt es sich um einmaltragende Erdbeeren.
Hier gilt: Nach der Ernte sollten Sie mit der Gartenschere alte Fruchtstände und sämtliche Blätter abschneiden, dabei aber das Herzblatt nicht beschädigen. Das Ausdünnen der Erdbeerpflanzen sorgt dafür, dass sie ihre Energie voll auf das Überwintern konzentrieren können. Geputzte Pflanzen sind zudem weniger anfällig für Pilzkrankheiten.
Wichtig: Der Beschnitt sollte nicht später als Ende Juli durchgeführt werden. Der Grund dafür: Die Blüten der Erdbeeren werden im Herbst gebildet – ein zu später Beschnitt würde die Ernte im nächsten Jahr reduzieren.
Mehrmalstragende und spättragende Erdbeeren hingegen werden im Herbst gar nicht geschnitten. Würde man sie nach der letzten Ernte schneiden, wäre die Vegetationszeit für die Bildung neuer Blüten zu kurz und die Ernte würde entsprechend klein ausfallen.
Mehrmals- oder dauertragende Erdbeeren bilden die ganze Saison hindurch neue Blütenansätze und Früchte.
Für alle Erdbeersorten gilt:
- Gelbe und abgestorbene Blätter und verfaulte Blüten oder Früchte sollten Sie die ganze Saison über entfernen – unabhängig von der Sorte.
- Frisch gepflanzte Erdbeeren sollten Sie erst im kommenden Jahr schneiden.
- Entfernen Sie nach der Ernte die Ausläufer (Kindel), die die Mutterpflanze viel Kraft kosten. Wenn Sie daraus Jungpflanzen ziehen möchten, wählen Sie den stärksten Ableger aus, trennen ihn ab und pflanzen ihn ein.
#2: Schutz für die Winterzeit
Erdbeeren (Fragaria) sitzen nicht allzu tief in der Erde, ihre feinen Wurzeln sollten deshalb im Winter geschützt werden. Dazu eignen sich Stroh, Mulch oder reifer Kompost, die Sie jedoch nur zwischen den Pflanzen verteilen sollten. Wenn die Schutzschicht die gesamte Pflanze bedeckt, wird diese anfälliger für Krankheiten.
- Besonders gefährlich für Erdbeeren sind Spätfröste. Entfernen Sie die Schutzschicht also nicht zu früh.
- An extrem kalten Wintertagen oder bei Dauerfrost hilft den Erdbeeren eine Abdeckung aus Reisig, die Sie anschließend wieder entfernen können.
- Erdbeeren im Topf können Sie einfach in eine geschützte Ecke stellen, zum Beispiel nahe an die Hauswand, wo es ein paar Grad wärmer ist. Auch hier schützt eine Schicht aus Stroh die Wurzeln vor Kälte.
#3: Gießen
Auch im Winter brauchen die Erdbeerpflanzen hin und wieder etwas Wasser. Gießen sollten Sie allerdings nur an frostfreien Tagen.
Erdbeeren im eigenen Garten: Gut zu wissen
- Standort: sonnig, windgeschützt
- Boden: humusreich, gut durchlässig
- Beginn der Erdbeerernte: Mai/Juni
- Pflanzzeit für einmaltragende Erdbeeren: Juli/August, auch im April möglich; Pflanzzeit für mehrmalstragende Sorten: April oder August.
- Düngen: Einmaltragende Erdbeeren sollten Sie nach der Ernte mit organischem Beerendünger düngen. Mehrmalstragende Sorten können Sie alle zwei Wochen mit einer kleinen Portion organischem Dünger versorgen.
Im Normalfall erhalten Sie von einer Erdbeerpflanze drei Jahre lang eine reiche Ernte, danach lässt der Ertrag nach.