Begonien überwintern: So retten Sie die Pflanze erfolgreich über den Winter

Autor: Benita Wintermantel | Kategorie: Freizeit und Technik | 31.10.2025

Vorsicht, Frostgefahr! Wann Sie Ihre Begonien spätestens ins Haus holen müssen
Foto: Shutterstock / Nature's clicks

Begonien sind wahre Sommerstars, aber leider nicht winterhart. Wer die prachtvollen Blühwunder überwintern möchte, sollte einige Dinge beachten. Mit etwas Vorbereitung und dem richtigen Winterquartier gelingt das ganz einfach, damit sie im nächsten Jahr wieder in voller Pracht erblühen können.

Begonien gehören zu den beliebtesten Sommerblühern und verschönern Balkone, Gärten und Fensterbänke bis zum Herbst. Damit Sie sich auch im nächsten Jahr über die prachtvollen Blüten freuen können, sollten die frostempfindlichen Pflanzen rechtzeitig ins Haus umziehen. Mit etwas Vorbereitung und dem richtigen Winterquartier gelingt das ganz einfach.

Warum sich das Überwintern von Begonien lohnt

Begonien stammen ursprünglich aus tropischen und subtropischen Regionen. Sie lieben Wärme und reagieren empfindlich auf Temperaturen um den Gefrierpunkt. Daher lohnt sich das Überwintern – vor allem bei Knollenbegonien (Begonia × tuberhybrida), die jedes Jahr aus ihren Speicherknollen neu austreiben, und bei Eisbegonien (Begonia semperflorens), die drinnen hell und kühl überwintert werden müssen. Auch Zimmerbegonien (Begonia × hiemalis / Elatior-Begonien) können mehrjährig gehalten werden, wenn sie im Winter an einem passenden Platz stehen.

Wer seine Pflanzen in den kalten Monaten schützt, spart nicht nur Geld, sondern kann sich auf kräftigere Exemplare mit noch üppigerer Blüte im Folgejahr freuen.

Knollenbegonien, Eisbegonien und Zimmerbegonien – die Unterschiede

Nicht alle Begonien sind gleich:

  1. Knollenbegonien bilden unterirdische Speicherknollen, aus denen sie jedes Jahr neu austreiben. Sie sind ideale Sommerblüher für schattige oder halbschattige Plätze. Erkennbar sind sie an den runden Knollen und großen, auffälligen Blüten, oft gefüllt.
  2. Eisbegonien sind kompakte Dauerblüher ohne Knollen, mit kleinen Blüten und fleischigen Blättern. Ihr Wuchs ist buschig und sie blühen unermüdlich bis zum Frost.
  3. Zimmerbegonien (Elatior-Begonien) haben längliche Stängel und glänzende Blätter, blühen über viele Wochen und sind empfindlicher. Sie sind vor allem für Innenräume gedacht, können aber im Sommer geschützt auf den Balkon gestellt werden.

    Tipps zur Bestimmung Ihrer Pflanze:

    • Knolle vorhanden: Knollenbegonie
    • Kompakter Wuchs, kleine Blüten: Eisbegonie
    Links im Bild: Knollenbegonie, rechts im Bild: Eisbegonie
    Links im Bild: Knollenbegonie, rechts im Bild: Eisbegonie (Foto: Shutterstock: Kabar, Miraleks)

    Die richtige Vorbereitung im Herbst

    Sobald sich der erste Frost ankündigt, ist der Zeitpunkt gekommen, Begonien auf die Winterruhe vorzubereiten. Reduzieren Sie ab September nach und nach das Gießen, damit sich die Pflanzen in ihre Knollen zurückziehen. Verfärbte oder abgestorbene Blätter dürfen abgeworfen werden – das ist völlig normal. Vor dem Einwintern werden die oberirdischen Pflanzenteile auf etwa fünf bis zehn Zentimeter zurückgeschnitten.

    Für Eisbegonien und Zimmerbegonien wird ebenfalls ein Rückschnitt empfohlen, bevor die Pflanzen ins Haus gebracht werden.

    Knollenbegonien sollten vor dem ersten echten Frost ausgegraben und gründlich von Erde befreit werden. Danach lässt man sie mehrere Tage trocknen, bevor sie eingelagert werden.

    Überwinterung von Begonien – Standort und Pflege

    Knollenbegonien sollten Sie an einem frostfreien, kühlen Ort bei 5-10 °C lagern, z. B. im Keller, Geräteschuppen oder der unbeheizten Garage. Knollen in Zeitungspapier, trockener Erde oder Sand aufbewahren.

    Eisbegonien benötigen einen hellen, kühlen und trockenen Standort. Optimal sind 12-16 °C. Im Winter werden die Pflanzen nur sehr sparsam gegossen und nicht gedüngt.

    Zimmerbegonien fühlen sich in einem hellen, ungeheizten Raum bei 16-18 °C wohl. Sie benötigen ebenfalls nur wenig Wasser, damit der Wurzelballen nicht austrocknet. Auf Dünger sollte verzichtet werden.

    Überwinterung der Eisbegonien: hell, kühl und sparsam gießen.
    Überwinterung der Eisbegonien: hell, kühl und sparsam gießen. (Foto: Shutterstock / Nature's clicks)

    Ende der Ruhephase: Der Frühlings-Weckruf

    Die Winterruhe endet für die Begonien ungefähr gegen Ende Februar oder Anfang März.

    • Standortwechsel: Bringen Sie die Knollen an einen hellen und warmen Platz im Haus. Knollen, die einzeln gelagert wurden, werden in Töpfe mit einer Mischung aus Sand und humoser Blumenerde gesetzt.
    • Pflanztiefe beachten: Setzen Sie die Knollen sehr flach ein, sodass sie oben noch herausschauen. Die Vertiefung der Knolle muss nach oben zeigen.
    • Feuchtigkeit und Temperatur: Halten Sie die Erde feucht und sorgen Sie für Temperaturen zwischen 18 und 22 °C, um den Austrieb anzuregen.
    • Düngen: Sobald die ersten grünen Blätter sichtbar sind, können Knollenbegonien vorsichtig gedüngt werden.
    • Auspflanzen: Es ist sehr wichtig, mit dem Auspflanzen ins Freie zu warten, bis die Frostgefahr sicher vorbei ist. Dies ist traditionell nach den Eisheiligen Mitte Mai der Fall. Wenn Sie die Knollen erst dann direkt ins Freiland setzen, werden sie später blühen.

    Eisbegonien und Zimmerbegonien können ab diesem Zeitpunkt wieder ins Beet oder in Kübel gesetzt werden, sobald keine Frostgefahr mehr besteht. Ein leichter Rückschnitt fördert den buschigen Neuaustrieb.

    Begonien und Insektenfreundlichkeit

    So prachtvoll Begonien auch blühen – für Bienen, Hummeln und andere Bestäuber spielen sie kaum eine Rolle. Die meisten Sorten, besonders die beliebten Zuchtformen mit gefüllten Blüten, bieten weder Nektar noch gut zugänglichen Pollen. Insekten finden hier also kaum Nahrung.

    Wer Balkon oder Garten insektenfreundlich gestalten möchte, kann Begonien mit Pflanzen wie Fächerblumen, Katzenminze, Lavendel oder Salbei kombinieren – diese sehen nicht nur schön aus, sondern sind auch wahre Pollenspender.

    Weiterlesen auf oekotest.de: