Basilikum, Schnittlauch & Co. im Topf: So überleben die Topfkräuter aus dem Supermarkt

Autor: Benita Wintermantel | Kategorie: Essen und Trinken | 24.06.2025

So bleiben Küchenkräuter aus dem Supermarkt länger frisch
Foto: Shutterstock / Natasha Breen

Küchenkräuter, die man im Supermarkt im Topf kauft, haben oft kein langes Leben. Doch das muss nicht sein – mit ein paar Tipps bleibt Basilikum, Schnittlauch, Oregano & Co. deutlich länger frisch.

Sie sehen frisch und aromatisch aus, sind oft ein Spontankauf im Supermarkt. Doch viele Küchenkräuter im Topf lassen nach wenigen Tagen die Köpfe hängen. Schuld ist nicht ein mangelnder grüner Daumen, sondern oft die Art, wie die Pflanzen aufgezogen wurden. Mit ein paar einfachen Handgriffen lassen sich Basilikum, Petersilie, Schnittlauch & Co. jedoch fit machen für ein langes Leben auf der Fensterbank oder dem Balkon.

Warum Supermarkt-Kräuter so empfindlich sind

Die Kräutertöpfe kommen in der Regel aus dem Treibhaus, wo sie unter optimalen Bedingungen gezüchtet und schnell hochgezogen werden. Nach der Ernte sind sie eigentlich nicht dafür gedacht, langfristig zu überleben – sondern sollen in der Küche möglichst rasch verbraucht werden.

Zudem stehen viele Kräuter in viel zu kleinen Töpfen, die den Wurzeln kaum Platz bieten. Die Erde ist meist nährstoffarm, schlecht durchlüftet und speichert Wasser nicht optimal. Das macht es den Pflanzen schwer, sich nach dem Kauf weiterzuentwickeln.

Damit Sie nicht ständig neue Kräutertöpfe nachkaufen müssen – was nicht nur ins Geld geht, sondern auch wenig nachhaltig ist –, helfen diese Pflegetipps:

Tipp 1: Kräuter nach dem Kauf umtopfen

Nach dem Kauf sollten die Kräuter möglichst bald in größere Töpfe mit frischer Erde umziehen. Beim Umtopfen den Wurzelballen vorsichtig auflockern. Besonders bei Basilikum sitzen oft viele Einzelpflanzen in einem Topf – diese sollten vorsichtig getrennt und einzeln in neue Töpfe gesetzt werden. Das gibt ihnen mehr Raum zum Wachsen.

Wichtig beim Umtopfen:

  • Verwenden Sie durchlässige, nährstoffreiche Kräutererde.
  • Töpfe mit Abzugslöchern helfen, Staunässe zu vermeiden.
  • Ein Untersetzer schützt die Fensterbank und erleichtert das Gießen von unten.

Am besten geeignet ist Anzucht- oder spezielle Kräutererde, bitte immer ohne Torf.

Küchenkräuter bevorzugen einen hellen Standort ohne direkte Sonne.
Küchenkräuter bevorzugen einen hellen Standort ohne direkte Sonne. (Foto: Shutterstock / aprilante)

Tipp 2: Richtig gießen. Aber wie?

Küchenkräuter sind erstaunlich durstige Pflanzen und mögen es, wenn die Erde immer leicht feucht ist. Staunässe sollten Sie jedoch unbedingt vermeiden.

Als Faustregel gilt: Die Kräuter im Topf benötigen täglich ungefähr 10 Prozent ihres Topfvolumens an Wasser. Bei handelsüblichen Töpfen sind das ungefähr 100 Milliliter Wasser pro Tag. Schnittlauch ist durstiger und darf gerne 150 Milliliter bekommen. Basilikum im Topf braucht unter Umständen sogar mehrmals täglich Wasser.

Besser als direkt von oben zu gießen: Stellen Sie die Töpfe in einen Untersetzer mit Wasser. So können die Pflanzen von unten so viel Feuchtigkeit aufnehmen, wie sie benötigen. Nach etwa 10 Minuten überschüssiges Wasser abgießen, damit die Wurzeln nicht im Nassen stehen.

Gießen Sie Küchenkräuter, wenn möglich, mit kalkfreiem Wasser – am besten eignet sich Regenwasser.

Tipp 3: Plastikfolie schützt die Kräuter

Meist werden die Kräuter in einer Hülle aus Plastikfolie verkauft. Sie dient dem Schutz beim Transport und sorgt für ein spezielles Mikroklima. Wenn wir die Folie daheim entfernen, bekommt die Kräuterpflanze einen regelrechten Schock. Um das zu vermeiden, entfernen Sie die Folie am besten erst mal nicht – sondern schieben Sie sie jeden Tag ein paar Zentimeter weiter nach unten.

Tipp 4: der richtige Standort für jedes Kraut

Nicht jedes Küchenkraut mag denselben Platz. Hier ein paar Orientierungshilfen:

  • Basilikum: liebt Wärme und Sonne, am besten direkt am Fenster oder auf dem Südbalkon.
  • Petersilie: gedeiht besser im Halbschatten – pralle Mittagssonne vermeiden.
  • Schnittlauch: mag es hell, kommt aber auch mit etwas weniger Licht zurecht.

Grundsätzlich gilt: Zugluft, trockene Heizungsluft und starke Temperaturschwankungen vermeiden.

Tipp 5: Ab nach draußen, wenn es das Wetter erlaubt

Viele Kräuter fühlen sich an der frischen Luft wohler als auf der Fensterbank. Sobald die Temperaturen konstant über 15 Grad liegen, dürfen sie ins Freie – auf den Balkon, die Terrasse oder ins Gartenbeet. Geteilte und umgetopfte Pflanzen entwickeln draußen oft kräftigere Wurzeln und aromatischere Blätter.

Tipp 6: Küchenkräuter nicht gleich abernten

Meist werden die Küchenkräuter direkt nach dem Kauf geerntet. Sinnvoller ist es aber, wenn Sie der Pflanze Zeit geben, in ihrem neuen Zuhause anzukommen und sich an die Bedingungen zu gewöhnen. Legen Sie deshalb erst mit der Ernte los, wenn sich neue Blätter bilden.

Die richtige Erntetechnik verlängert das Leben der Pflanzen deutlich:

  • Basilikum sollten Sie immer als ganze Triebspitze oberhalb eines Blattpaars abschneiden – das regt die Verzweigung an.

  • Petersilie ernten Sie idealerweise von außen nach innen, indem Sie die äußeren Stängel bodennah abschneiden.

  • Schnittlauch verträgt einen kompletten Rückschnitt etwa 2–3 cm über dem Boden – das fördert neues, kräftiges Wachstum.

Pflegetipps für die klassischen Küchenkräuter

Schnittlauch:

  1. Schnittlauch mag keine pralle Sonne.
  2. Schnittlauchpflanze regelmäßig abernten, um die Blütenbildung zu verhindern.
  3. Schneiden Sie immer ein Büschel Halme ungefähr 2 bis 3 Zentimeter über der Erde ab. 

Petersilie:

  1. Die Petersilie kommt auch mit einem halbschattigen Standort gut zurecht.
  2. Innere Herzblätter stehen lassen, dann können neue Triebe nachwachsen.
  3. Gelbe Blätter regelmäßig entfernen.

    Minze:

    1. Ernten Sie Minze am besten mit einer Schere.
    2. Ein Teil der Pflanze sollte immer stehenbleiben, damit das Gewächs neu austreiben kann.
    3. Minze wuchert stark und braucht deshalb viel Platz.

    Basilikum:

    1. Basilikum liebt ein helles Plätzchen ohne direkte Sonneneinstrahlung und einmal wöchentlich organischen Dünger im Gießwasser.
    2. Bei Basilikum am besten einen ganzen Trieb abschneiden, statt einzelne Blätter abzuzupfen.
    3. Schneiden Sie nicht tiefer ab als das untere Blattpaar.

    Für alle Küchenkräuter gilt 

    • Entfernen Sie abgestorbene Blätter und Zweige regelmäßig.
    • Gießen Sie möglichst direkt an den Wurzelbereich.

    Tipps für den Kauf von Küchenkräutern im Topf

    Kaufen Sie nur kräftige und gesunde Pflanzen – am besten in Bio-Qualität. Bio-Kräuter sind nicht mit chemisch-synthetischen Pestiziden belastet. Schützen Sie die empfindlichen Kräuter daheim vor Zugluft.

    Schon beim Kauf können Sie erkennen, wie vital eine Pflanze ist: Achten Sie auf gelbe oder welke Stellen, übermäßige Feuchtigkeit oder ausgetrocknete Erde. Solche Anzeichen deuten auf Stress oder Pflegefehler hin – besser zu gesunden, frischen Pflanzen greifen.

    Besser als Küchenkräuter im Topf: Kräuter selber ziehen 

    Küchenkräuter sind teuer – und halten nicht lange. Eine gute Alternative ist es, Küchenkräuter selber zu ziehen. Dann können Sie auch ungewöhnliche Sorten züchten. Klicken Sie auf den folgenden Kasten, um mehr zu erfahren:

    Weiterlesen auf oekotest.de: