Backpapier-Alternativen: 9 Möglichkeiten, ohne gewöhnliches Backpapier zu backen

Autor: Lino Wirag | Kategorie: Freizeit und Technik | 21.02.2023

Backpapier-Ersatz: Welche umweltfreundlicheren Alternativen gibt es?
Foto: Shutterstock/Roman Chekhovskoi

Normales Backpapier ist ein Wegwerf-Artikel, der – was viele nicht wissen – überdies mit Kunststoff beschichtet ist. Zum Glück gibt es Backpapier-Alternativen, die Sie stattdessen nutzen können, beispielsweise wiederverwendbare Matten aus Silikon oder Teflon. Wir stellen Alternativen vor und diskutieren die Vor- und Nachteile.

Backpapier und Packpapier unterscheiden sich nur durch einen Buchstaben – und natürlich dadurch, dass das Ofenpapier besonders beschicht ist, um den hohen Temperaturen zwischen den Grillstäben standzuhalten. Für die Beschichtung wird in aller Regel Silikon verwendet, was vielen Freunden von Pizza, Plätzchen und Pommes gar nicht klar sein dürfte.

Da Backpapier ein Wegwerf-Produkt ist, verursacht es bergeweise Müll: So wird nicht nur Zellulose, sondern auch Kunststoff (nämlich Silikon) verschwendet.

In unserem letzten Backpapier-Test aus dem Jahr 2021 ist aufgefallen, dass viele Hersteller es mit ihren Behauptungen nicht allzu genau nahmen: So waren einige Produkte im Test als "kompostierbar" ausgelobt – obwohl das silikonhaltige Papier auf dem Komposthaufen oder im Biomüll natürlich nichts verloren hat. Im Papiermüll übrigens auch nicht, es muss über den Restmüll entsorgt werden.

Backpapier ist praktisch, aber kaum umweltfreundlich

Gewöhnliches Backpapier bringt weitere Nachteile mit sich: So ist es – auf die einzelnen Backvorgänge gerechnet – teurer als eine langlebigere Alternative, die nicht regelmäßig neu beschafft werden muss. Hinzukommt, dass die meisten Backpapiere nur bis 220 Grad hitzebeständig sind. Wer bei höheren Temperaturen backen will, muss sich allein aus diesem Grund nach Backpapier-Alternativen umsehen.

Zahlreiche Gründe also, um mittelfristig vollständig auf herkömmliches Backpapier zu verzichten – und sich nach einem langlebigeren und umweltfreundlicheren Ersatz umzusehen, auf (oder in) dem sich ebenfalls knusprige Pommes oder leckeres Ofengemüse zubereiten lassen.

Backpapier-Alternative: Backmatte aus Silikon

1. In den letzten Jahren zu Recht in Mode gekommen: Backmatten aus Silikon. Die Kunststoffmatten haben den Vorteil, dass sie – im Gegensatz zu konventionellem Backpapier – in- und außerhalb des Ofens fast beliebig oft wiederverwendet werden können.

Im Gegensatz zu Backpapier können die Matten zugleich als widerstandsfähige Arbeitsunterlage – beispielsweise zum Teigkneten – herhalten. Auch praktisch: Backmatten rollen sich im Gegensatz zu Backpapier nicht selbsttätig wieder ein, was es leichter macht, Kroketten, Aufbackbrötchen & Co. ofengerecht darauf zu platzieren.

Ein Nachteil: Die Matten müssen nach dem Gebrauch natürlich gereinigt werden, sind aber normalerweise leicht abwaschbar und sogar spülmaschinengeeignet, sodass sich der Aufwand in Grenzen hält. Stark abgenutzte Silikonformen sollten Sie nicht mehr nutzen – und auch Abstand von auffällig riechenden Produkten nehmen.

Silikonmatten sicherheitshalber "ausheizen" lassen

Denn: Wie wir erst vor Kurzem im Test Muffinformen aus Silikon festgestellen haben, besteht bei Backprodukten aus Silikon das Risiko, dass beim Backen flüchtige organische Verbindungen ausdünsten können. Wir empfehlen deshalb unter anderem, Silikon-Backformen vor der ersten Verwendung eine Stunde lang bei 200 Grad im Ofen "auszuheizen" (und währenddessen gut zu lüften). Klicken Sie auf den folgenden Kasten, um mehr zu erfahren:

Backpapier-Ersatz: Dauerbackfolie aus Teflon

2. Diese – unter den Begriffen Grill-, Back- oder Dauerbackfolie – verkauften, oft schwarzen Backunterlagen aus Teflon (PTFE) erinnern mehr an klassisches Backpapier als die dickeren Silikon-Backmatten. Im Backofen können beide Produkte quasi identisch genutzt werden.

Auch die geruchs- und geschmacksneutralen Teflon-Unterlagen lassen sich oft wiederverwenden, sind gut zu säubern und haften wenig. Da sie dünner sind als Backmatten und eine andere Innenstruktur aufweisen, kann man sie außerdem selbst auf die gewünschte Größe zuschneiden. Und: Man kann sie auch auf dem Grill verwenden.

Alternative: Einfetten oder einölen

3. Ein Klassiker: Das Backblech einfetten oder einölen, um zu verhindern, dass die heiße Ware auf dem Metall anbrennt. Umweltfreundlich ist das obendrein, denn gefettet werden kann schlicht mit Rapsöl oder anderen pflanzlichen Fetten. Wer Butter nutzt, sollte daran denken, dass das tierische Streichfett zu den klimaschädlichsten Lebensmitteln überhaupt gehört.

Wer will, kann das ölige Blech zusätzlich mit einer dünnen Schicht Semmelbrösel oder Mehl bestreuen, damit garantiert nichts anhaftet. Nachteil: Hinterher ist aller Voraussicht nach ein Abwasch von Hand angesagt.

So geht's doch auch: Vieles, was man auf Papier backen würde, lässt sich auch in der Form zubereiten.
So geht's doch auch: Vieles, was man auf Papier backen würde, lässt sich auch in der Form zubereiten. (Foto: Shutterstock/IIIRusya)

Weitere Backpapier-Alternativen

4. Backblech mit spezieller Antihaftbeschichtung verwenden

5. Backblech aus Glas nutzen

6. Back- oder Auflaufform aus Glas oder Keramik verwenden, zuvor einfetten

7. Auf dem Pizzastein backen

8. Auf dem Brotbackstein backen

9. Auf Back-Oblaten backen (eignet sich natürlich nur für sehr wenige Speisen)

Alufolie ist kein Backpapier-Ersatz

Von einer ganz speziellen Backpapier-Alternative sollten Sie allerdings die Finger lassen: von Alufolie – auch wenn sie oft als Erstes zur Hand ist. Denn: Alufolie ist nicht nur ebenfalls ein Wegwerf-Produkt, sondern hat vor allem einen schlechten ökologischen Fußabdruck. Die Alu-Produktion verbraucht extrem viel Energie und verursacht zudem giftigen Rotschlamm, der für Umweltschäden verantwortlich ist.

Weiterlesen auf oekotest.de: