Selbstverständlich sind Ameisen nützliche und faszinierende Insekten. Sie gelten nicht nur als herausragende Architekten des Tierreichs – auch als Gesundheitspolizei des Waldes erfüllen sie wichtige Aufgaben in der Natur. Für das Ökosystem sind sie äußerst wichtig, denn die kleinen Krabbeltiere lockern den Boden und fressen Schädlinge.
Im Haus oder in der Wohnung können sich die Insekten jedoch zu Quälgeistern entwickeln. Selbst Dachgeschosse sind vor ihnen nicht sicher, und auch in hochgelegene Stadtwohnungen können Ameisen vordringen, wenn es dort etwas für sie zu holen gibt. Im Garten werden sie lästig, wenn sie Pflanzen befallen oder ihre Ansiedlungen zu groß werden.
Ameisen werden meist im Frühling oder Frühsommer zum Problem: Wenn die Insekten draußen noch nicht genug Nahrung finden, suchen sie sich gerne einen Weg in unsere Wohnungen.
Ameisen bekämpfen: Bitte ohne Chemie
Wer Ameisen bekämpfen will, findet in Drogerie- und Baumärkte eine große Auswahl an unterschiedlichen Mitteln – die meisten davon wirken allerdings mit chemischen Giften, die auch für Menschen, andere Tiere und die Umwelt gefährlich sind. Es muss aber nicht immer die Chemiekeule sein! Zur Bekämpfung von Ameisen gibt es auch Hausmittel und Tricks, die nicht nur die Umwelt schonen, sondern die Insekten auch am Leben lassen.

Ameisen bekämpfen – die wichtigsten Hausmittel
Wenn Sie einzelne Ameisen in Ihrer Wohnung bemerken, sollten Sie diese möglichst schnell aufkehren und ins Freie befördern.
Wichtig zu wissen: Ameisen in der Wohnung sind zwar lästig, aber völlig ungefährlich: Sie verursachen kaum Schäden und können keine Krankheiten übertragen. Wenn Ameisen sich bedroht fühlen, können sie allerdings beißen und zudem Ameisensäure versprühen, die auf der Haut brennt. Solange Sie auf die Methansäure nicht allergisch reagieren, ist das völlig harmlos. Eine aufgeschnittene Zwiebel oder ein kühler Umschlag beruhigen die Haut und lindern die Schwellung. Bei einer stärkeren allergischen Reaktion sollten Sie allerdings unbedingt einen Arzt aufsuchen.
#1: Futterquelle beseitigen
Potentielle Nahrungsquellen locken Ameisen an. Auf einer Terrasse kann das zum Beispiel das süße Sekret von Blattläusen sein. Wenn Sie die Läuse beseitigt haben, sollten auch die Ameisen verschwinden. Aber auch offene süße Nahrungsmittel oder Essensreste sind ein Leckerbissen für Ameisen – wenn Sie Ameisen in Haus und Wohnung bekämpfen wollen, sollten Sie vor allem zuckrige Lebensmittel nur gut verschlossen lagern.
Die Verbraucherzentrale rät zudem: "Lassen Sie Fressnäpfe für Tiere mit Futterresten nur im Bedarfsfall stehen. Sie locken Ameisen an."
#2: Klebeband, um Ameisen loszuwerden
Mit normalem Klebeband können Sie versuchen, die Ameisenstraße zu unterbrechen. Einfach über den Weg der Insekten kleben – sie verlieren dadurch die Duftspur, der sie folgen, und können sich nicht mehr in Richtung ihres Futters orientieren.
#3: Kreide gegen Ameisen
Kreide funktioniert wie Klebeband. Mit einem einfachen Kreidestrich können Sie die Ameisenstraße durchkreuzen – die Krabbler suchen sich dann hoffentlich eine andere Futterquelle.
#4: Babypuder als natürliche Ameisen-Abwehr
Auch eine Spur aus Babypuder unterbricht die Straße der fleißigen Ameisen. Die Tiere meiden die staubige Fläche, um ihre Atmungsorgane (Tracheen) zu schützen.
#5: Ameisen mit starken Gerüchen bekämpfen
Statt Kreide oder Klebeband lässt sich die Ameisenstraße auch mit stark duftenden Substanzen unterbrechen. Knoblauch, Lavendel, Zimtpulver, Essig oder Zitrone sind hier die Mittel der Wahl. Aber auch ätherische Öle können Sie auf die Ameisenstraße träufeln.
#6: Fenster und Türen abdichten
Die Ameisen im Haus sind meist auf der Suche nach Nahrung. Die wird ihnen deutlich erschwert, wenn Sie Fugen und Spalten mit Silikon abdichten.
Befindet sich allerdings ein Ameisennest im Gebäude, sollten Sie einen sachkundigen Schädlingsbekämpfer beauftragen. Es finden sich auch Experten, die auf giftfreie Beseitigungsmaßnahmen setzen.
Backpulver gegen Ameisen: Keine gute Idee!
Backpulver und Natron gelten als zuverlässige Methoden, um Ameisen zu bekämpfen. Allerdings werden die Tiere durch das Pulver vergiftet und die nützlichen Insekten sterben qualvoll. Verwenden Sie deshalb auf keinen Fall Backpulver, um Ameisen loszuwerden. Auch Natron, Kaffeesatz und Maismehl führen zu einem qualvollen Tod.
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