5 gute Gründe, die gegen den Böller-Wahnsinn an Silvester sprechen

Autor: Benita Wintermantel | Kategorie: Freizeit und Technik | 18.12.2023

5 gute Gründe, die gegen den Böller-Wahnsinn an Silvester sprechen
Foto: Shutterstock / Pixel to the People

Zum Jahreswechsel wird gefeiert – nach wie vor häufig mit Feuerwerk. Das hat viele Schattenseiten. Der Feinstaub durch das Feuerwerk ist nur ein Grund, der gegen die Silvester-Böllerei spricht.

Auch wenn mehr und mehr Städte sogenannte böllerfreie Zonen einrichten und immer mehr Supermärkte und Baumärkte Raketen & Co. nicht ins Sortiment nehmen, freuen sich viele Menschen schon wieder auf die große Böllerei an Silvester.

5 Gründe gegen das Silvester-Feuerwerk

Klimaschutz, Tierschutz, Sicherheit – es gibt viele Gründe, warum die Knallerei keine gute Idee ist.

#1: Böller sind eine Gefahr für unsere Gesundheit

Rund 2.050 Tonnen Feinstaub werden nach Angaben des Umweltbundesamts jährlich durch das Abbrennen von Feuerwerkskörpern freigesetzt – der größte Teil davon in der Silvesternacht. Diese Menge entspricht in etwa einem Prozent der gesamt freigesetzten Feinstaubmenge in Deutschland.

Das Einatmen von Feinstaub gefährde die Gesundheit und beeinträchtige beispielsweise die Atemwege, warnt das Umweltbundesamt. "Es gibt keine Unbedenklichkeitsgrenze, darum muss jede Maßnahme ergriffen werden, um die Belastung zu senken", so die Deutsche Umwelthilfe (DUH).

#2: Böller bedeuten Stress für Tiere

Haus- und Wildtiere werden durch den Lärm in der Silvesternacht in Panik versetzt und verlieren die Orientierung. "Vor allem Vögel reagieren stark auf Böller und Raketen an Silvester", sagt NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. "Sie fliehen in große Höhen, landen für lange Zeit nicht und kehren nur zögerlich zu ihren Rast- und Schlafplätzen zurück." Wasservögel reagieren noch in vier bis sieben Kilometern Entfernung auf Feuerwerk mit Flucht. Wenn Vögel in Schwärmen in großer Panik flüchten, können sie gegen Glasscheiben oder Stromleitungen prallen. Aber auch andere Wildtiere wie Füchse, Biber und Fledermäuse werden durch den starken Lärm gestresst.

"Wer Haustiere hat, wird es kennen: Der Familienhund versteckt sich unter dem Sofa, wenn die stundenlange Knallerei losgeht", so Miller. "Bei Wildtieren löst der heftige Lärm den Fluchtreflex aus." Dadurch verbrauchen sie viel Energie, die sie zum Überleben in der kalten Jahreszeit benötigen. "Das kann schnell lebensbedrohend werden", so Miller.

#3: Umweltbelastung durch Silvestermüll

Das neue Jahr beginnt mit gigantischen Müllmengen in Städten, Parks und Freiflächen. Nur wenige Menschen nehmen ihre Kartonagen, Reste der Feuerwerkskörper und leeren Flaschen nach der Party wieder mit. "Ein großer Teil der Feuerwerküberreste landet auf Grünflächen, in Gewässern oder Waldgebieten, wo sie entweder gar nicht oder nur mühsam und unvollständig eingesammelt werden", gibt die Deutsche Umwelthilfe zu bedenken. 

#4: Gefahr durch falschen Umgang mit Silvesterraketen

Jedes Jahr gibt es in der Silvesternacht zahlreiche Verletzte und immer wieder sogar Tote. Die meisten Verletzungen sind Verbrennungen, Schäden des Innenohrs und Verstümmelungen. In den Jahren vor der coronabedingten Böller-Pause hat zudem die Zahl der Übergriffe auf Polizisten und Rettungskräfte zugenommen.

#5: Brot statt Böller

An Silvester wird viel Geld regelrecht verbrannt und in die Luft geschossen. Zum Jahreswechsel von 2022 auf 2023 wurde mit dem Verkauf von Feuerwerk für Silvester in Deutschland ein Umsatz in Höhe von rund 180 Millionen Euro erzielt (Quelle: Statista), und damit ein historisches Umsatzhoch erzielt.

Wie wäre es, das Geld dieses Jahr nicht in Feuerwerk zu investieren, sondern eine gemeinnützige Organisation zu unterstützen?

Gute Nachricht: Der Handel verzichtet immer häufiger auf Verkauf von Pyrotechnik

Immer mehr Handelsunternehmen in Deutschland verbannen Pyrotechnik aus ihrem Sortiment. Das ergibt eine Umfrage der Deutschen Umwelthilfe (DUH). 20 von 61 befragten Unternehmen erhalten die "Grüne Karte" für einen verantwortungsvollen Verkaufsstopp von Schwarzpulverprodukten zu Silvester. Zum Vergleich: 2020 waren es nur sieben. Diese Entwicklung spiegelt das zunehmende Bewusstsein der Unternehmen für die verheerenden Auswirkungen der Silvester-Böllerei wider.

Mit Material der dpa.

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