- Versalzenes Essen lässt sich mit einigen Tricks oft noch retten.
- Sie können beispielsweise Kartoffelstücke mitgaren, die einen Teil des Salzgeschmacks aufnehmen.
- Alternativ können Sie die versalzene Speise strecken, gezielt neu würzen oder den "Verdopplungstrick" anwenden.
Das Rezept falsch gelesen, die Salzpackung zu schwungvoll geführt, einen Moment nicht nachgedacht – wohl jeder hat schon mal ein Essen versalzen.
Handelt es sich nur um einen "Unfall" am Topf oder Teller, bei dem Ihnen zu viel der weißen Würze ins Essen fällt, lässt sich das Schlimmste normalerweise noch verhindern. Isolieren Sie die versalzenen Stelle einfach so schnell wie möglich und entfernen Sie sie mit Löffel oder Schöpfkelle. In aller Regel ist es dazu aber schon zu spät und Sie merken erst beim Abschmecken oder bei Tisch, dass Ihnen das Essen zu salzig geraten ist.
Essen versalzen: Das können Sie tun
Wie sich versalzenes Essen dann noch retten lässt, hängt vor allem davon ab, um welche Gericht es sich handelt. Ein naheliegendes Mittel besteht darin, die Speise zu strecken, damit sich das Salz besser verteilt – dieser Trick funktioniert aber nur bei Suppen, Soßen und anderen flüssigeren Speisen.
Bei fester Nahrung können Sie versuchen, den Salzgeschmack auszugleichen, indem sie mehr Säure oder Süße zugeben. Hier unsere Tipps, wie Sie bei welcher Speise am besten vorgehen, um zu retten, was zu retten ist.

Tipp 1: Versalzenes Essen retten mit Kartoffeltrick
Flüssiges wie Eintöpfe, Suppen oder Soßen lassen sich etwas entsalzen, indem Sie geschälte Karotten oder geschälte, rohe Kartoffeln in grobe Stücken schneiden und zehn Minuten lang mitkochen. Auch trockenes Brot bietet sich an – es sollte sich allerdings um eine Brotsorte handeln, die sich nicht sofort in ihre Bestandteile auflöst, wenn sie mit Flüssigkeit in Berührung kommt.
Die Idee dahinter: Das Brot bzw. Gemüse bindet einen Teil des Salzes, während es mit dem Essen kocht. Vor dem Servieren werden Kartoffeln & Co. wieder entfernt.
Backpflaumen, die für eine Viertelstunde mitgaren, sollen die gleiche Funktion erfüllen – ein Versuch kann nicht schaden.
Tipp 2: Mit Wasser und Milch(produkten) strecken
Kennen Sie den Hausspruch: "Fünf sind geladen, zehn sind gekommen. / Gieß Wasser zur Suppe, heiß alle willkommen"?
Die Idee ist hier die gleiche: Flüssiges schmeckt weniger intensiv nach Salz, wenn Sie – je nach Speise – mehr Milch, Wasser oder Sahne zugeben. Je neutraler die Flüssigkeit, desto besser. Auch Frischkäse, Quark oder Crème fraîche sorgen dafür, dass das Essen wieder dezenter schmeckt.
Aber: Durch die Verdünnung nimmt natürlich nicht nur der Salzgeschmack des Gerichts ab, auch andere Aromen werden abgemildert. Das bedeutet möglicherweise, dass Sie wieder etwas nachwürzen müssen – nur bitte nicht noch mal mit Salz.
Tipp 3: Essen versalzen? Speise verdoppeln
Ein ungewöhnlicher, aber probater Ratschlag: Anstatt die versalzene Speise zu entsorgen, kochen Sie sie einfach noch mal, in der gleichen Menge. "Warum denn das?", werden Sie jetzt vielleicht fragen.
Nun, der Trick besteht darin, das Gericht beim zweiten Anlauf zwar weitgehend identisch zuzubereiten – aber alles Salz wegzulassen. Anschließend vermischen Sie einfach das "geschmacklose" mit dem versalzenen Gericht, bis sie wieder etwas haben, das ihren kulinarischen Vorstellungen entspricht.
Der einzige Nachteil dieser ansonsten cleveren Methode: Sie haben jetzt die doppelte Nahrungsmenge. Frieren Sie den Überschuss einfach ein – und genießen Sie Ihr "gerettetes" Gericht in ein paar Tagen gleich noch einmal.
Tipp 4: Mit einer neutralen Beilage ausbalancieren
Letztlich eine Variante von Tipp 3, die nur etwas Tisch-Disziplin verlangt: Statt das gleiche Essen noch mal zu kochen, bereiten Sie einfach eine Beilage zu, die das versalzene Hauptgericht sinnvoll komplementiert. Sparen Sie auch hier unbedingt mit Salz – je neutraler die Beilage ausfällt, desto besser.
Es mag albern klingen, aber: Wenn Sie anschließend beim Essen darauf achten, Neben- und Hauptgericht etwas zu vermischen und gemeinsam auf die Gabel zu bekommen, wird Ihnen der Salzgeschmack kaum mehr auffallen.
Tipp 5: Salz mit Süßem oder Saurem auffangen
Wer experimentierfreudiger ist, beherzigt die Devise, dass Minus und Minus Plus ergibt – was auch beim Kochen zutreffen kann.
In diesem Sinne können Sie zum Beispiel zu Honig, Rohrzucker oder Agavendicksaft greifen und dem Essen damit zusätzliche Süße verleihen. Vor allem bei exotischen Gerichten können Sie damit erfolgreich sein, den alten Salz- und den neuen Süßgeschmack zu einer neuen Note zu verbinden.
Umgekehrt können Sie versuchen, mit Säure gegen das Salz vorzugehen, sofern Ihr Gericht das erlaubt. Behutsame Dosen von Zitronen- oder Orangensaft, Essig oder Weißwein dämpfen salzige Töne und können das Mahl retten.
Gehen Sie aber auch mit süßen oder sauren "Gegenmitteln" behutsam zu Werke und schmecken Sie zwischendurch immer wieder ab, damit Ihr Gericht nicht vollkommen ungenießbar wird.
Viele verarbeitete Lebensmittel sind zu salzig
Wir hoffen, dass Sie Ihr Essen mit unseren Tipps retten konnten.
Grundsätzlich sollten Sie ohnehin nicht zu viel Salz aufnehmen. Denn: Ist Ihr Salzkonsum dauerhaft zu hoch, kann das unerwünschte gesundheitliche Folgen haben: Zu viel Salz kann auf Dauer zu Bluthochdruck führen und damit die Gefahr von Herz-Kreislauf-Krankheiten erhöhen. Die gute Nachricht: Wer mehr selbst kocht, auf Fertigprodukte verzichtet und weniger verarbeitete Lebensmittel zu sich nimmt, konsumiert in aller Regel auch weniger Salz.
Wir kritisieren in unseren Lebensmittel-Tests immer wieder Produkte, die aus unserer Sicht zu salzig sind. So bemängelten wir beispielsweise vor Kurzem bei veganer Wurst oder bei fertigen Tomatensoßen aus unserer Sicht zu hohe Salzgehalte.
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