Wie viele Eier sind wirklich gesund?

Autor: Lena Pritzl | Kategorie: Essen und Trinken | 19.04.2022

Wie viele Eier täglich sind (noch) gesund?
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Auf einem ausgewogenen Speiseplan können durchaus Eier stehen, so raten es Ernährungsexperten. Doch wie viele Eier dürfen tatsächlich gegessen werden und wo liegt die Grenze zwischen gesund und schädlich für den Körper? Wir liefern Antworten zu Eierkonsum, Cholesterinspiegel und geben Tipps zum Kauf.

Täglich ein Ei – das galt lange als allgemein anerkannte Ernährungsempfehlung. Seit einigen Jahren jedoch streiten Ärzte und Ernährungsforscher darüber, ob es gesund oder ungesund ist, täglich ein Ei (oder gar mehrere) zu essen.

Vorweg: Ein Hühnerei ist grundsätzlich gesund, es enthält biologisch wertvolles Eiweiß, Fett, mehrere Vitamine und Mineralstoffe – aber auch Cholesterin.

Ist Cholesterin wirklich schädlich?

Cholesterin ist ein Stoff, den unser Körper selbst produziert und der in unserem Organismus wichtige Aufgaben hat, zum Beispiel bei der Bildung von Hormonen und von Vitamin D. Da der Körper Cholesterin selbst herstellen kann, sind wir nicht davon abhängig, es mit der Nahrung aufzunehmen.

Bei gesunden Menschen reguliert sich der Cholesterinspiegel im Blut von selbst. Der Cholesterinspiegel bleibt also stabil, auch wenn weiteres Cholesterin aufgenommen wird. Der Körper produziert dann selbst weniger Cholesterin.

Erst bei einer dauerhaften Erkrankung ist der Cholesterinspiegel im Blut zu hoch. Erkrankte sollten dann ihre Ernährung umstellen. Denn ein dauerhaft hoher Blut-Cholesterinspiegel kann zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen, so das Bundeszentrum für Ernährung.

Wie viele Eier sind (noch) gesund?

Grundsätzlich sind Eier wie gesagt ein gesundes Lebensmittel, das bei einer ausgewogenen Ernährung auch regelmäßig auf dem Speiseplan stehen darf. Allerdings kommt es wie bei fast allen Nahrungsmitteln auf die Menge an.

Ist der Verzehr des täglichen Frühstückseies gesund?
Ist der Verzehr des täglichen Frühstückseies gesund? (Foto: CC0 / pixabay / Pezibear)

In einer groß angelegten Studienreihe mit rund 177.000 Teilnehmern untersuchten Mahshid Dehghan und zahlreiche andere Forscher den Zusammenhang zwischen dem täglichen Verzehr von Eiern und einem erhöhten Risiko von Herz-Kreislauferkrankungen. Die Ergebnisse wurden Anfang 2020 veröffentlicht.

Studienteilnehmer, die täglich mindestens ein Ei aßen, hatten keine erhöhten Blutfette und litten nicht häufiger an Herz-Kreislauferkrankungen als die übrigen Teilnehmer. Auch die Sterberate lag beim täglichen Eierkonsum nicht höher.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) erklärt, dass aktuelle Studien im Hinblick auf die Verzehrmenge von Eiern zu keinem einem eindeutigen Ergebnis kommen. Demnach erzielten Untersuchungen zum Zusammenhang zwischen der Anzahl gegessener Eier und den Risiken für verschiedene Erkrankungen widersprüchliche Ergebnisse. Die DGE grenzt den Konsum von Eiern deshalb nicht ein, empfiehlt jedoch in der Woche bis zu drei Eier.

Gleichzeitig gibt sie zu bedenken, dass tierische Lebensmittel wie Eier nur in Maßen verzehrt werden sollen – der eigenen Gesund und der Umwelt zuliebe.

Muss es immer das Bio-Ei sein?

In Deutschland können die Verbraucher zwischen Bio-Eiern und Hühnereiern aus Freilandhaltung, Bodenhaltung oder Kleingruppenhaltung (ehemals Käfighaltung) wählen. Frischeier aus Kleingruppenhaltung sind inzwischen zu einem großen Teil aus den Supermarktregalen verschwunden.

Die verschiedenen Haltungsformen weisen große Unterschiede in Bezug auf Platz, Auslauf und Futter der Legehennen auf.
Die verschiedenen Haltungsformen weisen große Unterschiede in Bezug auf Platz, Auslauf und Futter der Legehennen auf. (Foto: CC0 / pixabay / Pexels)

Bei der ökologischen Hennenhaltung haben die Tiere vorschriftsmäßig den meisten Auslauf und eine Sitzstange zum Ruhen. Insbesondere beim Futter gelten strenge Auflagen: Die Hennen werden mit ökologischen, möglichst betriebseigenen Futtermitteln gefüttert.

Unsere Empfehlung lautet daher, Bio-Eier zu kaufen und nur notfalls auf Eier aus Freilandhaltung zurückzugreifen. Auch bei dieser Haltungsform haben die Legehennen Zugang zu einer großteils bewachsenen Auslauffläche.

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