Weihnachtsessen: Jetzt schon vorsorgen, um an Weihnachten keine Lebensmittel zu verschwenden

Autor: Brigitte Rohm & Lena Pritzl | Kategorie: Essen und Trinken | 06.12.2022

Das Weihnachtsessen soll etwas besonderes sein – Lebensmittel müssen Sie trotzdem nicht verschwenden.
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An den Weihnachtsfeiertagen lassen wir es uns gutgehen – vor allem kulinarisch. Gerade deshalb sollten wir aber versuchen, beim Weihnachtsmenü keine Lebensmittel zu verschwenden. Mit unseren vier Tipps gelingt der Vorsatz.

Ob Gänsebraten, Karpfen oder ein vegetarisches Festessen: Zu Weihnachten kommen in den meisten Familien ganz besondere Gerichte auf den Tisch. Und meist kaufen wir für die Feiertage nicht nur andere Dinge ein, sondern bereiten sie auch für mehr Personen zu als gewöhnlich. Dabei keine Lebensmittel zu verschwenden, ist gar nicht so einfach.

Genussvolles Weihnachtsessen ohne Lebensmittelverschwendung

Wenn Sie vermeiden wollen, dass ein Teil des guten Essens nach den Weihnachtsfeiertagen im Abfall landet, können folgende Tipps helfen.

1. Genau planen und absprechen

Ein Weihnachtsmenü ist selten improvisiert, sondern erfordert eine genaue Planung. Dabei sollten Sie zwar durchaus einkalkulieren, dass Ihre Gäste einen Nachschlag möchten. Aber überlegen Sie sich gut, welche Mengen Sie für die erwartete Anzahl an Personen tatsächlich brauchen – und auch, was Sie an den anderen Feiertagen kochen möchten.

Dabei kann es sehr hilfreich sein, sich schon vorab mit allen Familienmitgliedern abzusprechen. Einer isst meist nur wenige Beilagen, jemand anderes wünscht sich besonders viel von der leckeren Soße: Wenn Sie die individuellen Wünsche kennen und berücksichtigen, können Sie gezielter einkaufen – und es bleiben mit Sicherheit weniger Reste übrig.

2. Für Weihnachten vorausschauend einkaufen

Eine gute Taktik für den Einkauf ist, ihn auf zwei Tage zu verteilen. Zunächst besorgen Sie Zutaten, die Sie gut lagern können. Wenn Sie einen Braten kochen oder Forellen braten möchten, bestellen sie diese in der Metzgerei oder im Fischhandel vor. Auch Bäckerein sind dankbar, wenn Sie Ihre Bestellung schon vorab aufgeben. Wenn es für Sie möglich ist, planen Sie Ihren Einkauf außerhalb des Feierabends und vermeiden so lange Wartezeiten.

Am 22., 23. oder am Morgen des 24. Dezember (Ladenöffnungszeiten beachten!) können Sie Frisches wie Obst, Gemüse und Salat einkaufen und eventuell auch die Dinge, die Sie beim ersten Einkauf nicht bekommen haben. Auf diese Weise halten die verderblichen Zutaten garantiert bis zum Einsatz in der Küche – denn welken Feldsalat am Heiligabend isst natürlich niemand gerne.

Im Übrigen empfiehlt es sich, nicht zur Großpackung beim Discounter zu greifen. Wenn Sie lose Ware kaufen, können Sie sich mit genau der richtigen Menge versorgen und verursachen außerdem weniger Verpackungsmüll – Gleiches gilt für die Frischetheke.

3. Beim Essen über den Tellerrand schauen

Wenn Sie Lebensmittelverschwendung an den Festtagen minimieren wollen, lohnt es sich auch, mit einigen Gewohnheiten zu brechen. Warum müssen wir eigentlich traditionell so übermäßig viel essen? Wenn Sie kleinere Portionen servieren und Gerichte kochen, die weniger mächtig sind als Braten und Co., haben Sie ebenfalls satte und zufriedene Gäste – aber wahrscheinlich weniger Reste auf den Tellern.

Ein guter Tipp gegen weggeworfene Reste, der alle freut: Geben Sie übrige Knödel, Spätzle oder Salate einfach Ihren Gästen mit nach Hause. Die freuen sich bestimmt, wenn Sie am nächsten Tag noch etwas Nachschlag vom Festmahl aufessen dürfen.

Beim Weihnachtsessen sollte man genießen, aber keine Lebensmittel verschwenden.
Beim Weihnachtsessen sollte man genießen, aber keine Lebensmittel verschwenden. (Foto: CC0 Public Domain / Unsplash - grace wang)

4. Reste richtig verwerten

Trotz all der Bemühungen bleibt doch noch etwas vom Festessen übrig? Das ist nicht weiter schlimm. Nun kommt es darauf an, was Sie aus den Resten machen. Die eine Möglichkeit ist, sie aufzubewahren und bald zu verzehren. Fleisch und Fisch sollten Sie möglichst rasch einfrieren und keinesfalls längere Zeit bei Zimmertemperatur stehen lassen. Andere Reste lagern Sie am Besten in separaten Behältnissen im Kühlschrank – beachten Sie dabei die verschiedenen Temperaturzonen.

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Eine weitere, kreativere Option: Verwerten Sie das Essen in neuen Gerichten. Perfekt eignen sich dafür zum Beispiel Aufläufe oder Eintöpfe aller Art – auch übrig gebliebener Raclette-Käse lässt sich dann noch zum Überbacken verwenden. Kalter Braten macht sich gut in Sandwiches und Salaten oder kann bei Geschnetzeltem und Frikassees einen Teil des Fleisches ersetzen. Am leichtesten haben Sie es mit Gemüseresten: Sie lassen sich problemlos für Ofengemüse, Reispfannen oder Grillgemüse nutzen.

Auch altes Brot lässt sich lecker verwerten statt wegwerfen oder Sie frieren Brot ein.

Lebensmittelverschwendung: ein ganzjähriges Problem

Natürlich sollten wir uns nicht nur an den Feiertagen bemühen, Lebensmittelverschwendung zu vermeiden. Denn Privathaushalte tragen einen großen Teil der Verantwortung. Eine Studie im Auftrag des Bundesernährungsministeriums kam zuletzt zu ernüchternden Ergebnissen: Jeder Verbraucher in Deutschland wirft pro Jahr durchschnittlich 78 Kilogramm Lebensmittel weg. Die Menge stieg im Vergleich zu 2019 sogar um drei Kilo. Dabei wäre fast die Hälfte dieser Abfälle vermeidbar.

Mehr Tipps finden Sie in unserem Beitrag: Mit diesen 10 Tipps retten Sie Lebensmittel vor der Tonne.

Wichtig: Falls Sie Essenreste doch wegwerfen müssen, gehören diese in die Bio-Tonne und nicht in den Restmüll. Im Bio-Müll oder dem Kompost können die wertvollen Inhaltsstoffe kompostiert werden. Allerdings ist das Entsorgen nicht deutschlandweit geregelt, es kann regionale Unterschiede geben, was in die Bio-Tonne gehört. Im Zweifel werfen Sie also besser einen Blick auf die Listen der kommunalen Entsorger und vergewissern sich, ob die zubereiteten Essensreste wirklich in die Bio-Tonne sollen.

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