"Ungenügend": TK-Rahmspinate von Frosta und Penny sind Testverlierer

Autor: Hannah Pompalla/Lisa-Marie Karl | Kategorie: Essen und Trinken | 20.08.2025

Die tiefgekühlten Rahmspinate von Frosta und Penny fallen mit "ungenügend" durch unseren Test.
Foto: ÖKO-TEST

Tiefgekühlter Rahmspinat ist praktisch und schnell zubereitet. Ärgerlich ist es aber, wenn mit ihm auch unerwünschte Stoffe auf dem Teller landen. Das das ist nicht selten der Fall, wie unser Test von 22 Produkten zeigt. Besonders negativ fallen die TK-Rahmspinate von Frosta und Penny auf: Sie sind "ungenügend".

Für unseren Test haben wir 22 tiefgekühlte Rahmspinate ins Labor geschickt. Das Ergebnis: Nur vier Produkte sind "sehr gut". Insgesamt sieben Produkte fallen durch. Testverlierer sind der Frosta Rahmspinat, portionierbar und der Penny Rahmspinat: Sie schneiden mit der schlechtesten Note "ungenügend" ab.

Doch warum haben die beiden Produkte kein besseres Gesamturteil erhalten?

TK-Rahmspinat von Frosta- und Penny mit zu viel Nitrit

Die getesteten Tiefkühlspinate von Frosta und Penny enthalten Nitrit, und das nicht zu knapp: Das von uns beauftragte Labor hat im Penny-Produkt einen Nitritgehalt festgestellt, den wir als "erhöht" bewerten – im Frosta-Rahmspinat stufen wir ihn sogar als "stark erhöht" ein.

Doch woher kommt das Nitrit eigentlich und warum sehen wir es kritisch? Nitrit ist ein Abbauprodukt von Nitrat, das im Boden vorkommt und von der Pflanze über die Wurzeln aufgenommen wird. Nitrit kann sich zudem bei unsachgemäßer Lagerung und Verarbeitung aus dem im Spinat enthaltenen Nitrat bilden.

Das Problem: Nitrit kann den Sauerstofftransport im Blut hemmen und im Magen zu krebserregenden Nitrosaminen reagieren. Deshalb werten wir den Stoff entsprechend ab. In unserem Test kritisieren wir insgesamt 14 TK-Rahmspinate aufgrund ihrer enthaltenen Nitritgehalte.

Bedenkliche Stoffe haben nichts in einem tiefgekühlten Rahmspinat zu suchen.
Bedenkliche Stoffe haben nichts in einem tiefgekühlten Rahmspinat zu suchen. (Foto: Jung Hsuan/Shutterstock)

Bleigehalt in tiefgekühlten Penny-Rahmspinat über Grenzwert

Doch Nitrit ist nicht der einzige Kritikpunkt. So sind die Laborexperten im untersuchten Tiefkühl-Rahmspinat von Frosta auf ein Pestizid in Spuren gestoßen, das wir als besonders bedenklich ansehen: Lambda-Cyhalothrin. Das Insektizid ist für Säugetiere, Wasserorganismen und Bienen toxisch. Es steckt auch in zwei weiteren TK-Rahmspinaten im Test.

Im Penny-TK-Rahmspinat kritisieren wir wiederum einen aus unserer Sicht "stark erhöhten" Gehalt an Blei. Der festgestellte Gehalt überschreitet deutlich den zulässigen Grenzwert für Blei in Blattgemüse, an dem wir uns für die Bewertung orientiert haben.

Laut Anbietergutachten zum chargengleichen Produkt lag der Bleigehalt unterhalb der Bestimmungsgrenze. Dem Anbieter zufolge wurde der Artikel auf die Marke Greenland mit neuer Rezeptur umgestellt. Seit Juni werde das neue Produkt ausgeliefert, welches mehr Spinat und weniger Sahne enthalte.

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Blei kann sich im Körper anreichern

Aber stellt sich noch die Frage: Wie ist Blei überhaupt in den tiefgekühlten Penny-Rahmspinat gelangt und wie bedenklich ist es? Das Schwermetall kommt wie Nitrat im Boden vor und kann ebenfalls von der Pflanze über die Wurzeln aufgenommen werden.

Es kann sich aber nicht nur in der Pflanze, sondern auch im menschlichen Körper anreichern, vor allem in den Knochen und Zähnen. Die längere Aufnahme von Blei kann zudem gesundheitliche Folgen haben. Vor allem bei Kindern und Ungeborenen kann sich Blei schon in geringen Mengen negativ auf die Entwicklung des Nervensystems auswirken.

Tiefkühl-Rahmspinat von Frosta wirbt mit Selbstverständlichkeiten

Einen Minuspunkt unter den Weiteren Mängeln erhält der Frosta-Tiefkühl-Rahmspinat, wie ein weiteres Produkt im Test, außerdem für den Aufdruck "ohne Farbstoffe": Damit handelt es sich in unseren Augen um eine Werbung mit Selbstverständlichkeiten.

Denn der Einsatz von Farbstoffen ist bei grünem Spinat generell unnötig und auch überhaupt nicht gängig. Kein Hersteller im Test setzt Farbstoffe ein.

So setzen sich die Gesamturteile zusammen

Das Gesamturteil beruht auf dem Testergebnis Inhaltsstoffe.

Weil der tiefgekühlte Frosta-Rahmspinat aus unserer Sicht einen "stark erhöhten" Nitritgehalt sowie das besonders bedenkliche Pestizid Lambda-Cyhalothrin enthält, ziehen wir fünf Noten ab. Deshalb lautet das Teilergebnis Inhaltsstoffe "ungenügend". So lautet auch das Gesamturteil für den Frosta Rahmspinat, portionierbar.

Der Penny Rahmspinat erhält für den aus unserer Sicht "erhöhten" Nitritgehalt und die "stark erhöhte" Menge an Blei sechs Notenabzüge. Deshalb lautet das Teilergebnis Inhaltsstoffe – und damit auch das Gesamturteil – "ungenügend".

Details zu Bewertung und Prüfmethoden lesen Sie auf der Seite zum Test im Abschnitt Testverfahren.

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