Einen kratzigen oder geschwollenen Hals bekommen wir vor allem dann, wenn wir erkältet sind oder ohne Schal zu lange an der kalten Luft waren. Vor allem im Winter und während der Übergangszeit kommt das häufig vor. Bei Halsschmerzen sind nicht immer Medikamente notwendig. Eine oder mehrere Tassen heißer Tee können das Halsweh bereits spürbar lindern. Wir zeigen drei Teesorten, die bei Halsschmerzen helfen.
Wichtig: Wenn Sie anhaltende Halsschmerzen, Schluckbeschwerden oder hartnäckigen Husten haben, sollten Sie sich ärztlichen Rat einholen.
Kamillentee bei Halsweh
Einige Teesorten können Halsschmerzen lindern, eine davon ist Kamillentee. Die Echte Kamille kann gereizte Schleimhäute beruhigen und die Krankheitserreger sogar bekämpfen. Außerdem enthält Kamille Schleimstoffe, die den Hals beruhigen können. Der Alleskönner Kamille hilft übrigens auch gegen Blähungen, wirkt entkrampfend und kann deshalb auch bei Magenschmerzen helfen.

Dr. med. Michael E. Deeg, Facharzt für HNO-Heilkunde und Pressesprecher des Deutschen Berufsverbands der HNO-Ärzte, bestätigt, dass Kamille gereizte Schleimhäute beruhigen und die Krankheitserreger ein wenig bekämpfen kann. Nach seiner Einschätzung werde teils "behauptet, dass Kamille austrocknet". Das gelte seines Erachtens aber nicht für Tee, sondern vielmehr für kommerzielle Zubereitungen, die auch Alkohol enthalten.
Wer einen Garten hat, kann Kamille auch selbst anpflanzen: Die anspruchslose Pflanze wird bis zu 50 Zentimeter hoch und mag einen sonnigen Standort. Ab circa Ende April kann man Kamille im Freiland säen, dann ist es für die wärmeliebende Pflanze warm genug.
Spitzwegerich gegen Halsschmerzen
Spitzwegerich ist eine ähnlich alte Heilpflanze wie die Kamille. Die Pflanze mit den langen dünnen und spitz zulaufenden grünen Blättern wächst auf vielen Wiesen und Wegrändern. Sie können Spitzwegerichtee deshalb kaufen oder die Blätter pflücken und selbst aufbrühen.
Achten Sie beim Sammeln aber darauf, die Blätter nicht von Wiesen zu pflücken, auf denen viele Hunde laufen, von Grünflächen neben viel befahrenen Straßen oder in der Nähe von ehemaligen Industriegeländen.

Spitzwegerich hat eine entzündungshemmende Wirkung, da sich die Polysaccharide in der Heilpflanze wie eine schützende Schleimschicht auf unsere Schleimhäute legen und damit Halsschmerzen lindern. Um den Tee selbst zuzubereiten, gehen Sie folgendermaßen vor:
- Hängen Sie die gesammelten Blätter auf und lassen Sie sie gut trocknen.
- Übergießen Sie ca. zwei Teelöffel der Spitzwegerichblätter mit kochendem Wasser.
- Lassen Sie den Tee rund 15 Minuten ziehen und entfernen Sie die Blätter vor dem Trinken.
Salbeitee gegen Halsweh
Salbei schmeckt nicht nur lecker in Pastasoßen oder im Saltimbocca, sondern kann auch gegen Halsschmerzen helfen. Denn die mehrjährige aromatische Heilpflanze wirkt unter anderem entzündungshemmend und antibakteriell. Dadurch kann Salbei die Keime im Hals bekämpfen und Schmerzen lindern. Nach Einschätzung von Dr. Deeg sollte man am besten mehrere Tassen täglich trinken.

Wer den intensiven Geschmack von Salbei nicht mag, gibt etwas Honig in den Tee. Abgekühlt eignet sich Salbeitee auch gut zum Gurgeln. Für zwischendurch können auch zuckerfreie Salbeibonbons helfen.
Weiterer Tipp: Heißer Ingwer ist eine Allzweckwaffe, die nicht nur in der kalten Jahreszeit richtig einheizt. Sie können entweder Ingwertee aufbrühen oder sich einen Ingwershot mischen. Auch HNO-Spezialist Dr. Deeg empfiehlt Ingwer gegen Halsweh.
Tee bei ÖKO-TEST
In den vergangenen Jahren haben wir verschiedene Teesorten überprüft. Mehr dazu lesen Sie hier:
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