Statistisches Bundesamt: Deutschland produziert weniger Fleisch

Autor: Redaktion (lw) | Kategorie: Essen und Trinken | 10.08.2023

Statistisches Bundesamt: Deutschland produziert immer weniger Fleisch
Foto: Shutterstock/hacohob

Die Fleischproduktion in Deutschland ist im 1. Halbjahr 2023 spürbar zurückgegangen, wie das Statistische Bundesamt mitteilte: Sie lag um 5,9 Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum. Insbesondere Schweine wurden seltener geschlachtet.

Die gewerblichen Schlachtunternehmen in Deutschland haben im 1. Halbjahr 2023 knapp 3,3 Millionen Tonnen Fleisch produziert, wie das Statistische Bundesamt errechnet hat – und damit 5,9 Prozent weniger als im 1. Halbjahr 2022. Besonders die Schweinefleischproduktion, die den größten Anteil an der Gesamtproduktion hat, ging zurück. Die Schlachtmengen bei Rindern und Geflügel veränderten sich hingegen kaum.

Insgesamt wurden zwischen Januar und Juni 2023 laut Statistik 23,6 Millionen Schweine, Rinder, Schafe, Ziegen und Pferde sowie 343,9 Millionen Hühner, Puten und Enten geschlachtet.

So hat sich die Fleischproduktion entwickelt

Hier die Ergebnisse im Detail:

  • Schweine: In den ersten sechs Monaten des Jahres schlachteten deutsche Betriebe 21,6 Millionen Schweine. Das entspricht einem Rückgang von rund 2,2 Millionen Tieren (-9,2 Prozent) und 213.000 Tonnen Schweinefleisch (-9,4 Prozent).
    Bereits im 1. Halbjahr 2022 waren 8,9 Prozent weniger Schweine geschlachtet worden als im 1. Halbjahr 2021. Die Schweinefleischproduktion geht bereits seit 2017 kontinuierlich zurück. Ein Grund sind die ebenfalls rückläufigen Schweinebestände in Deutschland, so das Bundesamt.
    Schweinefleisch hat seit Jahren den größten Anteil an der gewerblichen Fleischerzeugung: Im 1. Halbjahr 2023 stammten 62 Prozent der erzeugten Fleischmenge in Deutschland von Schweinen.
So hat sich die Fleischherstellung entwickelt.
So hat sich die Fleischherstellung entwickelt. (Foto: Statistisches Bundesamt 2023.)
  • Geflügel: Im 1. Halbjahr 2023 schlachteten Betriebe hierzulande insgesamt 343,9 Millionen Tiere verschiedener Geflügelarten und damit 2,7 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Mit rund 770.900 Tonnen wurden zwischen Januar und Juni allerdings nur 0,1 Prozent weniger (-760 Tonnen) Geflügelfleisch produziert. 
    Geflügelfleisch hatte einen Anteil von 23,2 Prozent an der insgesamt erzeugten Fleischmenge.

  • Rinder: Die Rindfleischproduktion nahm um 0,9 Prozent zu. Insgesamt schlachteten deutsche Betriebe im 1. Halbjahr rund 1,4 Millionen Rinder. Das waren zwar 1.300 Tiere weniger als im Vorjahreszeitraum, die dabei erzeugte Rindfleischmenge stieg dennoch leicht (auf 481.500 Tonnen) an.
    Rindfleisch machte 14,5 Prozent der erzeugten Fleischmenge aus.

  • Sonstige: Das Fleisch von Schafen, Ziegen und Pferden kam auf lediglich 0,4 Prozent der Gesamtproduktion.

Fleischkonsum der Deutschen sinkt

In Deutschland wurden laut Statista im Jahr 2022 etwa 52 Kilogramm Fleisch pro Person verbraucht. 2018 waren es noch 61,5 Kilogramm. Von den 52 Kilogramm machte Schweinefleisch mit mehr als die Hälfte des Gesamtkonsums den größten Teil aus. Der Anteil an Geflügelfleisch lag bei etwa 13 Kilogramm, Rind- sowie Kalbfleisch bei rund neun Kilogramm.

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