Rohe Champignons essen: Ist das gesund?

Autor: Benita Wintermantel | Kategorie: Essen und Trinken | 28.09.2023

Rohe Champignons essen: Ist das gefährlich?
Foto: Shutterstock/Africa Studio

Champignons sind vielseitig, lecker und gesund. Für die meisten Speisepilze gilt: Sie sollten sie keinesfalls roh verzehren. Aber wie verhält es sich mit Champignons? Wir erklären, was es zu beachten gibt.

Champignons, in dünne Scheiben geschnitten, peppen Mischsalate oder Bowls auf. Zudem sind Champignons äußerst gesund: Sie enthalten jede Menge Eisen, Folsäure, Kalium, Zink und B-Vitamine. Dazu kommen viele Ballaststoffe bei wenig Kalorien. Meist werden die beliebten Power-Pilze in gegartem oder gegrilltem Zustand verzehrt. Aber wie ist das eigentlich: Kann man Champignons auch roh bedenkenlos essen? 

Die Antwort ist eindeutig: Ja. Champignons gehören zu den wenigen Pilzsorten, die man – fast unbesorgt – roh essen kann. Dabei macht es übrigens keinen Unterschied, ob es sich um weiße oder braune Champignons handelt. Der rohe Genuss birgt sogar einen wesentlichen Vorteil: Rohe Champignons sind also besonders gesund. Denn: Durchs Erhitzen werden wertvolle Nährstoffe und Vitamine zerstört.

Champignons roh essen: langsam angehen lassen

Aber: Wer noch nie rohe Champignons gegessen hat, sollte erst mal vorsichtig sein. Rohe Pilze sind nicht so leicht verdaulich wie gegarte.

Grund dafür ist, dass Champignons viele Ballaststoffe enthalten, erklärt Silke Restemeyer von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE): "Pilze enthalten viele Ballaststoffe, die wichtig sind für eine gesunde und aktive Darmtätigkeit. Dazu gehören jedoch auch bestimmte schwer verdauliche Kohlenhydrate und der Stoff Chitin. Beide können bei empfindlichen Personen schwer im Magen liegen und zu Blähungen und Bauchschmerzen führen; sie sind aber auch für ein lang anhaltendes Sättigungsgefühl verantwortlich.

Bei frischen Champignons sind die Köpfe geschlossen und die Schnittflächen der Stiele weiß.
Bei frischen Champignons sind die Köpfe geschlossen und die Schnittflächen der Stiele weiß. (Foto: Shutterstock/New Africa)

Da nicht jeder Pilze gleich gut verträgt, sollten Sie erst mal mit wenigen, dünn geschnittenen Pilzen testen, wie gut Sie den beliebten Speisepilz in rohem Zustand vertragen. Daniela Krehl, Ernährungsberaterin bei der Verbraucherzentrale Bayern, fügt hinzu: "Gut zu wissen: Man kann den Darm an größere Menge Ballaststoffe gewöhnen."

Rohe Champignons essen: Bitte beachten

Wenn Sie Champignons roh genießen möchten, ist vor allem wichtig, dass die Champignons frisch und nicht überlagert sind.

Frische Champignons erkennen Sie an folgenden Merkmalen:

  • helle Farbe
  • keine Verfärbungen
  • keine Druckstellen
  • geschlossener Hut (je reifer die Pilze werden, desto weiter öffnet sich der Hut)
  • frischer, erdiger Geruch

Daniela Krehl empfiehlt: "Die Champignons sollten kühl, am besten im Gemüsefach vom Kühlschrank, aufbewahrt werden und nach 1 bis 3 Tagen verzehrt sein. Man sollte darauf achten, dass man eine Verpackung wählt, bei der kein Kondenswasser entsteht. Plastikverpackungen, besonders ohne Luftlöcher, sind weniger geeignet. Hier sollte man die Champignons zuhause umfüllen. Schmierige Pilze sollten auf keinen Fall verzehrt werden."

    Weitere Tipps:

    • Kaufen Sie Champignons am besten in Bio-Qualität, diese sind frei von chemischen Pestiziden.
    • Vor dem Verzehr die Pilze gründlich säubern, am besten mit einem trockenen Tuch oder Küchenpapier. Wenn Sie die empfindlichen Gewächse unter dem Wasserhahn säubern, saugen sie sich voll und verlieren ihr feines Aroma.
    • Schneiden Sie die Stielenden ab.
    • Rohe Champignons besonders gut kauen, dann sind sie besser verträglich.

      Diese Pilze dürfen Sie roh essen

      Außer Kultur-Champignons dürfen Sie auch einige andere Pilzsorten roh genießen: 

      • Austernpilz/Austernseitling: Ist roh essbar, wenn er aus einer Kultur stammt. Gekocht schmeckt er aber deutlich besser. Zudem sind auch rohe Austernpilze schwerer verdaulich als gegarte.
      • Kräuterseitling: Auch er ist roh essbar. Gekocht bzw. gebraten jedoch ein größerer kulinarischer Genuss. Rohe Kräuterseitlinge sind ebenfalls schwerer verdaulich als gegarte.
      • Shiitake: Den Speisepilz mit Umami-Geschmack können Sie bedenkenlos roh verzehren.
      • Trüffel: Weißer Trüffel sollte unbedingt roh verzehrt werden. Schwarze Trüffel entfalten ihr Aroma besser bei Hitzezufuhr (sollten dabei aber nicht zu heiß werden), sie können aber genauso gut roh verwendet werden.

      Wichtig: Wildpilze sollten Sie nie roh essen, sondern immer erhitzen.

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