Wer an Weihnachten denkt, hat oft sofort den Duft von frisch gebackenen Lebkuchen in der Nase. Lebkuchen unterscheiden sich deutlich von gewöhnlichen Weihnachtsplätzchen: Der Teig enthält wenig bis gar kein Fett und verzichtet teilweise sogar ganz auf Mehl – stattdessen dominieren Nüsse, Süße und die charakteristische Mischung winterlicher Gewürze. Und: Lebkuchen profitieren enorm davon, wenn man ihnen Zeit zur Aromabildung gibt.
Wir zeigen Ihnen, wie Sie traditionelle Elisenlebkuchen backen und dabei typische Fehler vermeiden.
Lebkuchenarten – Vielfalt auf dem Plätzchenteller
Lebkuchen ist nicht gleich Lebkuchen. Je nach Region und Rezept entstehen ganz unterschiedliche Varianten:
- Honiglebkuchen sind weich und aromatisch und quasi der Klassiker unter den Lebkuchen. Sie bestehen aus Mehl, Honig und einer aromatischen Gewürzmischung.
- Elisenlebkuchen gelten als Luxusgebäck, da sie einen sehr hohen Nussanteil – meist Mandeln und Haselnüsse – enthalten und wenig bis gar kein Mehl. Dadurch sind sie besonders saftig und aromatisch.
- Pfeffernüsse sind kleine, würzige Plätzchen, die mit einer intensiven Gewürzmischung verfeinert und oft mit Zuckerguss überzogen werden.
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Printen sind regionale Spezialitäten, die häufig mit Kräutern und Sirup gebacken werden.
Die wichtigsten Zutaten fürs Lebkuchenbacken im Überblick
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Mehl oder Nüsse – je nach Rezept. Klassische Lebkuchen enthalten Weizenmehl oder eine Mischung aus Weizen und Roggen. Für Elisenlebkuchen wird kein Mehl, sondern gemahlene Mandeln oder Haselnüsse verwendet.
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Honig, Zucker und Sirup sorgen nicht nur für Süße, sondern auch für Konsistenz und Haltbarkeit. Je dunkler die Süße, desto würziger das Aroma – deshalb funktionieren Zuckerrübensirup oder dunkler Honig hervorragend.
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Lebkuchengewürz: Typische Bestandteile sind Zimt, Nelken, Kardamom, Ingwer, Muskat, Piment und Koriander. Das Lebkuchengewürz können Sie fertig im Handel kaufen oder ganz einfach selbst zusammenstellen. Viele Familien haben eigene Rezeptvarianten und – das ist das Schöne daran – hier darf man experimentieren und seinen persönlichen Lieblingsgeschmack entwickeln.
- Traditionell wird Lebkuchen mit Hirschhornsalz oder Pottasche gebacken – spezielle Backtriebmittel, die den Teig locker machen und ihm die typische Textur und das typische Aufreißen verleihen. Diese Triebmittel reagieren bei Hitze und sorgen für eine besonders luftige, weiche Krume.
Für Anfänger ist Backpulver eine einfache Alternative: Es ist leicht zu dosieren und muss nicht wie Pottasche oder Hirschhornsalz vorab in Wasser aufgelöst werden. Im Gegensatz zu Pottasche oder Hirschhornsalz hinterlässt Backpulver keinen leicht metallischen oder chemischen Nachgeschmack.

Elisenlebkuchen selber backen – einfaches Rezept für Anfänger
Zutaten (für ca. 20 Stück):
- 200 g gemahlene Mandeln oder gemischte Nüsse (Mandeln + Haselnüsse)
- 100 g Puderzucker
- 2 Eier (Größe M)
- 100 g flüssiger Honig
- 1 EL Lebkuchengewürz
- 1 EL Zitronenschale (gerieben)
- 1 TL Backpulver (alternativ Hirschhornsalz)
- 20 Oblaten (ca. 6 cm Durchmesser, optional)
- Kuvertüre oder Zuckerguss zum Verzieren (optional)
Zubereitung:
- Oblaten auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen.
- Eier und Honig in einer Schüssel gut verquirlen. Puderzucker, Lebkuchengewürz und Zitronenschale hinzufügen, verrühren.
- Gemahlene Nüsse und Backpulver unterheben, bis ein zäher, klebriger Teig entsteht.
- Teig ein bis zwei Stunden ruhen lassen.
- Den Backofen auf 160 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Mit einem Esslöffel oder feuchten Händen kleine Häufchen Teig auf die Oblaten setzen und leicht flach drücken (ca. 1 cm dick). Zwischen den Lebkuchen etwas Abstand lassen.
- Ca. 15 Minuten backen, bis die Ränder leicht goldbraun sind. Nicht zu lange backen, sonst werden die Lebkuchen trocken.
- Nach dem Backen vollständig abkühlen lassen. Nach Wunsch mit Zuckerguss oder geschmolzener Schokolade glasieren.
Tipps für die perfekte Lebkuchenglasur
Zuckerguss
- 150 g Puderzucker mit 2-3 EL Zitronensaft oder heißem Wasser glatt rühren, bis eine dickflüssige Konsistenz entsteht.
- Sofort auf die abgekühlten Lebkuchen auftragen und trocknen lassen.
Schokoladenglasur
- 100 g Kuvertüre im Wasserbad schmelzen, 1 TL Kokosöl oder Butter für Glanz unterrühren.
- Lebkuchen bestreichen oder eintauchen und bei Raumtemperatur trocknen lassen.
Typische Fehler beim Lebkuchen backen – so vermeiden Sie sie
- Teig ist zu flüssig oder zu fest: Die Konsistenz sollte zäh und formbar, aber nicht zu weich sein. Zu viel Honig oder zu wenig Nüsse macht den Teig klebrig, zu wenig Flüssigkeit sorgt für krümelige Lebkuchen.
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Zu langes Backen: Lebkuchen werden schnell trocken. Prüfen Sie sie schon nach 12 Minuten und nehmen Sie die Lebkuchen lieber etwas zu früh heraus.
- Oblaten weglassen: Ohne Oblaten kann der Teig beim Backen kleben oder auseinanderlaufen. Wenn Sie keine Oblaten zur Hand haben, backen Sie den Teig in kleinen Häufchen.
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Teig nicht ruhen lassen: Obwohl Elisenlebkuchen nicht zwingend lange ruhen müssen, verbessert eine kurze Ruhezeit (1-2 Stunden im Kühlschrank) die Bindung und den Geschmack.
Lebkuchen richtig lagern – so bleiben sie frisch und aromatisch
Elisenlebkuchen sollten idealerweise mindestens eine Woche ruhen, bevor man sie isst. Während dieser Zeit können sich die Aromen voll entfalten und der Teig wird besonders saftig und aromatisch. Manche lassen sie sogar bis zu zwei Wochen lagern, um den Geschmack noch intensiver werden zu lassen.
Wichtig ist, die Lebkuchen richtig zu lagern:
- Luftdicht: In einer gut verschlossenen Dose oder einem Glas aufbewahren, damit keine Feuchtigkeit entweicht.
- Kühl, aber nicht kalt: Raumtemperatur oder etwas kühler, jedoch nicht im Kühlschrank, da dies die Glasur anlaufen lassen kann.
- Mit einem Apfelstück: Ein Stück frischer Apfel in die Dose legt, spendet Feuchtigkeit und hält die Lebkuchen weich.
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