Knollen- und Stangensellerie: Kann man Sellerie roh essen? Wann ist Vorsicht geboten?

Autor: Benita Wintermantel | Kategorie: Essen und Trinken | 02.12.2023

Kann man Knollensellerie und Stangensellerie auch roh essen?
Foto: Shutterstock / ifiStudio

Sellerie kann deutlich mehr als Suppen würzen. Auch im Salat, Risotto oder in der Sauce Bolognese sich macht Sellerie gut und sorgt für einen fein-würzigen Geschmack. Meist wird Sellerie gegart gegessen – aber darf man Sellerie auch roh essen?

Sellerie ist den meisten Menschen nur als Suppen- und Saucengemüse bekannt. Dabei ist das gesunde Gemüse, das es als Stangensellerie, Knollensellerie und Schnittsellerie zu kaufen gibt, unglaublich vielseitig: Salat, Risotto, Pasta, Smoothie, veganes Schnitzel und und und: Das Einsatzgebiet von Sellerie ist groß.

Sellerie sorgt in vielen Gerichten für würziges Aroma – aber wie ist das, darf man Sellerie bedenkenlos auch roh essen? Was ist dabei zu beachten?

Sellerie roh essen?

Egal ob Knolle, Stängel oder Blätter: Sellerie können Sie nicht nur gedünstet, gebacken, gebraten oder gekocht essen – sondern auch roh.

Beim Kochen von Sellerie gehen viele wertvolle Inhaltsstoffe (z.B. Vitamin C) teilweise verloren. Deshalb ist es sogar von Vorteil, das Gemüse roh zu essen – so nehmen Sie besonders viele der gesunden Nährstoffe zu sich. Von Stangensellerie über Knollensellerie bis Schnittsellerie: Alle Kulturformen können Sie bedenkenlos roh essen

Tipp: Wenn Sie einen empfindlichen Magen oder Darm haben, sollten Sie Sellerie allerdings besser erhitzen, er ist dann bekömmlicher.

Vorsicht mit Sellerie bei Allergien

Allergikerinnen und Allergiker sollten beim Verzehr von Sellerie vorsichtig sein.

Wer eine starke Birkenpollen- oder Beifußallergie hat, kann im Zuge einer Kreuzallergie auch auf rohen Sellerie reagieren. Birkenpollenallergiker reagieren oft nur auf rohen Sellerie und haben keine Probleme mit gekochtem Sellerie.

Es gibt aber auch Menschen, die direkt auf Sellerie allergisch sind und mit schweren Symptomen auf das Gemüse reagieren. Sellerie (und daraus hergestellte Erzeugnisse) müssen in der Zutatenliste aufgeführt werden, auch wenn sie nur in geringen Mengen enthalten sind.

Auch Schwangere sollten bei Sellerie als Rohkost besser vorsichtig sein. Das Gemüse enthält das ätherische Öl Apiol (auch in Petersilie enthalten), das in hohen Dosen die Muskulatur der Gebärmutter reizen kann. Sollten Sie zu vorzeitigen Wehen neigen, sollten Sie Sellerie besser meiden.

Stangensellerie hat viele gesunde Inhaltsstoffe.
Stangensellerie hat viele gesunde Inhaltsstoffe. (Foto: Shutterstock / Sakoodter Stocker)

Knollensellerie, Stangensellerie, Schnittsellerie: Was sind die Unterschiede? 

Sellerie ist nicht gleich Sellerie. Es werden folgende Kulturformen unterschieden:

  • Staudensellerie, auch Stangensellerie oder Bleichsellerie genannt
  • Knollensellerie
  • Schnittsellerie, auch Blattsellerie genannt

Der Geruch und Geschmack von Sellerie ist nicht jedermanns Sache. Doch sowohl Knolle als auch Stange sind äußerst gesund. Sellerie (sowohl in Knollen- als auch Stangenform) enthält viele Vitamine (z.B. A, B, C, E und K), Mineralstoffe wie Magnesium, Kalium und Kalzium sowie entzündungshemmende Antioxidantien und Polyphenole.

Verantwortlich für das kräftige Aroma sind die ätherischen Öle des Sellerie. Diese regen die Verdauung sowie den Stoffwechsel an.

Staudensellerie: Der Rohkost-Klassiker

Staudensellerie (Apium graveolens dulce) bildet im Unterschied zum Knollensellerie keine Knolle, sondern ca. 50 Zentimeter lange Blattstiele aus. Er ist milder im Geschmack als Knollensellerie und ist vor allem als gesunder und kalorienarmer Rohkost-Snack in Kombination mit einem leckeren Dip beliebt. In kleine Stücke geschnitten peppen die knackigen Stangen Salate auf.

Gut zu wissen:

  • Saison für einheimischen Staudensellerie: Mai bis Oktober
  • Lagerung: Im Gemüsefach des Kühlschranks können Sie Stangensellerie ein bis zwei Wochen aufbewahren.
  • Frischer Stangensellerie ist hell- bis dunkelgrün und lässt sich nicht biegen.
  • Manchmal ist das Gemüse etwas faserig, dann können Sie es mit dem Sparschäler schälen. 
  • Auch die Blätter des Staudensellerie sind essbar.
Knollensellerie ist Bestandteil von Suppengemüse.
Knollensellerie ist Bestandteil von Suppengemüse. (Foto: Shutterstock / PhotoIris2021)

Knollensellerie: Mehr als Pfiff für die Suppe

Knollensellerie (Apium graveolens rapaceum), erkennbar an seiner rundlichen Form, kann bis zu ein Kilogramm schwer werden. Er hat ein kräftiges Aroma und sorgt für einen extra Kick Geschmack bei Suppen und Saucen. Er ist traditionell (neben Lauch, Karotten und Petersilie) Bestandteil von Suppengemüse. Knollensellerie wird zudem gerne mit knuspriger Panade als Sellerieschnitzel, zusammen mit Äpfeln und Walnüssen im Waldorfsalat oder in einem grünen Smoothie verzehrt. 

Gut zu wissen:

  • Saison für heimischen Knollensellerie: Mai bis November. Da der Knollensellerie gut gelagert werden kann, ist er bei uns das ganze Jahr über aus heimischem Anbau verfügbar.
  • Lagerung: Kühl gelagert hält sich Knollensellerie mehrere Monate.
  • Die Knolle muss vor der Zubereitung und dem Verzehr geschält werden.
  • Die Blätter des Knollensellerie erinnern vom Geschmack an Petersilie und können zum Würzen verwendet werden.
  • Knollensellerie sollte beim Kauf trocken und fest sein.
  • Ältere Knollensellerie schmecken besonders aromatisch, jüngere (und kleinere Knollen) sind zarter im Geschmack.

Extra-Tipp: Mit ein paar Tropfen Zitronensaft verhindern Sie, dass sich der Sellerie unschön dunkel verfärbt.

Schnittsellerie / Blattsellerie

Früher war der Schnittsellerie in jedem Bauerngarten zu finden, dann ist er für einige Zeit in Vergessenheit geraten – inzwischen liegt die Kräuterpflanze wieder voll im Trend. Der Blattsellerie hat dünne Stängel und weiche Blätter, deren Geschmack an Petersilie erinnert und ähnlich verwendet wird. Beim Schnittsellerie werden nur die Blätter (frisch oder getrocknet) verwendet.

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