Keimende Zwiebeln: Noch essbar oder lieber entsorgen?

Autor: Benita Wintermantel | Kategorie: Essen und Trinken | 19.05.2025

Keimende Zwiebeln: Noch essbar oder lieber entsorgen?
Foto: Shutterstock/Elena Loginova

Wenn Zwiebeln zu keimen beginnen, sind viele Menschen verunsichert: Sind die Triebe harmlos – oder ein Hinweis darauf, dass die Zwiebel nicht mehr zum Verzehr geeignet ist? Wir erklären, ob keimende Zwiebeln gesundheitlich bedenklich sind, wie sich Geschmack und Inhaltsstoffe verändern und worauf man achten sollte.

Zwiebeln gehören zu den Grundzutaten in der Küche – sie sind haltbar, vielseitig und fast immer zur Hand. Doch was tun, wenn sie anfangen zu keimen? Die grünen Triebe werfen die Frage auf: Ist die Zwiebel noch genießbar oder sollte man sie lieber entsorgen?

Sind keimende Zwiebeln gesundheitsschädlich?

Die gute Nachricht vorweg: Keimende Zwiebeln sind in der Regel unbedenklich und nicht giftig. Der grüne Austrieb zeigt lediglich an, dass die Zwiebel versucht, wieder auszutreiben – ein natürlicher Vorgang. Es handelt sich dabei nicht um einen Hinweis auf Verderb oder Schimmel, sondern um eine ganz normale Reaktion, wenn Zwiebeln unter Licht und Wärme zu lange gelagert wurden.

Aber: Es gibt Ausnahmen. Wenn die Zwiebel weich, matschig oder verschimmelt ist oder unangenehm riecht, sollten Sie sie nicht mehr essen.

Was passiert mit Geschmack und Konsistenz?

Während der Keimprozess selbst gesundheitlich unbedenklich ist, verändert sich der Geschmack der Zwiebel. Gekeimte Zwiebeln schmecken oft milder und verlieren etwas an ihrer typischen Schärfe. Der grüne Keim selbst kann leicht bitter oder scharf schmecken – das ist aber Geschmackssache.

Was tun mit stark keimenden Zwiebeln?

Wenn Sie viele gekeimte Zwiebeln haben, müssen Sie diese nicht wegwerfen.

  • Einpflanzen: im Garten oder im Topf auf dem Balkon. So können Sie den grünen Austrieb als eine Art Frühlingszwiebel ernten.

  • Die Triebe nutzen: als frisches, grünes Topping – ähnlich wie Frühlingszwiebeln.

Lagertipps für Zwiebeln

Damit Zwiebeln möglichst lange frisch bleiben und nicht vorzeitig keimen, sollten sie kühl (idealerweise zwischen 5 und 10 °C), dunkel und trocken gelagert werden. Eine gute Belüftung ist ebenfalls wichtig – offene Körbe oder Netze eignen sich besonders gut.

Der Kühlschrank ist hingegen kein geeigneter Ort, da es dort meist zu feucht ist. Auch von einer Lagerung in direkter Nähe zu Kartoffeln ist abzuraten, denn diese geben Ethylen ab, das den Keimprozess der Zwiebeln zusätzlich beschleunigt.

Knoblauch und Kartoffeln keimen – was tun?

Auch bei Knoblauch und Kartoffeln ist Keimen ein natürlicher Vorgang, der vor allem bei längerer Lagerung auftritt. Keimender Knoblauch ist in der Regel noch essbar, jedoch können die grünen Triebe bitter schmecken – sie lassen sich einfach entfernen.

Bei Kartoffeln gilt: Kleine, helle Keime sind meist unbedenklich, sollten aber großzügig entfernt werden. Grüne Stellen oder stark ausgebildete Keime deuten hingegen auf Solanin hin, einen natürlichen Giftstoff, der in größeren Mengen gesundheitsschädlich sein kann. Solche Knollen sollten nicht mehr gegessen werden. Hier erfahren Sie mehr:

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