Kann Honig eigentlich ablaufen?

Autor: Lena Pritzl | Kategorie: Essen und Trinken | 04.11.2022

Honig ist sehr lange haltbar.
Foto: Shutterstock / Africa Studio

Ein Glas Honig verbraucht man meist recht langsam – entsprechend lange steht der Honig im Vorratsschrank. Da stellt sich die Frage: Kann Honig ablaufen? Wir erklären, wie und wie lange Sie das Gold der Bienen aufbewahren sollten.

Als Brotaufstrich, im Halsbonbon oder im Schlummertrunk: Honig ist ein beliebtes Lebensmittel. In fast jedem Haushalt steht ein Glas der goldgelben Flüssigkeit im Vorratsschrank. Doch aus was besteht Honig eigentlich und wie lange ist er haltbar?

Honig ist ein tierisches Lebensmittel – und kann ablaufen

100 Gramm Honig bestehen zu durchschnittlich 80 Prozent aus Zucker (vor allem aus Fruktose und Glukose) und zu 17 Prozent aus Wasser. Die restlichen drei Prozent bzw. Gramm Honig setzen sich aus Mineralstoffen, Vitaminen, Aminosäuren und Flavonoiden zusammen.

Wie jedes andere Lebensmittel kann auch Honig ablaufen. Die gute Nachricht ist aber: Das dauert mehrere Jahre. Und mit der richtigen Lagerung und Verwendung können Sie Honig auch weit nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums verzehren.

MHD abgelaufen: Wie lange kann man Honig essen?

Innerhalb der Europäischen Union müssen Lebensmittel einheitlich gekennzeichnet sein. Zu den verpflichtenden Angaben auf einem Lebensmittel zählt auch das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD). Dieses gibt an, wie lange ein Lebensmittel bei der richtigen Aufbewahrung seine spezifischen Eigenschaften behält. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft schreibt ebenfalls, dass "viele Lebensmittel auch noch nach dem Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums verzehrfähig sind".

Bei Honig wird ein MHD von zwei Jahren nach der Abfüllung empfohlen. Wer Honig richtig lagert, kann ihn aber auch nach Ablauf der zwei Jahre noch verzehren. Der hohe Zuckeranteil im Honig sorgt für eine lange Haltbarkeit; die Kombination aus viel Zucker und recht geringem Wasseranteil verhindert, dass Honig schimmelt.

(Video: ÖKO-TEST)

Honig im Test: Dreck und bienengiftige Stoffe im Naturprodukt

Unser Honig-Test zeigt, dass Honig leider nicht immer ein reines Naturprodukt ist. Das Labor wies Zuckersirup, bienengiftige Pestizide und Verunreinigungen nach. Andere Honige sind aber empfehlenswert.

Tipps, um Honig richtig zu lagern 

Grundsätzlich ist Honig bei jeder Lagerung sehr lange haltbar. Doch wenn Sie ihn bei zu viel Licht aufbewahren, gehen die wertvollen Inhaltsstoffe wie Vitamine und Enzyme verloren.

Daher: Honig immer möglichst dunkel, trocken und kühl lagern. Je höher die Temperatur am Lagerort ist, desto stärker ändert sich die Qualität des Honigs. Ein kühler Keller oder eine Vorratskammer sind optimal. Im Kühlschrank müssen Sie Honig nicht aufbewahren.

Weitere Tipps für den Verzehr:

  • Immer mit einem sauberen Löffel in das Honigglas tauchen, das verhindert Verunreinigungen.
  • Den Deckel fest zuschrauben, sonst nimmt der goldene Nektar den Geruch anderer Lebensmittel an.

Wie erkenne ich, dass der Honig verdorben ist?

Honig wird bei der richtigen Lagerung nicht oder nur sehr langsam schlecht. Es ist aber möglich, dass der Honig gärt. Das ist gesundheitlich nicht bedenklich, allerdings schmeckt gegärter Honig nach Alkohol und bildet Blasen.

Kristalle im Honig sind kein Zeichen dafür, dass der Honig schlecht geworden ist. Das ist ein natürlicher Prozess der Zuckermoleküle, der Honig ist weiterhin genießbar. Er hat dann aber eine festere Textur. So bekommen Sie kristallierten Honig wieder flüssig.

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