Herbstgemüse neu entdecken: Alles, was Sie über Topinambur wissen müssen

Autor: Benita Wintermantel/Brigitte Rohm | Kategorie: Essen und Trinken | 27.09.2025

Herbstgemüse neu entdecken: Alles, was Sie über Topinambur wissen müssen
Foto: Shutterstock / Chatham172

Topinambur ist die herbstliche Knolle für Küche und Garten: nussig im Geschmack, vielseitig einsetzbar und reich an Ballaststoffen. Ob als Suppe, Püree oder geröstet – sie bringt Abwechslung auf den Teller und lässt sich einfach selbst anbauen.

Die Knolle Topinambur, auch "knollige Sonnenblume" genannt, ist ein echtes Allroundtalent: ballaststoffreich, gesund und vielseitig in der Küche einsetzbar. In Deutschland hat sie von Oktober bis Mai Saison und sorgt gerade in der kühlen Jahreszeit für Abwechslung auf dem Speiseplan. Wer die Knolle noch nicht probiert hat, sollte das unbedingt nachholen – und wer Platz im Garten hat, kann sie sogar selbst anbauen.

Topinambur schälen und kochen: Darauf sollten Sie achten

  • Topinambur können Sie roh oder gekocht, mit und ohne Schale essen.
  • Topinambur lässt sich für eine Vielfalt an Gerichten verwenden: zum Beispiel als Püree, Suppe, Auflauf, Gratin oder Rösti. Tipp: Butter oder Walnussöl unterstreichen das nussige Aroma.
  • Verarbeiten Sie Topinambur möglichst rasch nach dem Einkauf, weil die Knollen durch die dünne Schale schnell austrocknen und nicht lange haltbar sind.
  • Wollen Sie verhindern, dass sich das Fleisch der Knollen verfärbt, beträufeln Sie sie mit etwas Zitronensaft.
  • Vor der Zubereitung säubern Sie die erdigen Knollen am besten mit einer Gemüsebürste und kaltem Wasser und entfernen Sie dunkle Stellen mit einem Messer.
  • Schälen ist zwar nicht nötig, schadet aber auch nicht – wenn Sie es lieber ohne die dünne Schale mögen, lösen Sie sie am einfachsten ab, wenn der Topinambur bereits gekocht ist.
  • Wenn Sie die Knolle roh essen möchten, eignet sich dafür zum Beispiel die Methode, sie geraspelt oder gehobelt in einen Salat zu geben (Feldsalat bietet sich dafür an).
  • Wenn Sie Topinambur kochen möchten, sollten Sie je nach Zubereitungsart 15 bis 30 Minuten Garzeit einplanen.
Topinambur zubereiten: Die Knolle schmeckt in vielen verschiedenen Gerichten.
Topinambur zubereiten: Die Knolle schmeckt in vielen verschiedenen Gerichten. (Foto: CC0 Public Domain / Pixabay - ivabalk)

Gesundheitliche Vorteile von Topinambur

Topinamburknollen bieten einige Vorzüge für die Gesundheit: Sie sind reich an Mineralstoffen wie Kalium und Eisen, enthalten Provitamin A, Vitamine der B-Gruppe, etwas Vitamin C und viele Ballaststoffe. Der hohe Ballaststoffgehalt macht die Knollen auch sehr sättigend. Da Topinambur zugleich kalorienarm ist, ist er interessant für Menschen, die abnehmen möchten.

Darüber hinaus handelt es sich bei den enthaltenen Ballaststoffen um Inulin, das keinen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel hat. Daher sind Topinamburknollen bei Diabetikern besonders beliebt. Inulin wirkt präbiotisch, das heißt, es fördert das Wachstum günstiger Bakterien im Darm und wirkt sich somit positiv auf die Verdauung aus.

Die Kehrseite davon: Unter Umständen kann der Verzehr bei empfindlichen Personen zu starken Blähungen und sogar Durchfall führen. In diesem Fall kann es helfen, zunächst mit kleinen Portionen zu beginnen, damit sich die Darmflora an die große Menge Ballaststoffe gewöhnen kann.

Tipps zur Kombination mit anderen Zutaten

  • Aromatisch mit Walnuss- oder Haselnussöl.
  • Kombiniert mit Wurzelgemüse, Lauch, Pilzen, Thymian oder Rosmarin.
  • Süßliche Varianten: leicht karamellisieren mit Honig oder Ahornsirup für einen spannenden Geschmackskontrast.

Einkauf und Lagerung von Topinambur

  • Frische erkennen: Knollen sollten prall und fest sein, ohne weiche oder schrumpelige Stellen.
  • Lagerung: Kühler, dunkler Ort (Gemüsefach im Kühlschrank) – ungewaschen lagern, um Schimmelbildung zu vermeiden.
  • Verarbeitung: Möglichst zeitnah, da die dünne Schale schnell austrocknet.

Topinambur im eigenen Garten anbauen

Topinambur: leckere Knolle, schöne Blüte.
Topinambur: leckere Knolle, schöne Blüte. (Foto: Shutterstock / pavel_kaliszewski)

Wer nur die Knollen zum Kochen nutzt, hat möglicherweise noch nie blühenden Topinambur mit seinen kleinen gelben Blüten gesehen. Tatsächlich ist die Pflanze eine enge Verwandte der Sonnenblume: Der botanische Name Helianthus tuberosus bedeutet "knollige Sonnenblume". Topinambur stammt ursprünglich aus Nordamerika und ist seit dem 17. Jahrhundert auch in Europa heimisch.

Topinambur eignet sich für den Anbau im eigenen Garten:

  • Standort: Sonne oder Halbschatten
  • Boden: humusreich, leicht sandig
  • Höhe: 2 bis 3 m
  • Blütezeit: August bis September
  • Erntezeit: Die Ernte beginnt, wenn sich das Kraut bräunlich verfärbt. Topinambur kann den ganzen Winter geerntet werden, solange der Boden nicht gefroren ist.
  • Pflanzzeit: Frühjahr und Herbst
  • Pflege: Topinambur ist relativ anspruchslos, verbreitet sich aber stark. Eine Wurzelsperre ist deshalb sinnvoll.
  • Winterhärte: ja
  • Mehrjährig: ja
  • Bienenfreundlich: ja

Nachhaltigkeit und Umweltvorteile von Topinambur

Topinambur ist nicht nur ein kulinarisches Highlight, sondern auch eine sehr nachhaltige Kulturpflanze. Die robuste Knolle benötigt kaum Pflanzenschutzmittel und gedeiht selbst auf weniger anspruchsvollen Böden. Ihre tiefreichenden Wurzeln verbessern zudem die Bodenstruktur, indem sie ihn auflockern und durchlüften.

Da Topinambur mehrjährig wächst und nicht jedes Jahr neu gepflanzt werden muss, spart der Anbau Ressourcen und verringert den ökologischen Fußabdruck. Besonders erfreulich ist, dass die leuchtend gelben Blüten Bienen und andere Bestäuber anlocken und so einen wertvollen Beitrag zur Biodiversität im Garten leisten.

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