Gewürzmischung, Gewürzzubereitung oder Gewürzsalz: Wo liegen die Unterschiede?

Autor: Lena Rauschecker | Kategorie: Essen und Trinken | 25.05.2025

Wissen fürs Gewürzregal: Gewürzmischung oder Gewürzzubereitung?
Foto: Shutterstock/Yekatseryna Netuk

Salz, Pfeffer, Paprika, Knoblauch – bei vielen Gewürzen ist klar, was in den Gläschen oder Döschen steckt. Doch bei Gewürzsalz oder gar einer Gewürzzubereitung wird es schon schwieriger: Welche Zutaten sind erlaubt? Und in welchem Mengenverhältnis? ÖKO-TEST bringt Klarheit ins Gewürzregal.

Umami-Gewürz, Gemüse-Allrounder oder Grillgewürzmischung: Beim Blick ins Gewürzregal kann man schnell den Überblick verlieren. Wie sind die einzelnen Produkte eigentlich zusammengesetzt? Woraus bestehen Gewürzsalze - und wo liegen die Unterschiede zwischen Gewürzmischungen und -zubereitungen? Wir bringen Ordnung ins Gewürzwirrwarr.

So unterscheiden sich Gewürzmischung, Gewürzzubereitung und Gewürzsalz

Bei einzelnen Gewürzen wie Salz, Pfeffer, Paprika, Knoblauch oder Muskat kann man sich sicher sein, dass in dem Gewürzdöschen einzig das genannte Gewürz enthalten ist – ohne Zusätze. Doch sobald es sich um Zubereitungen oder Mischungen von Gewürzen handelt, ist das anders.

Die Leitsätze des Deutschen Lebensmittelbuchs für Gewürze und andere würzende Zutaten definieren die Begriffe Gewürzmischung, Gewürzzubereitung und Gewürzsalz unterschiedlich. Demnach kann man sich merken:

  • Gewürzmischungen sind Mischungen, die ausschließlich aus Gewürzen bestehen.
  • Gewürzzubereitungen (auch Gewürzpräparate genannt) sind Mischungen aus einem oder mehreren Gewürzen mit anderen geschmacksgebenden und/oder geschmacksbeeinflussenden Zutaten, auch technologisch notwendige Stoffe sind hier erlaubt. Gewürzzubereitungen enthalten mindestens 60 Prozent Gewürze, können aber auch Gewürzaromen enthalten; das wiederum sind Erzeugnisse aus Gewürzen, die ausschließlich aus Aromaextrakten und/oder natürlichen Aromastoffen gewonnen werden.
  • Gewürzsalze sind Mischungen aus Speisesalz mit einem oder mehreren Gewürzen und/oder Gewürzzubereitungen. Auch Würze (trockene, flüssige oder pastenförmige Erzeugnisse zum Würzen auf Basis eiweißreicher Stoffe) darf beigemischt sein. Gewürzsalze bestehen zu mehr als 40 Prozent aus Salz und zu mindestens 15 Prozent aus Gewürzen. Das Verhältnis von Salz zu Gewürzen sollte so gewählt sein, dass weder Nachsalzen oder Nachwürzen der jeweiligen Gewürze erforderlich ist.
  • Gewürzaromazubereitungen sind Gewürzzubereitungen, bei denen die Gewürze vollständig oder teilweise durch Aromen ersetzt sind.
  • Würzmischungen sind feste oder flüssige Erzeugnisse, die überwiegend aus Geschmacksverstärkern, Speisesalz, verkehrsüblichen Zuckerarten oder anderen Trägerstoffen bestehen; sie können außerdem Würzen sowie Hefe, Gemüse, Pilze, Gewürze, Kräuter und/oder Extrakte daraus enthalten.
  • Würzsoßen sind fließfähige oder pastenförmige Zubereitungen mit ausgeprägt würzendem Geschmack aus zerkleinerten und/oder flüssigen Zutaten.

Als Gewürze definieren die Leitsätze Blüten, Früchte, Knospen, Samen, Rinden, Wurzeln, Wurzelstöcke, Zwiebeln oder Teile davon, meist in getrockneter Form. Zu den Kräutern zählen dagegen frische oder getrocknete Blätter, Blüten, Sprosse oder Teile davon.

Beim Einkauf Zutatenliste im Blick behalten

Kurzum heißt das: Wer einzig mit Gewürzen und ohne Aromen oder Zusätzen würzen möchte, sollte pure Gewürze oder Gewürzmischungen kaufen. Alle anderen können auch auf Gewürzzubereitungen und Gewürzsalze zurückgreifen. Gewürzaromazubereitungen, Würzmischungen und Würzsoßen haben mit echten Gewürzen allerdings nicht mehr viel gemein, sondern ersetzen diese mit Geschmacksverstärkern und Aromen.

Wichtig: Die Leitsätze des Deutschen Lebensmittelbuches führen zwar am Markt übliche Bezeichnungen auf, sind rechtlich jedoch nicht bindend. Ein Blick ins Zutatenverzeichnis lohnt sich deshalb immer.

Und: Wer nicht nur einzelne Gewürze kaufen möchte, sollte die Zutatenliste der Produkte ohnehin im Blick behalten. Sind Geschmacksverstärker im Produkt enthalten, stehen diese auf der Zutatenliste. Entweder ist dort direkt der Begriff "Geschmacksverstärker" zu finden oder Begriffe wie "Hefeextrakt", "Sojaprotein" und "Würze".

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