Brot backen: So gelingt selbst gebackenes Brot mit nur 4 Zutaten

Autor: Lena Pritzl, Regina Naumann | Kategorie: Essen und Trinken | 30.05.2022

Frisches Brot: Selbst gebacken schmeckt es noch besser.
Foto: CC0 / unsplash / Kate Remmer

Roggen-, Vollkorn- oder Mischbrot: Eine Scheibe frisches Brot schmeckt zu jeder Tageszeit und ist obendrein ein schneller und gesunder Snack für zwischendurch. Wer ein besonderes Geschmackserlebnis sucht, sollte Brot selbst backen – mit unserer Anleitung klappt das auch bei Einsteigern.

  • Um Brot selber zu backen, benötigen Sie nur wenige Zutaten: Mehl, Hefe, Wasser und Salz.
  • Mehltyp und Mehlsorte entscheiden über den Geschmack des Brotes.
  • Die wichtigste Komponente beim Brotbacken: Zeit.

Außen eine knusprige Kruste, innen ein weicher Teig: So muss Brot für die meisten schmecken. Wer sichergehen möchte, dass keine Zusatz- und Konservierungsstoffe im Brot stecken, backt seinen Laib am besten selbst. Das ist nicht schwer – Sie benötigen nur wenige Zutaten und etwas Zeit.

Brot selbst backen: Die Zutaten

Für einen Laib Brot mit etwa 20 Scheiben benötigen Sie:

  • 500 g Mehl
  • ½ Päckchen frische Hefe
  • Wasser
  • 1 TL Salz

Welches Mehl eignet sich zum Brotbacken?

Wichtig zu wissen: Das Mehl entscheidet über den Geschmack Ihres Brotes. Möchten Sie lieber ein kräftiges Roggenbrot oder ein leichtes, weiches Weizenbrot? Je weniger das Getreidekorn gemahlen ist, desto stärker ist der Geschmack und desto höher der Vitamin- und Mineralstoffgehalt.

Die Typenzahl des Mehls verrät, wie stark das Getreide gemahlen wurde. Das vielfach verwendete Weizenmehl Type 405 beispielsweise enthält 405 Milligramm Mineralstoffe auf 100 Gramm Mehl. Mehlsorten mit einer niedrigeren Typenzahl sind glatter und feiner – und zum Backen gut geeignet. Mehle mit einer höheren Typenzahl sind gröber. Sie nehmen das Wasser deshalb nicht so gut auf und lassen sich schwerer zu Brot zu verbacken. Vollkornmehl hat keine Typenzahl, da es alle Getreidebestandteile (Mehlkörper, Schale und Keimling) enthält und der Mineralstoffgehalt je nach Ernte schwankt.

Jetzt lesen: 50 Mehlsorten im Test

Weizenmehl eignet sich gut für selbstgebackenes Brot, Dinkelmehl ebenso. Roggenmehl dagegen geht nur als Sauerteig schön auf – die Sauerteigbrote sind etwas schwieriger zu backen, halten dafür in der Regel aber länger als Weizenbrote. Wir empfehlen diese Mehltypen zum Brotbacken:

  • Für Weißbrote und helle Mischbrote: Weizenmehl Type 405 und 550, Roggenmehl Type 997, Dinkelmehl Type 630
  • Für dunklere und gröbere Mischbrote: Weizen Type 1050, Roggen Type 1150, Dinkel Type 812
  • Für dunkle, kräftige Mischbrote: Weizen Type 1700, Roggen Type 1800, Dinkel Type 1050

Wer etwas experimentieren möchte, kann auch Weizen-, Roggen- oder Dinkelmehl mischen.

Schritt für Schritt: Das Rezept für selbstgebackenes Brot

Füllen Sie 250 Milliliter lauwarmes Wasser in eine Schüssel, und bröckeln Sie die Hefe Stück für Stück hinein. Rühren Sie anschließend so lange mit einem Schneebesen um, bis sich die Hefe vollständig aufgelöst hat. Lassen Sie das Hefewasser einige Minuten stehen.

Geben Sie dann 500 Gramm Mehl in eine große Schüssel, und graben Sie in der Mitte eine Kuhle. Nun gießen Sie das Hefewasser in die Kuhle zum Mehl. Fügen Sie auch das Salz und – wer möchte – einen halben Teelöffel Zucker hinzu. Jetzt kneten Sie das Brot etwa zehn Minuten kräftig durch, sodass ein glatter Teig entsteht. Mit einem Handrührgerät (mit Knetstäben) funktioniert das Kneten des Teigs ebenso gut.

Decken Sie den Brotteig mit einem Küchentuch zu, und lassen Sie ihn an einem warmen Ort mindestens eine halbe Stunde "gehen". Das Volumen sollte sich in dieser Zeit ungefähr verdoppeln. Wenn Ihr Teig nach der halben Stunde noch nicht aufgegangen ist, geben Sie ihm noch etwas mehr Zeit.

Brot selbst backen erfordert etwas Geduld und Fleiß: Der Brotteig muss kräftig durchgeknetet werden.
Brot selbst backen erfordert etwas Geduld und Fleiß: Der Brotteig muss kräftig durchgeknetet werden. (Foto: CC0 / unsplash / Nadya Spetnitskaya)

Nach dem Ruhen kneten Sie den Teig nochmal kurz durch. Wer mag, kann noch Sonnenblumenkerne oder andere Kerne zum Teig geben. Formen Sie den Brotteig jetzt zu einem ovalen Laib, und legen Sie ihn auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech. Sie können die Brotoberfläche mit einem scharfen Messer mehrmals schräg einschneiden. Lassen Sie den Teig nochmals zugedeckt etwa 20 Minuten gehen. 

Heizen Sie nach etwa 15 Minuten Gehzeit den Backofen auf 200°C (Ober-/Unterhitze) oder 175°C (Umluft) vor. Schieben Sie das Brot dann in den Ofen, und stellen Sie eine kleine, hitzebeständige Schüssel mit Wasser auf den Boden des Backofens.

Das Brot sollte je nach Backofen 40 bis 45 Minuten backen. Um zu prüfen, ob das Brot fertig ist, am besten auf den Boden des Brotlaibes klopfen. Klingt es hohl, ist das Brot fertig. Wenn nicht, geben Sie das Brot zurück in den Ofen, und backen es noch für einige Minuten weiter.

8 Tipps fürs Brotbacken

  • Wiegen Sie die Zutaten genau ab, damit der Teig nicht zu weich wird.
  • Wenn es schneller gehen soll, greifen viele zu fertigen Brotbackmischungen aus dem Handel. Unser Test von 20 Brotbackmischungen zeigt: Beim Backen entstand bei fast allen Mischungen Acrylamid. Der Stoff gilt für Menschen als wahrscheinlich krebserregend. Außerdem steckte in fast allen Produkten Mineralöl.
  • Menschen mit Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) sollten weder Weizenmehl, noch Dinkelmehl essen, da beide Gluten enthalten. Buchweizen dagegen ist glutenfrei und zum Brotbacken ebenfalls gut geeignet.
  • Geben Sie das Salz erst vor dem Kneten dazu, dann kann sich das Gluten ungestört entfalten.
  • Stellen Sie eine Schale Wasser in den Backofen, damit die Brotkruste noch knuspriger wird.
  • Ein weiterer knuspriger Tipp: Backen Sie Ihr Brot in einem geschlossenen Bräter. Auch ein Pizzastein, auf den das Brot in den Ofen gelegt wird, ist ein praktisches Hilfsmittel, der das Brot knackiger macht.
  • Je weniger Hefe das Brot enthält, desto besser ist das Aroma und umso länger hält das Brot frisch.
  • Frische Hefe hält sich im Kühlschrank etwa zwei Wochen, Trockenhefe bei Zimmertemperatur mehrere Monate.

Ist das Brot erst mal fertig gebacken und verköstigt, sollten Sie das übrige Brot richtig aufbewahren, damit es lange frisch bleibt.

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