Achtung: Diese Lebensmittel werden nach dem Öffnen oft falsch gelagert

Autor: Rebecca Welsch | Kategorie: Essen und Trinken | 23.08.2025

Nicht immer weiß man, welche Lebensmittel nach Öffnung gekühlt werden sollten. Wir geben Antworten.
Foto: Billion Photos/Shutterstock; AlenKadr/Shutterstock

Gehört Schokolade eigentlich in den Kühlschrank? Und muss ich sie umpacken oder nicht? Manchmal ist man sich nach dem Öffnen von Lebensmitteln nicht sicher, wie diese nun gelagert werden müssen – bei diesen Lebensmitteln macht man besonders häufig Fehler. 

Jedes Jahr werden laut Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) in privaten Haushalten pro Kopf über 70 Kilogramm Lebensmittel weggeworfen. Mehr als ein Drittel davon landet im Müll, weil es verdorben ist. Um gegen diese Lebensmittelverschwendung vorzugehen, gibt es einfache Maßnahmen: Eine davon ist die richtige Lagerung. Wir schauen uns einige Lebensmittel an, die nach Anbruch häufig falsch verstaut werden. 

1. Schokolade gehört nicht in den Kühlschrank

Schokolade sollte nach dem Öffnen luftdicht verpackt werden. Denn sie neigt dazu, Fremdgerüche anzunehmen. Der Kühlschrank ist für die Aufbewahrung (außer bei heißen Temperaturen) nicht der richtige Ort. Besser ist es, die Schokolade an einem dunklen, kühlen Ort zu lagern, beispielsweise in einer Speisekammer oder in einem Keller.  

Laut Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) liegt die optimale Lagertemperatur bei zwölf bis 18 Grad

2. Pflanzenöle werden bei falscher Lagerung schnell ranzig

Öl, das falsch gelagert wird, wird schnell ranzig und verliert seinen Geschmack – das ist gerade bei einem so teuren Lebensmittel ärgerlich.

Die Verbraucherzentrale erklärt, dass man alle Öle nach Öffnung luftdicht verschließen sollte. Dunkle Glasflaschen seien besser als helle, weil sie weniger Licht durchlassen. Und es gilt: Nuss- und Leinöl gehören in den Kühlschrank, Olivenöl und Kokosöl bleiben lieber draußen.

Bei der Lagerung außerhalb des Kühlschranks sollte man aber darauf achten, dass das Öl dunkel gelagert wird und nicht in der Nähe von Wärmequellen wie Herd oder Heizung steht. 

Wichtig zu wissen: Manche Speiseöle können im Kühlschrank trüb sowie dickflüssig werden und ausflocken. Das bringt allerdings keinen Qualitätsverlust mit sich. Zudem verschwindet dieser Effekt wieder, sobald die Öle aus dem Kühlschrank genommen werden. Dafür sollte man aber ein bisschen Zeit einplanen. Wer das veränderte Aussehen aber nicht als ästhetisches Problem sieht, kann das Pflanzenöl auch direkt verwenden. 

3. Brot gehört (normalerweise) nicht in den Kühlschrank

Frisches Brot verdirbt schnell, es ist anfällig für Schimmel. Ganze Brotlaibe sollten besser ungeschnitten bleiben. Denn sie halten sich länger als geschnittenes Brot. Weißbrot ist übrigens besonders anfällig für Schimmel. Je größer der Anteil an Roggen, Vollkorn, Schrot oder Sauerteig, desto länger ist das Brot in der Regel haltbar, so das BZfE. 

Um Schimmelbildung zu vermeiden, sollte Brot am besten bei Raumtemperatur in einem trockenen, möglichst dichten Brotkasten gelagert werden. Alternativ kann man es auch in einer Papiertüte, beispielsweise vom Bäcker, aufbewahren.

Doch in den Kühlschrank gehört Brot nicht, weil es dort austrocknet und an Geschmack verliert. Dafür gibt es aber eine Ausnahme: Bei feucht-warmem und schwülem Wetter sollte Brot lieber kurzzeitig in den Kühlschrank gelegt werden, empfiehlt das BZfE. So kann Schimmelbildung vorgebeugt werden. 

Alternativ kann geschnittenes Brot portionsweise eingefroren, aufgetaut oder gefrostet im Toaster aufgebacken werden.

4. Lebensmittel aus Dosen sollten umgefüllt werden

Und wie sieht es mit geöffneten Dosen aus? Zunächst einmal sollte klar sein, dass die Dosen auf jeden Fall in den Kühlschrank gehören. Denn durch das Öffnen und die Entnahme von Teilen des Inhalts können Umweltkeime in die Dose gelangen. Auch können Bakterien den Doseninhalt verunreinigen, wenn man beispielsweise mit einem Löffel reingeht. Die Aufbewahrung im Kühlschrank hilft dabei, die Ausbreitung der Keime und Bakterien zu minimieren.

Grundsätzlich sollten Reste allerdings nicht in Konservendosen verbleiben. Dazu erklärt Susanne Moritz, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Bayern: "Besser ist es, Übriggebliebenes in eine verschließbare Vorratsdose aus Glas oder Kunststoff umzufüllen." Der Grund dafür: Die meisten Konservendosen sind innen mit einem Schutzlack beschichtet. Beim Öffnen mit einem Dosenöffner oder durch eine Gabel kann diese Schutzschicht beschädigt werden. So kann sich Zinn aus dem Dosenmaterial lösen und auf die Lebensmittel übergehen.

Das Problem an Zinn ist, dass es laut Verbraucherzentrale in größeren Mengen die Nieren belasten kann. "Das Gesundheitsrisiko durch Konservendosen ist zwar eher gering, dennoch ist diese Vorsichtsmaßnahme sinnvoll", so Susanne Moritz. Bei einer Lagerung in Vorratsgefäßen halten sich die Lebensmittel aus der Dose auch deutlich länger als in einer angebrochenen Konservendose.

5. H-Milch geöffnet kühlen

H-Milch ist durch die Ultrahocherhitzung ungeöffnet mindestens sechs Wochen, in der Regel sogar drei bis vier Monate haltbar, so das BVL. Wer aber denkt, dass H-Milch deswegen nach Anbruch der Packung nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden muss, täuscht sich: Auch sie gehört in den Kühlschrank, idealerweise bei Temperaturen von fünf bis acht Grad. 

Und: Wenn H-Milch einmal geöffnet ist, sollte man sie zügig verbrauchen. Sie ist dann nur noch wenige Tage haltbar, denn durch das Öffnen können Luft und damit Keime in die Flüssigkeit gelangen und sich dort vermehren. Geöffnet hält sie damit nicht länger als frische Milch.

6. Wurst sollte luftdicht verpackt werden

Wurstaufschnitt sollte nach dem Öffnen aus der Plastikverpackung genommen und in einem Behälter luftdicht verpackt werden. Denn Kondenswasser und Luft begünstigen den Verderb. 

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