- Im Test: 13 feste Spülmittel, davon zwei mit ökologischen Zertifizierungen. Für die Produkte zahlten wir pro 100 Gramm zwischen 1,68 und 10,66 Euro.
- Mit festen Spülmitteln, die nachhaltig verpackt sind, lässt sich der allgegenwärtigen Plastikflut in der Küche etwas entgegensetzen.
- Auffällig im Test: Viele feste Spülmittel schneiden in der Praxisprüfung mittelmäßig ab. Nur ein Produkt reinigt "gut". Darüber hinaus kritisieren wir vereinzelte Auslobungen auf den Verpackungen.
Aktualisiert am 9.10.2025 | Ob mit oder ohne Geschirrspülmaschine – in jedem Haushalt fällt mehr oder weniger viel Geschirr und Besteck an, das von Hand gespült werden muss. Wer dabei nach einer nachhaltigeren Alternative zu Flüssigspüli in der Plastikflasche sucht, landet irgendwann bei Spülmittel in Stückform.
Weniger Verpackung, geringeres Transportgewicht, keine Konservierungsmittel – die Vorteile liegen auf der Hand. Aber sind die Inhaltsstoffe fester Spülmittel unbedenklich? Und wie steht es um ihre Reinigungsleistung?
Hello Simple, Groovy Goods & Co.: Feste Spülmittel im Test
Um genau das zu prüfen, haben wir 13 feste Spülmittel eingekauft und in die Labore geschickt. Alles in allem ziehen wir ein positives Fazit. Bei der Spülleistung gibt es jedoch Unterschiede, wie die vergleichende Praxisprüfung zeigt – mit Ausreißern in beide Richtungen. Ein festes Spülmittel schnitt besser ab als die Konkurrenz im Test, und eines wiederum deutlich schlechter.
Feste Spülmittel sind frei von Konservierungsstoffen
Festes Spülmittel kommt wie festes Shampoo oder Duschgel fast ohne Wasser aus, weshalb die Hersteller auf den Zusatz von Konservierungsmitteln verzichten können.
Damit fällt eine der am häufigsten von uns kritisierten Inhaltsstoffgruppen von vornherein weg, denn viele Konservierungsmittel gelten als problematisch – Isothiazolinone, beispielsweise, die in einigen Flüssigspülmitteln zum Einsatz kommen, können starke allergische Reaktionen verursachen.
Potenziell allergieauslösende Duftstoffe
Apropos Allergien: Auch Duftstoffe können allergische Reaktionen auslösen. In Kosmetikprodukten ist deshalb eine ganze Reihe von ihnen deklarationspflichtig, und es werden künftig sogar noch mehr.
Zwar gelten die Vorschriften der Kosmetikverordnung nicht für feste Spülmittel, dennoch loben die meisten Hersteller derartige Duftstoffe auf der Verpackung aus.
Wir haben sämtliche Produkte den gleichen Duftstoffanalysen unterzogen, die wir auch für Kosmetika durchführen lassen. Das Ergebnis: Sechs der festen Spülmittel im Test enthalten Duftstoffe, die ein gewisses Allergierisiko bergen und die wir deshalb im ePaper nennen. Wer allergisch auf eine oder mehrere der genannten Substanzen reagiert, sollte das jeweilige Produkt besser meiden.
So schlagen sich die Spülstücke im Praxistest
Allerdings ist das verträglichste Spülmittel nutzlos, wenn es nicht reinigt. Um also auch hierzu eine Aussage treffen zu können, haben wir die Produkte im Labor einer Praxisprüfung unterziehen lassen.
Gängige Praxistests sind allerdings auf flüssige Spülmittel ausgelegt, weshalb die erfahrenen Laborprüfer die Methoden so anpassten, dass sie die Reinigungsleistung der festen Spülmittel beurteilen und vergleichen konnten: Mit einer einprozentigen Spüllösung wurden fettige Verschmutzungen von einer Edelstahlplatte gewischt, anschließend beurteilten die Experten die Ergebnisse nach 20- und 100-mal Wischen.

Nur ein festes Spülmittel reinigt zufriedenstellend
Das Ergebnis unseres Praxistests: Ein Produkt spülte von allen festen Spülmitteln im Test am besten, es schneidet als einziges Spülstück im Testergebnis Praxisprüfung "gut" ab. Dagegen lieferte ein anderes festes Spülmittel mit der Note "unzureichend" das schlechteste Reinigungsergebnis. Dazwischen gibt es ein solides Mittelfeld.
Tipp: Um Verkeimung zu verhindern, bewahren Sie das Spülstück nach dem Benutzen immer so auf, dass es trocknen kann.
Mit künstlichen Farbstoffen – vonwegen "100 % natürlich"
Weitere Kritikpunkte betreffen die Verpackungen. Steht etwa "100 % natürlich" darauf, erwarten wir ein Produkt, das gänzlich auf synthetische Inhaltsstoffe verzichtet. Ein festes Spülmittel wirbt genau damit auf seiner Banderole, enthält jedoch die beiden synthetischen Farbstoffe CI 47005 (Acid Yellow 3) und CI 61570 (Acid Green 25). Wir finden: Das ist unehrlich den Verbraucherinnen und Verbrauchern gegenüber und werten deshalb unter den Weiteren Mängeln ab.
Minuspunkte verteilen wir auch, wenn ein Produkt als "CO₂-neutral" ausgelobt ist, aber weitere Erläuterungen dazu fehlen, oder wenn falsche Herstellerangaben auf dem Umkarton zu lesen sind.
So geht das Spülen leichter von der Hand
Wir haben Tipps für Sie:
- Speisereste direkt entfernen: Kratzen oder wischen Sie Essensreste nach dem Essen vollständig vom Geschirr ab und entsorgen Sie sie im Müll. Hartnäckige Reste in lauwarmem Wasser einweichen.
- Lieber in einem Aufwasch: Statt schmutziges Geschirr einzeln unter fließendem Wasser abzuspülen, sammeln Sie die Teile lieber und spülen es erst, wenn genug zusammen gekommen ist.
- Nicht unter fließendem Wasser: Füllen Sie die Spüle mit warmem Wasser (empfohlen werden 40 bis 45 Grad) und spülen Sie das Geschirr darin. Verwenden Sie das Spülmittel laut Herstellerangaben.
- Von leicht zu stark verschmutzt: Fangen Sie mit den Teilen an, die am wenigsten verschmutzt sind, etwa Gläser oder Besteck, und spülen Sie die schmutzigsten Teile zum Schluss. So können Sie das Spülwasser länger nutzen.
- Kurz in klares Wasser: Um letzte Essensreste und Schaum zu entfernen, tauchen Sie das Geschirr kurz in kaltes, klares Wasser und lassen Sie es anschließend abtropfen. Tipp: Ein Schuss Haushaltsessig im Wasser wirkt fast wie Klarspüler.
Diesen Test haben wir zuletzt im ÖKO-TEST Magazin 5/2025 veröffentlicht. Aktualisierung der Testergebnisse/Angaben für das Jahrbuch für 2026 sofern die Anbieter Produktänderungen mitgeteilt haben oder sich aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Bewertung von Mängeln geändert oder wir neue/zusätzliche Untersuchungen durchgeführt haben.
Weiterlesen auf oekotest.de: