9 Latexmatratzen im Test

Gut gebettet

Spezial Bauen und Wohnen | | Kategorie: Bauen und Wohnen | 15.11.2013

9 Latexmatratzen im Test

Eine gute Matratze ist mehr als nur ein Teil der Schlafzimmereinrichtung. Sie bestimmt mit, wie erholsam unser Schlaf ist. Wir haben neun Latexmodelle getestet: Vier können wir empfehlen. Das Modell von Ikea ist zwar günstig - aber leider das Schlusslicht im Test.

Für Latex als Matratzenmaterial sprechen die guten elastischen Eigenschaften. Der Preis ist zwar vergleichsweise hoch. In unserem Test kosten die Modelle - bis auf das Exemplar von Ikea - rund 400 Euro und aufwärts. Allerdings gehörten die "guten" Schaumstoff- und Federkernmatratzen aus unseren vergangenen Tests mit Preisen ab 300 Euro auch nicht zu den Billigheimern.

Doch bei welchem Anbieter bekommt man eine Matratze mit guten Liegeeigenschaften, die auch noch frei von Problemstoffen ist? Um diese Frage zu beantworten, haben wir neun zumeist mittelharte Latexmatratzen eingekauft und in die Labore geschickt.

Das Testergebnis

Die beste Voraussetzung für einen Schlaf in entspannter Körperlage bieten vier von neun Matratzen mit einem "guten" Gesamturteil. Die "Guten" gibt's jedoch nicht billig: 90 mal 200 Zentimeter kosten zwischen 600 und 800 Euro. Schlusslicht ist Ikea, mit knapp 200 Euro das günstigste Modell im Test.

Die Punktelastizität - in der Regel die herausragende Eigenschaft von Latexmatratzen - wird von starren, stark versteppten Bezügen gedämpft. Sechs Matratzen wie die von Elza kommen in dieser Disziplin auf eine "gute" Note. Sie geben dort nach, wo sie belastet werden. Und federn zurück, sobald man die Lage wechselt. Eine hohe Punktelastizität verringert den Druck aufs Gewebe, die Durchblutung wird weniger behindert.

Entlasten und Stützen sind zwei weitere wichtige Eigenschaften einer Matratze. Eine "gute" Schulterzonenwirkung bewerkstelligen fünf Modelle, darunter die von Elza und Allnatura. Hier können die Schultern in Seitenlage gut einsinken, in Rückenlage wird die Schulterpartie ausreichend gestützt. Ist die Matratze im Schulterbereich zu hart, steht in der Seitenlage die Schulter hoch. Die Wirbelsäule hängt statt eine Gerade zu bilden. Eine "sehr gute" Stützung der Wirbelsäule in Rückenlage und damit optimale Körperzonenstützung bieten das Elza- und das Sembella-Modell.

Fast alle Matratzen im Test sind Mehrzonenmatratzen mit unterschiedlich weichen Bereichen von Kopf bis Fuß. Bei den Testprodukten unterscheiden sich die Zonen nur durchschnittlich voneinander, sie sind daher für Personen mit durchschnittlich ausgeprägter Körperkontur das Richtige. Dagegen wäre eine Matratze mit deutlich weicheren Schulter- und Beckenzonen gegenüber der Lendenzone tendenziell besser für Menschen mit ausgeprägten Körperkonturen. Frauen mit sehr schmaler Taille und Männer mit sehr breiten Schultern etwa. Die Ausnahme im Test ist das wenig zonierte Prolana-Modell, das für Personen mit weniger Kurven das Richtige ist.

Die Biegeelastizität war bei vier Schlafunterlagen "sehr gut". Wichtig ist das besonders, wenn man einen verstellbaren Lattenrost nutzt und häufiger in die Sitzposition wechselt.

Zu viele Problemstoffe verderben bei dem Modell von Malie und Dunlopillo ein "gutes" Gesamturteil. Die Malie-Matratze gab krebserregende Nitrosamine ab. Diese...

Wir haben diese Produkte für Sie getestet

Testverfahren

So haben wir getestet

Der Einkauf

Neun Latexmatratzen in der Standardgröße 90 mal 200 Zentimeter für rund 200 bis 800 Euro sind im Test. Ausgewählt haben wir überwiegend mittelharte Modelle mit und ohne Wattierung im Bezug aus der mittleren Preislage der Anbieter. Von größeren Anbietern wie Matratzen Concord, Breckle oder Schlaraffia gab es kein Modell aus Latex.

Der Praxistest

Entspannte, durchgeschlafene Nächte lassen uns den vergangenen Tag verarbeiten und Energie für den nächsten Tag tanken. Dabei hilft eine Matratze, die den Körper an den richtigen Stellen stützt. Wir haben alle Matratzen auf vier wichtige biomechanische Funktionen untersuchen lassen: die Biegeelastizität, die Punktelastizität, die Schulterzonenwirkung sowie die Körperzonenstützung.

Die Inhaltsstoffe

Rückstände aus der Herstellung der Matratze können ausdünsten und das Schlafraumklima beeinträchtigen. Bei der Herstellung des Latexschaums aus Kautschuk können sich beispielsweise krebserregende Nitrosamine bilden. Weitere mögliche Probleme: giftiges Antimon aus der Kunstfaser Polyester oder halogenorganische Verbindungen, die aus der Textilveredelung stammen. Zudem haben wir alle Modelle auf den typischen, aber mitunter unangenehmen Gummigeruch getestet.

Die Bewertung

Rund 2.700 Stunden verbringt der Mensch jährlich im Schlaf. Erholsam kann das nur auf einer Schlafunterlage gelingen, die den Körper möglichst optimal lagert. Allerdings sollte auch das Schlafzimmer nicht mit Problemstoffen oder üblem Gummigeruch belastet werden. Darum fließen das Testergebnis Praxisprüfung und das Testergebnis Inhaltsstoffe zu gleichen Teilen in das Gesamturteil ein.