Zu viele Problemstoffe: Selfie-Project-Maske im Test "ungenügend"

Autor: Ann-Cathrin Witte/Dimitrij Rudenko | Kategorie: Kosmetik und Mode | 09.11.2022

Gesamturteil "ungenügend", heißt es für die Selfie Project Peel-off-Maske
Foto: ÖKO-TEST

"Die Haut wird porentief gereinigt, mit Feuchtigkeit versorgt und geglättet." So wird die überprüfte Selfie Project Maske auf der Produktseite des Herstellers beworben. Nach unserem Test raten wir allerdings von der Maske ab, weil wir einige unerwünschte Inhaltsstoffe gefunden haben. 

Eine Peel-off-Maske, die glitzert und gleichzeitig verspricht die Haut zu reinigen? Damit spricht der Anbieter der Selfie Project Cleansing Peel-off Mask Dancing Queen vor allem ein junges Zielpublikum an. Das allerdings schmiert sich mit dem Produkt auch einige bedenkliche Inhaltsstoffe mit auf die Haut. Deswegen fällt die Selfie Project Cleansing Peel-off Mask Dancing Queen  — als eine von fünf Reinigungsmasken in unserem Test — mit der Note "ungenügend" durch. Aber was genau bemängeln wir an dem Produkt?

Unerwünschter Duftstoff in Selfie-Project-Maske

Fangen wir mit üblichen Verdächtigen an: unerwünschte Duftstoffe. In der Selfie-Project-Maske im Test steckt künstlicher Moschusduft. Dieser kann sich im menschlichen Fettgewebe anreichern und steht darüber hinaus im Verdacht, das Hormonsystem zu beeinträchtigen. Neuere Tierversuche geben zudem Hinweise auf Leberschäden. 

Die Peel-off-Maske von Selfie Project ist die einzige Reinigungsmaske im Test, in der wir künstlichen Moschusduft gefunden haben. 


Potenziell krebserregende Stoffe gefunden

Die Selfie-Project-Maske enthält zudem auch Formaldehyd/-abspalter und Antimon. Formaldehyd/-abspalter werden in Kosmetika häufig als Konservierungsstoff eingesetzt. Das Problem: Formaldehyd kann die Haut reizen und — über die Atemluft aufgenommen — laut offizieller Einstufung Krebs erzeugen. 

Wenn es eingeatmet wird, gilt auch das Spurenelement Antimon als krebsverdächtig. Untersuchungen weisen außerdem daraufhin, dass Antimonverbindungen Haut und Schleimhäute reizen. In Kosmetika gelangt Antimon über verunreinigte Inhaltsstoffe. Im Test haben wir das Element in insgesamt zwei Reinigungsmasken gefunden.

Als einzige Maske im Test enthält die Selfie-Project-Maske außerdem PEG-Verbindungen. Diese Substanzen können die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen und haben damit, unserer Meinung nach, nichts in Gesichtsmasken verloren. 

Das Marketing der Selfie Project Peel-off-Maske richtet sich vor allem an Teenager.
Das Marketing der Selfie Project Peel-off-Maske richtet sich vor allem an Teenager. (Foto: O.PASH/ Shutterstock)

Schlechte Umweltbilanz für die Selfie-Project-Maske

Weitere Kritik üben wir an den Kunststoffverbindungen in der Rezeptur der Peel-off-Maske von Selfie Project. Denn diese können über das Abwasser in die Umwelt gelangen, wo sie sich nur schwer wieder abbauen.

Negativ fällt darüber hinaus ins Auge, dass die Verpackung des Produktes keinen Rezyklatanteil enthält. Damit befindet sich der Hersteller jedoch in großer Gesellschaft. Denn auch bei den anderen Reinigungsmasken im Test — vor allem den Sachets — sieht es in puncto recycelte Kunststoffe eher mau aus. Lediglich ein Hersteller im Test gibt an, dass seine Verpackung, eine Tube, knapp zur Hälfte aus Rezyklat besteht.

Das ist ärgerlich. Denn durch Recyclingmaterial lässt sich der Plastikmüll verringern. 

Peel-off-Masken & Co. im Test: Alle Ergebnisse im ePaper

So setzt sich das Gesamturteil zusammen

Das Gesamturteil beruht auf dem Teilergebnis Inhaltsstoffe. Weil die Selfie Project Cleansing Peel-Off Mask Dancing Queen künstlichen Moschusduft, Antimon, Formaldehyd/-abspalter und PEG/PEG-Derivate enthält, ziehen wir zehn Noten ab. Deswegen lautet das Gesamturteil "ungenügend". Mehr Details zu Bewertung und Prüfmethoden lesen Sie hier im Artikel zum Test im Abschnitt Testverfahren.

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