Ausreichend Sonnenschutz ist nicht nur im Urlaub am Strand wichtig, sondern auch jetzt schon, wo der Sommer gerade erst beginnt. Denn: Noch ist die Haut erst wenig gebräunt und daher besonders empfindlich.
Doch müssen Sie sich zwingend eine neue Tube Sonnencreme kaufen, um sich effektiv vor der Sonne zu schützen? Oder reicht dafür auch die Creme aus dem Vorjahr aus?
Sonnencreme aus dem Vorjahr: Wie lange hält Sonnencreme?
Die Antwort: Ungeöffnet halten Sonnencremes (bei richtiger Lagerung) in der Regel bis zu drei Jahre. Wenn Sie also eine noch nicht geöffnete Creme vom vergangenen Sommer übrig haben, können Sie diese in der Regel bedenkenlos verwenden. Voraussetzung dafür ist, dass die Creme an einem dunklen, kühlen und trockenen Ort gelagert wurde.
Der Lichtschutzfaktor oder die Wirksamkeit nehmen bei ungeöffneten Sonnenschutzmitteln, die noch keinen Kontakt mit der Luft hatten, nicht ab. Wenn Sie eine Creme also erst ein Jahr nach dem Kauf öffnen, liefert das Produkt noch den gleichen Sonnenschutz.
Sonnencreme bei ÖKO-TEST
Bei ÖKO-TEST prüfen wir regelmäßig Sonnencremes – so auch 2025. Aktuell haben wir Sonnencremes mit LSF 50/50+ untersucht. Mehr dazu lesen Sie hier:
Wie lange halten angebrochene Sonnencremes?
Aber: Ist die Creme erst einmal angebrochen, ist sie nicht mehr so lange haltbar wie ungeöffnete Tuben oder Sprays. Das liegt daran, dass die Creme dann bereits mit der Luft (und darüber mit Keimen) in Kontakt gekommen ist. Dies führt dazu, dass sie früher oder später verdirbt.
Wie lange ein Sonnenschutz-Produkt nach dem Öffnen mindestens haltbar bleibt, erkennen Sie an dem kleinen Tiegel-Symbol. Es ist normalerweise auf der Rückseite des Produkts aufgedruckt. Unter dem Symbol steht dann zum Beispiel "12M", was bedeutet, dass der Sonnenschutz nach dem Öffnen zwölf Monate haltbar ist.
Diese Zahl kann von Sonnencreme zu Sonnencreme variieren. Als Faustregel kann man sich aber merken, dass Sonnenschutz aus dem Vorjahr fast immer noch für die jeweils nächste (Sommer-)Saison zu gebrauchen ist. In der übernächsten Saison, also zwei Jahre nach dem Öffnen, sollte man sich lieber ein neues Produkt kaufen, die die Wirksamkeit des Sonnenschutzmittels nachgelassen haben kann.
Grundsätzlich besteht bei Sonnenschutzmitteln mit chemischen Filtern das Risiko, dass sie im Laufe der Zeit an Wirksamkeit einbüßen. Bei Sonnenschutzmitteln mit rein mineralischen UV-Filtern besteht das Risiko zwar nicht, doch sollte man auch diese Produkte nicht über das Haltbarkeitsdatum hinaus verwenden, da sonst die Keimfreiheit nicht garantiert ist.
Tipp: Am besten schreiben Sie mit einem wasserfesten Stift auf die Tube, an welchem Datum sie geöffnet wurde (oder an welchem Datum sie abläuft). Die Creme sollte zudem keiner zu starken Hitze ausgesetzt wurde, also beispielsweise nicht direkt in die Sonne gelegt oder im Hochsommer im Auto aufbewahrt wurde.
Abgelaufene Sonnencreme erkennen
Wenn Ihre Creme eine der folgenden Auffälligkeiten aufweist, sollten Sie sie wegwerfen und ein neues Produkt kaufen:
- Die Creme riecht nicht mehr gut oder so, wie Sie sie in Erinnerung haben.
-
Die Konsistenz hat sich verändert, Wasser oder Öl haben sich beispielsweise voneinander getrennt.
- Die Lotion hat sich dunkel verfärbt.
Beim Eincremen gilt zudem: lieber klotzen statt kleckern. Denn: Wenn Sie Sonnencreme richtig auftragen und als Erwachsener die empfohlenen drei bis vier Esslöffel Creme für den Körper verwenden sowie regelmäßig nachschmieren, sollte das Produkt ohnehin nicht besonders lange halten. Sodass Sie sich die Frage "Ist das noch gut?" gar nicht erst stellen müssen.
Ist alte Sonnencreme krebserregend?
Französische und US-amerikanische Forschende fanden vor einigen Jahren heraus, dass der UV-Filter Octocrylen, der in vielen Sonnencremes steckt, den Stoff Benzophenon bilden kann. Und dass der Gehalt an Benzophenon in Sonnencremes mit der Zeit stark ansteigen kann. Das Problem? Benzophenon gilt als krebserregend. Der Stoff steht auch im Verdacht, wie ein Hormon zu wirken.
Den UV-Filter Octocrylen kritisieren wir seit vielen Jahren. Und empfehlen, zu Sonnenschutz zu greifen, der kein Octocrylen enthält. Auch die Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG) empfiehlt, ältere Cremes, die Octocrylen enthalten, nicht mehr zu nutzen.
Klar ist aber auch klar: Potenzielle Schadstoffe in Sonnencremes sollten nicht dazu führen, dass wir uns weniger oder nicht mehr mit Sonnenschutzmittel eincremen. Denn zu viel UV-Strahlung lässt die Haut altern und erhöht das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. Noch wichtiger als Sonnencreme sind das Vermeiden von zu starker UV-Strahlung, etwa zur Mittagszeit, sowie Kleidung, die möglichst viel verdeckt.
Weiterlesen auf oekotest.de:
- Abgelaufene Kosmetik: So lange sind Make-up, Cremes & Co. haltbar
- Diese Stellen werden beim Eincremen oft vergessen
- Hausmittel gegen Sonnenbrand: Diese Mittel helfen, heilen und kühlen
- Sensitive Sonnencremes im Test: Drei Sonnenschutzmittel mit Bestnote