Nichts für sensitive Zähne: Parodontax-Zahncreme fällt im Test durch

Autor: Lisa Hitschler/Ann-Cathrin Witte | Kategorie: Kosmetik und Mode | 14.12.2023

Parodontax Zahnfleisch + Sensitivität & Frischer Atem im Test "ungenügend".
Foto: ÖKO-TEST

Schmerzempfindliche Zähne können Essen und Trinken zur Qual machen. Spezielle sensitive Zahncremes sollen die Beschwerden mindern. Problematisch wird es, wenn diese selbst potenziell hautreizende Inhaltsstoffe enthalten. So zum Beispiel die Parodontax-Zahncreme, die in unserem Test mit "ungenügend" durchfällt.

Die Parodontax Zahnfleisch + Sensitivität & Frischer Atem hilft bei regelmäßiger Anwendung Zahnfleischprobleme, Schmerzempfindlichkeit und Mundgeruch zu reduzieren: So bewirbt Hersteller GSK Consumer Healthcare die speziell für empfindliche Zähne ausgelobte Zahncreme auf der eigenen Produktwebsite.

Das Problem: In der Parodontax-Zahncreme in unserem Test stecken mehrere Inhaltsstoffe, die die Mundschleimhaut reizen können. Zudem enthält das Produkt den umstrittenen Weißmacher Titandioxid. Im Test von sensitiven Zahncremes schneidet die Parodontax-Zahncreme deswegen nur mit "ungenügend" ab. Aber der Reihe nach. 

Bedenkliche Inhaltsstoffe in Parodontax-Zahncreme

In der überprüften Parodontax-Zahncreme stecken gleich mehrere Inhaltsstoffe, die wir kritisieren:

  • Natriumlaurylsulfat: Das Tensid wird zur Schaumbildung eingesetzt, kann aber die Mundschleimhäute reizen. Wissenschaftliche Untersuchungen weisen zudem darauf hin, dass Natriumlaurylsulfat die Entstehung von Aphthen – kleinen, aber äußerst schmerzhaften Entzündungen im Mundraum – begünstigen kann. Deswegen sollte Natriumlaurylsulfat aus unserer Sicht nicht in Zahncremes für empfindliche Zähne vorkommen. Im Test sind wir in sechs Zahnpasten auf den Stoff gestoßen.
  • PEG/PEG-Verbindungen: Diese Stoffe können die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen. Sie stecken im Test in zwei Zahncremes.
Zahnpasta für empfindliche Zähne im Test: Jetzt Ergebnisse im ePaper lesen

Parodontax-Zahncreme enthält Titandioxid

Seit August 2022 ist Titandioxid in Lebensmitteln verboten. Der Grund: Das Farbpigment wurde von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) als möglicherweise erbgutverändernd eingestuft. Auch für oral aufgenommene Kosmetikprodukte wie Zahnpasta kann das wissenschaftliche Beratergremium der EU-Kommission für Verbrauchersicherheit (SCCS) in einer aktuellen Einschätzung eine erbgutverändernde Wirkung nicht ausschließen und fordert weitere Forschung, insbesondere zur Aufnahme von Titandioxid über die Mundschleimhaut.

Da Zahncreme oral angewendet und zum Teil verschluckt wird, raten wir von Zahnpasten mit Titandioxid ab. Zum Vergleich: Im Test enthielten neben der Parodontax-Zahncreme noch vier weitere Zahncremes diesen Stoff. Die übrigen 19 Produkte zeigen, dass es auch ohne Titandioxid geht. 

So setzt sich das Gesamturteil zusammen

Das Gesamturteil beruht auf dem Testergebnis Inhaltsstoffe. Weil die Parodontax Zahnfleisch + Sensitivität & Frischer Atem Natriumlaurylsulfat, PEG/PEG-Verbindungen und Titandioxid enthält, ziehen wir sechs Noten ab. Deswegen kann das Teilergebnis Inhaltsstoffe nur "ungenügend" lauten. Folglich ist auch das Gesamturteil "ungenügend".

Mehr Details zu Bewertung und Prüfmethoden lesen Sie hier im Artikel zum Test im Abschnitt Testverfahren.

Unser Test zeigt: Ausgerechnet die teuren Markenprodukte unter den sensitiven Zahncremes enthalten häufig unerwünschte Inhaltsstoffe, wie aggressive Tenside oder das umstrittene Titandioxid. Immerhin: Sechs Zahncremes erhalten die Note "sehr gut". Mehr dazu lesen Sie hier: Zahnpasta für empfindliche Zähne: Gute Produkte für wenig Geld.

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