Wer überlegt, wie er seinen Alltag nachhaltiger gestalten kann, sollte auch über sein Badezimmer nachdenken: Dort fällt bekanntlich eine Menge (Plastik-)Müll an. Doch das lässt sich mit wenig Aufwand vermeiden. Wir geben Tipps für Zero Waste (= null Abfall) im Bad.
Tipp 1: Feste Kosmetik bevorzugen
Steigen Sie auf wasserfreie, feste Konzentrate um wo immer es möglich ist. Das heißt: Hände waschen mit Stückseife statt mit Seife aus dem Spender, Haare waschen mit festem Shampoo, das Gesicht mit festem Gesichtsreiniger säubern, Waschpulver statt Flüssigwaschmittel verwenden.
Wasserfreie Produkte sind die bessere Wahl, weil sie Ressourcen schonen. Schließlich kommen sie ohne zugesetztes Wasser aus. Zudem sind diese Produkte sehr ergiebig und haben somit eine längere Nutzungsdauer.
Darüber hinaus ist feste Kosmetik in der Regel kompakter und braucht damit weniger Verpackung. Hinzu kommt, dass sie keine oder nur wenige Konservierungsmittel enthält. Sie eignet sich daher auch gut für sensible Haut.
Festes Shampoo bei ÖKO-TEST
Natürlich gilt für feste und flüssige Shampoos: Problematische Inhaltsstoffe sollten ein No-Go sein. Wir haben dazu gerade erst feste Shampoos im Test untersuchen lassen, viele davon mit Naturkosmetik-Zertifikat. Alle Produkte und Test-Ergebnisse finden Sie im ePaper – klicken Sie dazu einfach hier:
Tipp 2 fürs Zero-Waste-Bad: Kosmetik selber machen
Können Sie sich schlecht von flüssiger Kosmetik trennen, gibt es auch zunehmend Pulverkonzentrate für Shampoos, Handseifen oder Duschgels zum Selbstanrühren.
Eine andere Möglichkeit ist es, gleich selbst kreativ zu werden und etwa die Seife selber machen, das Deo selbst anzurühren oder das Shampoo selber zu mischen. Die Eigenproduktion hat den Vorteil, dass Sie selbst entscheiden können, welche Inhaltsstoffe hineinkommen. Das kann sich insbesondere für Allergiker lohnen sowie für Menschen, die eine empfindliche Haut haben.
Ebenso schnell und unkompliziert wie Kosmetikprodukte lassen sich übrigens auch Putzmittel selbst herstellen.
Tipp 3: Duschgel, Shampoo & Co. abfüllen
Ob Körperöle, Duschgele oder Flüssigseifen: Auch Kosmetika zum Selbstabfüllen können ein guter Beitrag zu weniger Verpackung sein – vor allem dann, wenn die eingesetzte Flasche so viele Umläufe wie möglich erreicht. Wichtig dabei: Achten Sie darauf, die Behältnisse gründlich mit warmem Wasser auszuspülen.
Die Kosmetikprodukte kann man sich etwa in diversen Unverpacktläden in die Flaschen und Gläser füllen. Auf der Karte des Berufsverbandes der Unverpackt-Läden sehen Sie, wo sich der nächste Shop befindet. Auch vereinzelte Märkte oder Drogerien beginnen, Abfüllstationen auszutesten.
Tipp 4 für weniger Müll im Bad: Reste verwerten
Besteht die Packung aus zwei verschiedenen Materialien – beispielsweise ein Plastiktiegel mit Holzdeckel – trennen Sie diese vor der Entsorgung. Bevor Sie Kosmetikprodukte in den Müll werfen, sollten Sie sicher gehen, dass diese vollständig aufgebraucht sind.
Schließlich lässt sich oft noch einiges aus den vermeintlich leeren Tuben herausholen. Sie kommen besonders leicht an den Inhalt heran, wenn Sie etwa die Zahnpasta- oder Handcremetube einfach aufschneiden.
Außerdem bietet es sich an, den Deckel des Shampoos, Duschgels oder Seifenspenders aufzuschrauben und mit etwas Wasser zu vermischen. Dadurch können Sie das Produkt noch für einige Tage mehr nutzen.

Tipp 5: Größere Packungen können das Bad nachhaltiger machen
Große Gebinde brauchen weniger Verpackung als kleine: Wo es passt, greifen Sie lieber zur Familienflasche Duschgel. Vor allem bei Produkten, die Sie ohnehin häufig kaufen, sollten Sie sich lieber für die größere Packung entscheiden.
Auf diese Weise müssen Sie das Produkt nach wenigen Wochen nicht erneut auf die Einkaufsliste schreiben und schonen zugleich mit wenig Mühe die Umwelt.
Tipp 6: Mogelpackungen meiden
In manchen Kosmetikprodukten steckt mehr Luft als Inhalt. Wir raten, solche Waren links liegen zu lassen. Das gleiche gilt auch für Produkte, die zu viele Umverpackungen haben.
Ärgerlich ist es außerdem, wenn Plastikflaschen oder -tuben in einem Karton verkauft werden – das ist schlichtweg überflüssig und sorgt lediglich für zusätzlichen Verpackungsmüll.
Tipp 7: Transportgewicht und Material beachten
Immer mehr Verpackungen sind aus Papier. Es kann zwar von Vorteil sein, Plastik durch Papier zu ersetzen. Allerdings ist Papier schwerer, und damit entsteht mehr Transportgewicht. Als Faustregel gilt deshalb, dass die Papierverpackung maximal das Dreifache der Plastikverpackung wiegen darf; dann könnte der Tausch einen Umweltvorteil bringen.
Wenn Sie Plastikmüll reduzieren wollen, sollten Sie aber nicht nur ein Auge auf eine möglichst ökologische Verpackung haben: Genauso ratsam ist es, Produkte zu bevorzugen, die aus nachhaltigen Materialien gefertigt wurden. Sie können zum Beispiel der Umwelt etwas Gutes tun, indem Sie (Zahn-)Bürsten aus Holz bzw. Bambus nutzen. Daneben sind etwa waschbare Abschminkpads eine gute Alternative zu den üblichen Wattepads.
Weiterlesen auf oekotest.de: