Lippenpflege im Winter: Diese fünf Tipps helfen gegen trockene Lippen

Autor: Heike Baier/Hannah Pompalla | Kategorie: Kosmetik und Mode | 14.12.2022

Im Winter brauchen die Lippen besonders viel Pflege.
Foto: VidEst/Shutterstock

Trockenheit und Kälte setzen der zarten Haut an den Lippen im Winter besonders zu. Dann brauchen sie eine Extraportion Fett und Feuchtigkeit. Auch Hausmittel können helfen, die Lippen geschmeidig zu halten.

Wer unter trockenen Lippen leidet, fährt oft mit der Zunge darüber – das ist aber keine gute Idee. Auch die Wahl des Lippenpflegestiftes ist wichtig: Er sollte einen hohen Anteil an Fetten, Ölen oder Wachsen haben. Hier sind die wichtigsten fünf Tipps für natürlich gepflegte Lippen in der kalten Jahreszeit.

Tipp 1: Viel trinken und Zimmerluft befeuchten

Ob bitterkalte Luft draußen oder trockene Heizungsluft drinnen – beide entziehen der empfindlichen Haut um die Lippen Feuchtigkeit und sind die Hauptursachen für spröde Lippen im Winter. Denn die schützende Hornhautschicht ist an den Lippen besonders dünn und besitzt kaum Schweiß- oder Talgdrüsen.

Die Haut ist dort also kaum in der Lage, sich selbst mit Fett oder Feuchtigkeit zu versorgen. Deshalb ist es auch ein verbreiteter Reflex, dass wir unsere Lippen mit der Zunge befeuchten, sobald sie sich trocken anfühlen.

Doch das macht alles nur noch schlimmer, denn es trocknet die Haut erst recht aus. Besser: Ab und zu die Zimmerluft befeuchten, zum Beispiel mit einer Sprühflasche. Auch genügend trinken ist wichtig für einen ausgeglichenen Flüssigkeitshaushalt.

Tipp 2: Lippenpflegestifte mit hohem Fettanteil nutzen

Eine zusätzliche Portion Fett und Feuchtigkeit hilft den Lippen, an harten Wintertagen geschmeidig zu bleiben. Manchmal reicht dafür schon die normale Tagescreme.

Praktisch für unterwegs sind Lippenpflegestifte, die mit einem höheren Anteil an Fetten, Ölen oder Wachsen eine zusätzliche Schutzschicht bilden und die Haut so vor Feuchtigkeitsverlust bewahren. Gerade bei starker Kälte oder Wind ist das sinnvoll.

Naturkosmetik-Stifte arbeiten dabei ausschließlich mit Rohstoffen aus der Natur, die sich besser in die Haut integrieren. Aber auch immer mehr konventionelle Hersteller verzichten auf synthetische Fette, wie unser Lippenpflege-Test im Januar 2021 gezeigt hat: Fast alle Naturkosmetik-Stifte und immerhin drei konventionelle fanden wir "sehr gut". Mehr dazu lesen Sie hier:

Tipp 3: Naturprodukte wie Honig und Olivenöl auftragen

Ein bewährtes Hausmittel gegen spröde Lippen ist Bienenhonig: Er wirkt entzündungshemmend und stabilisiert durch seinen sauren pH-Wert den Schutzmantel der Haut. Sie können ihn pur auf die Lippen streichen, etwa zehn Minuten einwirken lassen und anschließend mit einem Tuch abtupfen.

Eine natürliche Schutzschicht gegen Kälte bildet eine Blitz-Kur mit Olivenöl oder Sheabutter: Lassen sie diese natürlichen Produkte drei Minuten einwirken und nehmen danach die und Rückstände vorsichtig ab.

Tipp 4: Mineralölfreie Kosmetik kaufen

Lippenpflege zählt als Kosmetik und enthält die dort zugelassenen Inhaltsstoffe. Und doch lecken wir uns pro Jahr bis zu 20 Gramm davon von den Lippen, wie das EU-Gremium für Verbrauchersicherheit (SCCS) errechnet hat.

Da ist es unschön, dass Pflege und Schminke für die Lippen häufig einen hohen Anteil an erdölbasierten Fetten enthält. Die verbergen sich hinter Begriffen wie Paraffinum liquidum, Petrolatum oder Cera microcristallina und können bei manchen Pflegestiften fast die Hälfte ausmachen.

Das Problem dabei: Wenn wir die Stoffe verschlucken, reichern sie sich im menschlichen Fettgewebe sowie in der Leber an. Im schlechtesten Fall sind die Paraffine mit potenziell krebserregenden Mineralölbestandteilen verunreinigt, den sogenannten MOAH.

Und sie sind es auch regelmäßig: Kaum ein Lippenpflege-Test der letzten Jahre, in dem nicht wenigstens ein Teil der Produkte MOAH enthielten. Naturkosmetik verwendet anstelle von Paraffinen oder Silikonölen natürliche Öle und Wachse.

Es ist kontraproduktiv, die Lippen mit der Zunge zu befeuchten: Davon trocknen die Lippen erst recht aus.
Es ist kontraproduktiv, die Lippen mit der Zunge zu befeuchten: Davon trocknen die Lippen erst recht aus. (Foto: Wonderplay/Shutterstock)

Tipp 5: Lippenpflegestifte mit UV-Schutz verwenden

Wer an einem sonnigen Tag länger als eine halbe Stunde im Freien ist, sollte an einen UV-Schutz denken. Denn die Haut an den Lippen besitzt kaum Melanozyten und somit weniger Eigenschutz gegen die Sonne.

Beim Skifahren in den Bergen ist die Gefahr für einen Sonnenbrand besonders hoch, denn die UV-Strahlen der Höhensonne werden von den Schneekristallen reflektiert. Bei Lippenpflege mit UV-Schutz sollte man allerdings genau hinschauen: Manche chemischen UV-Filter stehen im Verdacht, wie ein Hormon zu wirken.

Und auch bei den Produkten aus der Naturkosmetik-Abteilung verengt sich die Auswahl derzeit, denn der dort häufig eingesetzte mineralische Filter Titandioxid ist zunehmend umstritten.

So darf Titandioxid mit Stichtag 7. August 2022 in Lebensmitteln in der EU nicht mehr eingesetzt werden. Denn die Europäische Agentur für Lebensmittelsicherheit (EFSA) ist nach Sichtung neuer Studien zu dem Schluss gekommen, dass eine genotoxische Wirkung von E171 – so heißt Titandioxid als Lebensmittelzusatzstoff – nicht ausgeschlossen werden kann. Inwieweit sich die Daten zu E171 auf kosmetisches Titandioxid übertragen lassen, ist bisher nicht geklärt. 

Wir haben 17 Lippenpflegestifte mit UV-Schutz getestet. Nur sechs Produkte schnitten mit "sehr gut" ab. Mehr dazu erfahren Sie hier: 

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