- 23 Körperpeelings im Test schneiden mit Bestnote ab.
- Mit "mangelhaft" oder "ungenügend" fallen vier Peelings durch den Test.
- Die Hauptprobleme sind lösliche Kunststoffverbindungen, problematische Duftstoffe sowie Polyethylengklykole und deren Abkömmlinge (PEG).
Aktualisiert am 10.12.2020 | Peelings verfeinern das Hautbild, machen die Haut weich und kurbeln die Blutzirkulation an. Als Schleifpartikel steckten lange Zeit Kunststoffteilchen, also Mikroplastik, in den Kosmetikprodukten. Daher sind die Peelings in Verruf geraten. Als Konsequenz hat sich die konventionelle Kosmetikindustrie vor einigen Jahren selbst verpflichtet, darauf zu verzichten. Substanzen wie etwa Polyethylen, Polypropylen oder Nylon werden nicht mehr verwendet.
Seither kommen als Schleifpartikel mineralische Substanzen wie Zucker, Salz oder Kieselsäure zum Einsatz – oder pflanzliche Bestandteile. Am häufigsten werden Aprikosen- oder Mandelkerne, Kaffee und Bambus verwendet. Als besonders sanft gelten Peelings, die die Haut mit pflanzlichen Wachsen, beispielsweise Jojoba-Wachsperlen, weichrubbeln.
Sind die Körperpeelings nun umweltverträglicher? Nicht unbedingt. Denn: "Ohne feste Mikroplastik-Kügelchen" ist nicht gleichbedeutend mit "plastikfrei".
Körperpeeling-Test: Die Mehrheit ist empfehlenswert
Wir haben 41 Körperpeelings getestet, darunter 14 zertifizierte Naturkosmetik-Produkte. Es handelt sich bei der Auswahl um feste Saunasalzpeelings, halbfeste Salz-Öl-Peelings, Pasten oder flüssige Duschpeelings. Die Preisspanne reicht von 76 Cent bis zu 33,60 Euro für 200 Milliliter. Im Fokus des Tests: kritische Inhaltsstoffe.
Das Ergebnis ist eine Überraschung: Gut die Hälfte der Peelings schneidet mit "sehr gut" ab. Darunter nicht nur, wie so oft, alle zertifizierten Naturkosmetik-Produkte, sondern auch Peelings konventioneller Anbieter. Von vier getesteten Produkten raten wir allerdings ab, acht sind mittelmäßig.

Überblick: Das sind die Testverlierer
Diese Produkte fallen im Körperpeeling-Test mit schlechten Gesamturteilen durch. "Mangelhaft" ist:
- PS. Coconut Exfoliate & Cleanse Body Scrub von Primark
"Ungenügend" sind:
-
Ahava Deadsea Salt Softening Butter Salt Scrub von Ahava Cosmetics
- Kiehl‘s Gently Exfoliating Body Scrub Grapefruit von Kiehl's
- Palmolive Aroma Sensations Mineral Massage Duschgel-Peeling von Colgate-Palmolive
Kunststoffverbindungen in vielen Peelings
Doch was sind die Gründe für die mittelmäßigen und schlechten Testergebnisse mancher Körperpeelings? Mikroplastik ist in Körperpeelings eigentlich Geschichte, doch damit sind die Kosmetikprodukte nicht plastikfrei. Viele der getesteten Peelings enthalten Silikone oder andere synthetische Polymere.
Zur Erklärung: Mikroplastik sind laut Definition des Umweltprogramms der Vereinten Nationen feste, wasserunlösliche Kunststoffpartikel, die fünf Millimeter und kleiner sind. Silikone und andere synthetische Polymere dagegen sind lösliche Kunststoffverbindungen. Damit fallen sie nicht unter den Begriff "Mikroplastik".
Dennoch schaden auch lösliche Kunststoffverbindungen der Umwelt. Sie belasten Böden und Gewässer, weil sie biologisch zum Teil schwer abbaubar sind. Selbst wenn ein Großteil davon in Kläranlagen herausgefiltert wird, gelangen sie dennoch in die Umwelt – etwa über den als organischer Dünger eingesetzten Klärschlamm.
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Bedenkliche Duftstoffe in Peelings gefunden
Neben löslichen Kunststoffverbindungen kritisieren wir auch bedenkliche Duftstoffe in Körperpeelings, die schädlich für die Gesundheit sein können. Ärgerlich: In vier Körperpeelings steckt Lilial – ein nach Maiglöckchen riechender Duftstoff, der möglicherweise die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen kann. Diese Kritik betrifft die Marken Ahava Cosmetics, Dove, Hildegard Braukmann und Palmolive.
Außerdem bemängeln wir im Körperpeeling-Test künstliche Moschusdüfte, die sich im menschlichen Fettgewebe anreichern. Sie befinden sich in den getesteten Peelings von Ahava, Kiehl's und Palmolive. Mit Blick auf die Duftstoffe fällt das Produkt von Ahava besonders negativ auf. Neben Lilial und der Nitromoschusverbindung Moschus-Keton enthält das Peeling mit Salz aus dem Toten Meer auch noch den allergisierenden Duftstoff Hydroxycitronellal.
Das bemängeln wir häufig im Körperpeeling-Test
PEG-Verbindungen sind die umstrittenen Substanzen, die wir im Körperpeeling-Test am häufigsten kritisieren. Denn Polyethylenglykole (PEG) und ihre Abkömmlinge können die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen.
Bei Peelings ist das aus unserer Sicht besonders heikel, weil die Schleifpartikel die Haut tendenziell angreifbarer machen können – und durchlässiger für Substanzen, die aus unserer Sicht bedenklich sind.

Wie wirken Körperpeelings?
Man unterscheidet vor allem zwischen drei Arten von Körperpeelings:
- Mechanische Peelings: Die schwächste Art des Peelings wirkt nur an der Hautoberfläche. Es entfernt Hautschuppen mithilfe von pflanzlichen, mineralischen oder künstlichen Schleifpartikeln. Mechanische Peelings sind am ehesten für den Hausgebrauch geeignet. Auch alle Peelings im Test zählen dazu. Prinzipiell sind sie für jeden Hauttyp geeignet. Wer empfindliche Haut hat, sollte aber eher zurückhaltend sein.
- Chemische Peelings: Sie wirken mithilfe von Fruchtsäuren oder Salicylsäure. Die lassen die Eiweiße in der Haut gerinnen, sodass oberflächliche Hautzellen sich abschälen. Einst nur von Hautärzten zur Behandlung von Narben oder Akne eingesetzt, gibt es sehr gering dosierte Säurepeelings inzwischen auch für zu Hause. Auch einige Testprodukte enthalten geringe Mengen an Säuren. Am ehesten geeignet sind sie für fettige, ölige Haut. Wichtig ist, die Haut danach gut vor der Sonne zu schützen.
- Enzym-Peelings: Hier lösen Enzyme Verhornungen auf und entfernen abgestorbene Schüppchen sanft von der Hautoberfläche. Enzym-Peelings sind vor allem für sensible und unreine Haut geeignet, da sie zwar gründlich reinigen, die Haut aber nicht durch Schleifpartikel irritieren.
Diesen Test haben wir zuletzt im Jahrbuch für 2021 veröffentlicht. Aktualisierung der Testergebnisse/Angaben für das Jahrbuch Kosmetik für 2021, sofern die Anbieter Produktänderungen mitgeteilt haben oder sich aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Bewertung von Mängeln geändert oder wir neue/zusätzliche Untersuchungen durchgeführt haben.
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