Seit Jahren erleben fertig abgepackte Feuchttücher einen anhaltenden Boom. Fast jede Super- und Drogeriemarktkette hat inzwischen eine eigene Marke, mittlerweile gibt es auch Naturkosmetikprodukte im Sortiment. Vorteile, mit denen sie alle punkten: Sie sind praktisch, schnell griffbereit und man muss sich nach Gebrauch nicht um das Waschen kümmern, sondern kann sie einfach wegwerfen. Wer möchte da noch altmodisch zu Waschlappen und Wasser greifen?
Test Feuchttücher: Pampers, Penaten, Aldi, Dm, Bebe, Hipp, Rewe & Co. im Vergleich
Dabei hat die althergebrachte Methode durchaus ihre Vorteile. Einen Waschlappen zu benutzen, mag zwar aufwendiger sein; es ist aber auch günstiger, und man kann dabei warmes Wasser benutzen – Babys mögen in der Regel keine kalten Tücher an ihrem Po. Vor allem aber gelangen beim Säubern von Babys Po nur mit Wasser keine unerwünschten Inhaltsstoffe an die Haut.
Wenn auch die Hersteller von Babyfeuchttüchern inzwischen auf bedenkliche Inhaltsstoffe wie Parabene, Formaldehyd/-abspalter und Methylisothiazolinone verzichten, sind die Produkte weiterhin das, was sie schon immer waren: Wasser plus Chemie. Babyfeuchttücher enthalten eine ganze Reihe von Zusätzen, ohne die die Tücher sehr schnell schimmeln oder austrocknen würden. Ganz weit vorn stehen meist Konservierungsmittel.
Im Test: ÖKO-TEST testet daher immer wieder Babyfeuchttücher und weist dabei auf problematische Inhaltsstoffe hin. Wir haben 19 Produkte eingekauft und unter die Lupe genommen.
Mehr als die Hälfte der getesteten Babytücher für Babypflege empfehlenswert
Das Ergebnis: Mehr als die Hälfte der getesteten Produkte bewerten wir mit "sehr gut" und "gut". Im Rest stecken problematische und/oder umstrittene Inhaltsstoffe.
Alle Feuchttücher auf denen "sensitiv" oder "parfümfrei" steht, sind zwar frei von Parfüm. Allerdings enthalten einige Produkte umstrittene PEG/PEG-Derivate. Sie dienen als Emulgatoren oder Tenside, können jedoch die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen.
In einem Produkt wies ein Labor umstrittene halogenorganische Verbindungen nach. Das könnten Rückstände vom Bleichen sein. Bei den halogenorganischen Verbindungen handelt sich um eine Gruppe von mehreren Tausend Stoffen, die Brom, Jod oder (meistens) Chlor enthalten. Viele gelten als allergieauslösend, manche erzeugen Krebs, fast alle reichern sich in der Umwelt an. Wer jedes Risiko meiden will, sollte solche Produkte vermeiden.
Umweltbelastende synthetische Polymere oder Silikone stecken in fünf Produkten. Wir werten sie unter Weiteren Mängeln ab. Werbung mit "für sehr sensible Haut geeignet" oder "dermatologisch geprüft " sagt nichts aus. Auch Produkte mit solcher Werbung können Zutaten wie PEG/PEG-Derivate oder Parfüm enthalten.
Einige Feuchttücher im Test enthalten problematische Inhaltsstoffe
Die benutzten Feuchttücher gehören selbstverständlich in den Müll. Dennoch sollte ein Piktogramm mit einer durchgekreuzten Toilette auf der Verpackung nicht fehlen. Das war immerhin bei allen Produkten auch der Fall.
Diesen Test haben wir bereits in der ÖKO-TEST App Eltern im August 2017 veröffentlicht. Testergebnisse/Angaben sind aktualisiert, sofern sich aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Bewertung von Mängeln geändert oder wir neue/ zusätzliche Untersuchungen vorgenommen haben.
Die Testtabelle inklusive unserer Bewertung sowie das gesamte Ergebnis im Detail lesen Sie im ePaper.
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