Checkliste Baby-Erstausstattung: Was Sie brauchen – und worauf Sie verzichten können

Autor: Lino Wirag | Kategorie: Kinder und Familie | 04.03.2024

Checkliste Baby-Erstausstattung: Was Sie jetzt brauchen
Foto: Shutterstock/Tekkol

Wenn es um die Erstausstattung fürs Baby geht, werden Eltern mit Produkt-Angeboten geradezu bombardiert. Die Palette reicht von Wärmelampen über Badeeimer bis zum Winterreifenset für den Kinderwagen. Unsere Checkliste verrät, was Sie jetzt wirklich brauchen – und worauf Sie getrost verzichten können.

Schon Monate bevor das Baby auf die Welt kommt, beschäftigen sich werdende Eltern damit, was sie alles zu Hause haben müssen, wenn der Nachwuchs endlich da ist.

Wir haben dazu eine umfangreiche Checkliste für Sie vorbereitet und in übersichtliche Kategorien aufgeteilt, nämlich in: 1. schlafen, 2. anziehen, 3. füttern, 4. baden, 5. transportieren, 6. wickeln – und 7. schenken.

1. Baby-Erstausstattung rund ums Schlafen

Zum Schlafen benötigt das Baby:

  • 2 Babyschlafsäcke
  • Beistellbett oder Kinderbett 
  • Kindermatratze

Experten sind sich einig: Ins Babybettchen gehören Schlafsäcke. Von Decken und Kissen raten sie ab, weil Babys leicht mit dem Kopf daruntergeraten können. Für Neugeborene passt oft die Größe 50/56. Die Faustformel für die Größe ist: Körperlänge minus Kopflänge plus zehn Zentimeter.

Der Halsausschnitt ist richtig, wenn einer Ihrer Finger zwischen Ausschnitt und Hals passt. Wählen Sie einen Schlafsack mit einem nach unten zu schließenden Reißverschluss und abgedecktem Reißverschlussende, damit das Baby sich nicht verletzen kann.

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Wir haben Babyschlafsäcke im Test untersucht. Bedenklich: Viele Schlafsäcke könnten zum Risiko werden – zumal auf die Herstellerangaben nicht immer Verlass ist. Alle Produkte und Test-Ergebnisse im ePaper – klicken Sie auf den folgenden Kasten:

Beistellbettchen oder Kinderbett? Beistellbettchen haben den Vorteil, dass Sie sie direkt am Elternbett befestigen können und so nächtliches Stillen oder Füttern erleichtert wird und das Baby ganz nah bei den Eltern liegt. Da die Kinder meistens nicht länger als fünf, sechs Monate reinpassen, stehen die Chancen gut, dass Ihnen eine andere Familie ein Beistellbett ausleiht.

Schlaf-Ausstattung: So schläft Ihr Baby sicher 

Grundsätzlich können Sie auch direkt ein klassisches Kinderbett besorgen, also ein höhenverstellbares 140-mal-70-Zentimeter-Gitterbett und neben das große Bett stellen. Sie können sich natürlich auch dafür entscheiden, dass Ihr Kleines erst einmal überhaupt kein eigenes Bett braucht und einfach bei Ihnen im Elternbett schläft – jeder Weg hat seine Vor- und Nachteile, und Sie müssen selbst herausfinden, was für Sie am besten funktioniert.

Eine Kindermatratze sollte eher härter sein. Grund: In einer weichen Matratze versinkt das Kind leichter, in Bauchlage besteht dann Erstickungsgefahr. Außerdem sollten Sie darauf achten, dass zwischen Matratze und Bettgestell nicht mehr als zwei Finger passen, also etwa drei Zentimeter, damit die Kinder sich nicht einklemmen.

2. Kleidung für die Baby-Erstausstattung

Zum Anziehen benötigt das Baby: 

  • 6 Bodys in der Größe 56 oder 62
  • 6 Oberteile, am besten zum Binden oder mit Druckknöpfen (für die kalte Jahreszeit mit langem Arm)
  • 5 bis 6 Strampelanzüge oder bequeme lange Hosen, Söckchen und Krabbelstrumpfhosen

Oberteile, die sich nicht komplett aufknöpfen oder binden lassen, sollten einen weiten Ausschnitt haben, damit man sie leicht über den Kopf ziehen kann. Ein kleiner Tipp, wenn das große Geschäft mal nicht nur in der Windel, sondern gefühlt überall gelandet ist: Alles, was über den Kopf geht, geht auch über den Po. Oberteile und Bodys kann man dann also auch einfach nach unten ausziehen. 

Nur fürs Winterbaby: eine dicke Jacke oder einen Winteranzug. Für drinnen für die erste Zeit sollten Sie eine dünne Mütze parat haben, für draußen eine dickere. Wenn Sie neue Sachen kaufen, dann waschen Sie sie am besten zweimal vor dem ersten Anziehen, um Chemikalienreste aus der Produktion zu reduzieren.

3. Was Sie für die Nahrung des Babys brauchen 

Zum Stillen und Füttern benötigen Sie: 

  • Wenn Sie stillen: Stilleinlagen, einen ersten Still-BH, Stillkissen 
  • Wenn Sie nicht stillen: 6 Babyflaschen und Sauger in Größe 1
  • Viele Mullwindeln als Spucktücher

1. Wenn Sie nicht stillen, brauchen Sie sechs Fläschchen und Sauger in Größe 1. Zwei oder drei Fläschchen können Sie sich aber auch ruhig besorgen, wenn Sie vorhaben, zu stillen. Zum einen beruhigt es, wenn man Angst davor hat, dass es mit dem Stillen nicht klappt – zum anderen können Sie die Fläschchen spätestens dann gebrauchen, wenn Sie mal Milch abpumpen möchten oder vor dem Ende des ersten Lebensjahrs abstillen. Denn dann bekommt das Baby zur Beikost noch Muttermilchersatznahrung:

2.-3. Stilleinlagen und einen ersten Still-BH brauchen Sie, wenn Sie stillen möchten. Ein BH reicht erst einmal, weil Sie erst nach ein, zwei Wochen wissen, wie groß die Brüste dann sein werden. Stilleinlagen gibt es zum Wegwerfen, es gibt aber auch welche aus Baumwolle, die man gut waschen und wiederverwenden kann.

4. Ein Stillkissen kann das Anlegen des Kindes an die Brust bequemer machen.

5. Ob Sie eine Milchpumpe, Muttermilchbehälter und andere Hilfsmittel brauchen, wird sich erst noch herausstellen – und diese Dinge lassen sich kurzfristig besorgen.

6. Viele Mullwindeln als Spucktücher zum Über-die-Schulter-Werfen dazuhaben ist hilfreich, weil viele Babys nach dem Essen wieder etwas Milch ausspucken. Warum gleich möglichst viele Spucktücher? Weil Sie sich lange eignen, auch später noch: als Lätzchen, zum Wegwischen von verkleckertem Essen und als Wickelunterlage.

4. Checkliste Baby: Wanne nicht vergessen 

Zum Baden benötigen Sie: 

  • Wanne
  • Badethermometer 
Wanne mit Stöpsel, Faltwanne oder Badeeimer: Sie haben die Auswahl.
Wanne mit Stöpsel, Faltwanne oder Badeeimer: Sie haben die Auswahl. (Foto: getty images/fcafotodigital)

Das erste Mal baden steht an, wenn der Rest der Nabelschnur abgefallen und verheilt ist. Die Nachsorgehebamme hilft gern dabei. Wannen für Babys gibt es mit praktischem Stöpsel. Faltwannen sind platzsparend. Besorgen Sie auch ein Badethermometer. In einen Badeeimer passt das Baby voraussichtlich nicht lange. Sie können ihn aber eventuell weiterverkaufen.

Für Minimalisten: Natürlich können Sie das Baby auch einfach im Waschbecken oder in der Duschwanne baden. In Sachen Babyhandtuch (mit Kapuze) warten Sie einfach entspannt ab, wie viele davon Sie geschenkt bekommen …

>> Lese-Tipp: Babys baden: Das gibt es zu beachten

5. Transportmittel gehören zur Babyausstattung

Um das Baby transportieren zu können, benötigen Sie:

  • Kinderwagen
  • Tragehilfe
  • Babyschale 
  • Autosonnenschutz

Kinderwagen und Tragehilfe: Denn Tragen und Schieben sind keine Frage von Entweder-Oder. Viele Eltern nutzen, je nach Situation, beides. Außerdem wichtig, eine Babyschale. Schon für die Heimreise aus dem Krankenhaus brauchen Sie einen passenden Autokindersitz. Taxis verfügen meistens nur über eine einfache Sitzerhöhung und keine Sicherungsmöglichkeiten für Babys.

Vitaminpräparate für Schwangere im Test

Werdende Mütter oder Frauen, die schwanger werden wollen, sollten unter anderem Folsäure supplementieren. Wir haben Präparate für Schwangere im Test untersuchen lassen. Nur acht von über 20 Produkten erhalten ein "gut", denn die Nährstoff-Gehalte einiger Produkte gehen an wichtigen Empfehlungen vorbei:

Babys mögen es nicht, geblendet zu werden. Wenn Sie ein eigenes Auto haben, gönnen Sie sich und Ihrem Baby für hinten einen Autosonnenschutz oder eine UV-Schutzfolie. Für Kinderwagen sind Sonnensegel praktisch. Die schicken kleinen Sonnenschirmchen nerven, weil Sie sie ständig verstellen müssen, wenn die Sonne wieder von der anderen Seite kommt. 

6. Baby-Erstausstattung: Alles rund ums Wickeln 

Zum Wickeln benötigen Sie: 

  • Wickelkommode
  • 1-2 Packungen Windeln 
  • Baumwolllappen
  • Heizstrahler (kein Muss) 
  • Wickelrucksack oder Wickeltasche 

Eine Wickelkommode: Die ist nicht nur gut für den Windelboxenstopp, sondern auch als Ort, an dem Sie sich rückenschonend mit Ihrem Baby unterhalten und sich gegenseitig Grimassen schneiden können. Der Wickelaufsatz der Kommode hat hochgezogene Außenränder. Auf einer Wickelunterlage plus Handtuch oder Spucktuch liegt das Kind weich.

Wegwerfwindeln oder Stoffwindeln? Wenn Sie sich für Stoffwindeln entscheiden, kaufen Sie vorerst nur zwei bis drei, um zu schauen, wie es klappt.
Wegwerfwindeln oder Stoffwindeln? Wenn Sie sich für Stoffwindeln entscheiden, kaufen Sie vorerst nur zwei bis drei, um zu schauen, wie es klappt. (Foto: getty images/Mladen Zivkovic)

Wenn Sie die Erstausstattung möglichst minimalistisch angehen wollen, können Sie sich überlegen, ob Sie auf die Wickelkommode verzichten. Babys kann man auch auf dem Bett oder dem Teppich gut wickeln. Oder Sie kaufen sich einfach einen Wickelaufsatz und befestigen den an einer Kommode oder auf der Waschmaschine.

>> Lesen Sie auch: Wickelkommode einrichten: So organisieren Sie Ihren Wickelplatz optimal

1–2 Packungen Windeln in Größe 1: Damit kommen Sie über die ersten Tage zu Hause. Wenn Sie überlegen, mit Stoffwindeln zu wickeln, lassen Sie sich beraten, welches System für Sie am ehesten infrage kommt. Und kaufen Sie sich nicht gleich 15 oder 20 Stück, sondern probieren Sie es mit zwei oder drei. Wenn's gut klappt, können Sie immer noch mehr besorgen. Und wenn nicht, haben Sie nicht unnötig viel Geld ausgegeben.

Baumwolllappen mit warmem Wasser oder Reinigungspads aus Watte werden von vielen Hebammen für die Reinigung des ganz kleinen Pos empfohlen. Tipp: Stellen Sie Wasser in der richtigen Temperatur in einer Thermoskanne mit Pumpmechanismus am Wickelplatz bereit. Sie können auch Babyfeuchttücher benutzen.

Erstausstattung: Wickeltasche? Praktisch!

Ein Heizstrahler kann, muss aber nicht sein: Neben dem Preis des Kinderwagens schimpfen Verfechter einer minimalistischen Babyausstattung besonders über die Albernheit eines Heizstrahlers über dem Wickeltisch. Es ist richtig, dass zahllose Säuglinge auch ohne prima gewickelt werden.

Richtig ist aber auch, dass die Kleinen Kälte verabscheuen und die Wahrscheinlichkeit für Wickelsessions mit guter Laune steigt, wenn Sie in der kalten Jahreszeit eine Wärmelampe verwenden. Wenn, dann sollte das Modell über eine Abschaltautomatik verfügen.

Ein Wickelrucksack oder eine Wickeltasche sind praktisch, weil man darin alle Utensilien für unterwegs unterbringen kann. Notwendig sind sie natürlich nicht: Man kann Windeln und Co. auch anders transportieren. Wickelunterlagen für unterwegs gibt es übrigens auch wiederverwendbar – oder Sie nehmen kurzerhand die Spucktücher.

7. Geschenke zur Geburt des Babys 

Das können Sie sich schenken lassen: 

  • Pflegeartikel
  • Mobile
  • Spieluhr 
  • Erstes Spielzeug 
  • Kinderschuh-Abo 

Kleine Pflegeartikel wie eine weiche Babybürste mit Naturborsten, eine gute Wundschutzcreme sowie eine schöne Handcreme für die frischgebackenen Eltern, die einen Gutteil des Tages mit Wickeln und Händewaschen verbringen. Ein Mobile: Schon nach ein paar Wochen wird das Kleine es interessiert betrachten. Eine große Show zum Beispiel überm Wickeltisch. Auch eine Spieluhr ist schön anzusehen – und die Kleinen lieben sie zum Einschlafen.

Baby-Erstausstattung: Wir geben Tipps, welche Anziehsachen Sie auf jeden Fall zu Hause haben sollten, wenn der Nachwuchs dann auf der Welt ist.
Baby-Erstausstattung: Wir geben Tipps, welche Anziehsachen Sie auf jeden Fall zu Hause haben sollten, wenn der Nachwuchs dann auf der Welt ist. (Foto: getty images/NataliaDeriabina)

Eltern können sich für das Baby außerdem erstes Spielzeug schenken lassen. Auch wenn Sie beim Auspacken der dritten oder vierten geschenkten kleinen Rassel die Augen verdrehen: Es kommt die Zeit, wo Sie gern etwas mit neuer Farbe, Haptik oder Klang aus der Tasche zaubern. Eine weitere Idee: ein Kinderschuh-Abo, zum Beispiel von den frischgebackenen Großeltern. 

Baby-Erstausstattung: Darauf können Sie verzichten

  • Ein fertig eingerichtetes, eigenes Kinderzimmer brauchen Babys im ersten Lebensjahr nicht. Sie sind sowieso am liebsten da, wo ihre Eltern sind.
  • Babypuder am Wickeltisch ist passé. Es kann Klümpchen bilden und dann im empfindlichen Windelbereich scheuern. Außerdem ist es gefährlich, wenn die Dose aufgeht und Babys den Staub einatmen.
  • Ach ja, und ob Sie Winterreifen für den Kinderwagen brauchen, hängt davon ab …
    • ob es da, wo Sie wohnen, oft Schnee gibt,
    • wie gut das Profil der "Sommerreifen" an Ihrem Wagen ist,
    • und ob es Ihnen wichtig ist, Schneespaziergänge mit dem Kinderwagen zu machen.
    Erste Spielzeuge sind tolle Geschenke für die Babys.
    Erste Spielzeuge sind tolle Geschenke für die Babys. (Foto: romrodinka/getty images)

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