Aktualisiert am 17.10.2019; Einkauf Testprodukte Aug 2018 | Puppen, die kleine Kinder knuddeln und auch in den Mund nehmen, sollten ungefährlich sein. Wir haben 16 Puppen für Kinder unter drei Jahren getestet, davon neun Stoffpuppen und sieben mit Kunststoffanteilen.
Im Fokus des Tests: Schadstoffe und Sicherheit. Besonders interessierte uns, ob die Puppen den Sicherheitsanforderungen der Spielzeugnorm genügen. Lösen sich im Praxistest kleine Teile wie Knöpfe von den Babypuppen, an denen Kinder ersticken können?
Puppen im Test: Acht Babypuppen fallen durch
Das Ergebnis: Acht Puppen fallen mit dem Gesamturteil "ungenügend" durch. Das liegt vor allem an der schwachen Verarbeitung oder gefährlichen Accessoires. Solche Mängel haben sowohl Stoff- als auch Kunststoffpuppen.
Die acht "ungenügenden" Puppen hätten nach Meinung von ÖKO-TEST so nicht auf den Markt gebracht werden dürfen. Nach Ansicht des von uns beauftragten Labors gefährden sie die Sicherheit von Kindern. Wir bewerten diese Puppen als "nicht verkehrsfähig".

Im Test lösten sich kleine Teile von Puppen
Von etlichen Produkten lösten sich in der Praxisprüfung im Labor kleine Teile wie Knöpfe oder Klettverschlüsse, die Kleinkinder verschlucken und an denen sie schlimmstenfalls ersticken könnten. An fünf Puppen im Test öffneten sich Nähte oder der Stoff riss und die weichen Füllungen lagen frei. Diese können sich Kinder in den Mund stopfen und im schlimmsten Fall daran ersticken. Von "Gefährdung" sprechen wir, wenn laut dem von uns beauftragten Labor eine Puppe sicherheitsrelevante Anforderungen der Spielzeugnorm EN 71 nicht erfüllt.
Eine Babypuppe im Test trägt außerdem ein zu langes Haarband. Damit könnten sich Kinder schlimmstenfalls strangulieren. Das gilt auch für einen zu langen Wollfaden, der den Zopf einer anderen Puppe im Test zusammenhielt. Er ließ sich zu leicht lösen.

Klassische Plastikschadstoffe in Puppen für Kinder
Bezüglich der Inhaltsstoffe schneiden die Stoffpuppen im Test besser ab als die Kunststoffpuppen. Denn immerhin sieben der Stoffpuppen bewerten wir in der Schadstoffprüfung mit "gut" oder "sehr gut".
Alle Kunststoffpuppen enthalten chlorierte Verbindungen und Ersatzweichmacher. Die erste Stoffgruppe ist ein Umweltproblem und verursacht in der Müllverbrennung gesundheitsschädliche Dioxine. Die zweite Gruppe kommt anstelle der gesundheitsschädlichen Phthalatweichmacher zum Einsatz. Doch über die Wirkungen der Ersatzweichmacher ist noch zu wenig bekannt.
Weiter zu den getesteten Produkten
Puppen kaufen: Darauf sollten Sie achten
- Die Puppe vor dem Kauf selbst kritisch prüfen, in die Hand nehmen und auch einmal an ihr ziehen: Sind Mängel in der Verarbeitung zu erkennen?
- Von Babypuppen mit Wimpern raten wir ab. Sie lösen sich häufig. Kinder können sie verschlucken.
- Große Schlaufen oder lange Bänder gehören nicht an Puppen für Kleinkinder.
Diesen Test haben wir erstmals im ÖKO-TEST Magazin Dezember 2018 veröffentlicht. Aktualisierung der Testergebnisse/Angaben für das Jahrbuch 2020, sofern die Anbieter Produktänderungen mitgeteilt haben oder sich aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Bewertung von Mängeln geändert oder wir neue/zusätzliche Untersuchungen durchgeführt haben.
Weiterlesen auf oekotest.de:
- Kinderknete im Test: Jede zweite Knete mit Mineralöl verunreinigt
- Melamingeschirr für Kinder im Test: Keins ist bedenkenlos zu empfehlen
- Bastelkleber im Test: So gut sind Uhu, Pritt & Co.
- Babyöle im Test: Zwei sind mit Mineralöl verunreinigt
-
Babymatratzen-Test: Drei sind so weich, dass Babys ersticken könnten
- Kinderrucksack-Test: Die besten Rucksäcke für Kinder im Vergleich