Krebsverdächtiger Stoff: Beißring von Haba fällt durch den Test

Autor: Jörg Döbereiner | Kategorie: Kinder und Familie | 17.02.2020

Der Beißring von Haba schneidet im Test nur "ungenügend" ab.
Foto: ÖKO-TEST

Die meisten der 20 Zahnungshilfen in unserem Test können wir empfehlen. Drei Beißringe fallen allerdings durch, unter ihnen ein Produkt des Spielwarenherstellers Habermaaß, das nur "ungenügend" abschneidet. 

Wenn Babys erste Zähnchen bekommen, können Beißringe die Schmerzen lindern. ÖKO-TEST hat 20 Zahnungshilfen aus unterschiedlichen Materialien wie Kunststoff, Silikon, Holz und Textil getestet. Unter anderem ließen wir in einem Praxistest prüfen, ob sich von den Produkten verschluckbare Kleinteile lösen. Und wir schickten alle Beißringe in Schadstofflabore. Während alle Produkte im Test den Praxistest bestanden, kritisieren wir einige wegen problematischer Inhaltsstoffe.

Haba Beißkerl Frosch im Test nur "ungenügend"

Im Beißring-Test bewerten wir den Haba Beißkerl Frosch als einzigen mit dem Gesamturteil "ungenügend". Unsere Kritikpunkte in Kürze: Anilin, halogenorganische Verbindungen und optische Aufheller. Neben dem Beißring des Anbieters Habermaaß fallen zwei weitere Produkte im Test durch, sie schneiden mit "mangelhaft" ab. Mehr als die Hälfte der Produkte ist dagegen "sehr gut". 

Jetzt lesen: Welche Beißringe wir im Test empfehlen können

Der Haba Beißkerl Frosch besteht aus einem Kunststoffring, an dem ein Froschgesicht aus Textil angebracht ist. In dem grünen Hauptmaterial des Gesichts hat das von uns beauftragte Labor Anilin festgestellt. Anilin ist ein Farbstoffbaustein aus der Gruppe der aromatischen Amine und hat sich im Tierversuch als krebserzeugend erwiesen. In einem Produkt, das Babys in den Mund nehmen, hat der Schadstoff damit aus unserer Sicht nichts zu suchen. Drei andere getestete Produkte mit textilen Bestandteilen enthalten kein Anilin. 

Drei problematische Stoffe im Haba-Beißring 

In dem Problemfrosch stecken neben Anilin auch noch halogenorganische Verbindungen. Viele Stoffe aus dieser Gruppe gelten als allergieauslösend, manche erzeugen Krebs, fast alle reichern sich in der Umwelt an. Schließlich kritisieren wir auch überflüssige optische Aufheller in Oberstoff, Futter und Stickgarn. Optische Aufheller machen Weiß noch "weißer", belasten aber auch die Umwelt, weil sie kaum abgebaut werden. 

Im Test kritisieren wir von den 19 anderen Zahnungshilfen noch zwei aufgrund halogenorganischer Verbindungen. Optische Aufheller wies das beauftragte Labor in drei weiteren getesteten Produkten nach. 

Wir haben insgesamt 20 Zahnungshilfen getestet.
Wir haben insgesamt 20 Zahnungshilfen getestet. (Foto: Troyan/Shutterstock)

So setzt sich das Gesamturteil zusammen

Das Gesamturteil beruht auf dem Testergebnis "Inhaltsstoffe". Das verschlechtert sich aufgrund des Anilins um vier Noten und wegen der halogenorganischen Verbindungen um eine weitere Note, liegt also bei "ungenügend". Für die optischen Aufheller erhält das Produkt eine Note Abzug unter dem Testergebnis Weitere Mängel, das sich damit von "sehr gut" auf "gut" verschlechtert. Auswirkungen auf das Gesamturteil hat dies aber nicht, diese kommen erst ab einem Testergebnis Weitere Mängel von "befriedigend" oder schlechter zum Tragen.

Der Test zeigt: Wir können mehr als die Hälfte der 20 getesteten Zahnungshilfen mit "sehr gut" oder "gut" empfehlen. Dabei handelt es sich um Produkte aus Kunststoff, Naturkautschuk, Silikon, Holz oder Textil. Sechs Produkte schneiden allerdings wegen problematischer Inhaltsstoffe "befriedigend" oder schlechter ab, drei sogar nur mit "mangelhaft" oder "ungenügend".

Test im Überblick: So schneiden 20 Beißringe ab

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