Worauf es bei der Einstellung eines Kinderhochstuhls ankommt, erklärt Norbert Vogt, Leiter der Forschungsgruppe Industrieanthropologie der Uni Kiel: Wenn sich die Kniekehle im Bereich der Sitzvorderkante befindet, sollte der Rücken die Lehne erreichen können. Falls dies nicht möglich ist, rät er, die Sitztiefe umzustellen oder ein Kissen zwischen Rücken und Lehne zu packen: "Es ist sehr unkomfortabel für das Kind, wenn es die Sitzvorderkante im Wadenbereich hat." Kinder sollten deshalb die Füße beim Sitzen voll auf die Fußstütze aufstellen können. "Unter sechs Monaten hat ein Kind im Hochstuhl nichts zu suchen", sagt Norbert Vogt. Die nötige Muskelkraft und Koordinationsfähigkeit für selbstständiges, richtiges Sitzen ist dann noch nicht gegeben. Erst wenn Kinder allein gut sitzen können, sollten Eltern über einen Hochstuhl nachdenken.
ÖKO-TEST hat neun sogenannte mitwachsende Stühle aus Holz dahin gehend untersucht, wie gut der Nachwuchs darauf sitzen kann - und ob er auf ihnen mit Schadstoffen in Berührung kommt.
Das Testergebnis
Einen Kinderhochstuhl können wir mit "sehr gut" und zwei mit "gut" empfehlen. Viele Hochstühle sind vor allem aufgrund von Sicherheitsmängeln und zu schmaler Fußstützen nur Mittelmaß. Anders als bei unserem Test aus dem Jahr 2011 sind diesmal alle Stühle kippsicher. Fünf Modelle bleiben in puncto Sicherheit ganz ohne nennenswerte Mängel. Zwei erreichen nur ein "befriedigend": der Moizi 1 Buche aufgrund Durchrutschgefahr und der Move Up von Roba aufgrund scharfer Kanten.
Für ein durchschnittlich großes Kind sind die Fußstützen der Modelle Herlag Tipp Topp IV und Baby Dan Danchair deutlich zu schmal. Hier finden nicht einmal kleine Kinder genug Halt. Wie es besser geht, zeigen der Tissi Buche und der Geuther Tamino; Ersterer ist über 66 Monate und Letzterer über vier Jahre hinweg optimal einstellbar. Alle Stühle sind auch über die von uns angegebenen Altersgrenzen hinaus nutzbar - allerdings mit Komforteinbußen für das Kind. Einige lassen sich zu "normalen" Stühlen umbauen.
Zu viele Stühle machen es den Eltern unnötig schwer. Ihre Montage ist wenig intuitiv, sie sind schwer zu verstellen und ihre Gebrauchsanweisungen schwer zu entziffern, oder sie erklären nicht, wie man den Stuhl überhaupt korrekt für das Kind einstellt.
Aus dem Baby Dan Danchair und dem Moizi 1 Buche löste sich bei der Laboruntersuchung relativ viel krebsverdächtiges Formaldehyd.