Sie liegen auf Fußwegen, Wiesen und Bahnsteigen: achtlos weggeworfene Zigarettenstummel. Die Filter sorgen beim Rauchen zwar dafür, dass ein Teil der Giftstoffe nicht in die Lunge gelangt. Doch in der Umwelt richten sie Schaden an.
Wem können Zigarettenfilter schaden?
Laut dem Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) lösen sich die in dem Filter konzentrierten Giftstoffe bei Kontakt mit Wasser wieder aus den Fasern. Eine Belastung für Kleinsttiere aber auch Pflanzen. Und wer kleine Kinder hat, hat es vielleicht schon selbst erlebt: Sie heben leider auch gern mal Zigarettenstummel auf, die auf dem Weg liegen.
Dazu kommt: Die Stummel brauchen oft Jahre, um sich aufzulösen. Denn konventionelle Filter bestehen in der Regel aus Celluloseacetat – zerfasert das Material, entsteht Mikroplastik. Und das belastet ebenfalls den Wasserkreislauf.
Eine Untersuchung des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) kam 2024 zu dem Schluss, dass falsch entsorgte Zigarettenkippen die Vermehrung giftiger Blaualgen in Gewässern fördern. Eine neuere Studie von 2025 warnt, dass die Filter in Gewässern zur Ausbreitung gefährlicher Bakterien beitragen. Wer raucht, könnte außerdem dazu beitragen, dass sich resistente Keime in der eigenen Lunge schneller verbreiten.
Auch finanzieller Schaden durch Zigarettenkippen
Neben den Umweltaspekten kostet es auch einfach viel Geld, wenn aufgerauchte Filterzigaretten achtlos weggeworfen werden: Kommunen müssen jedes Jahr Millionensummen aufwenden, um Zigarettenstummel und anderen Müll von den Straßen und Gehwegen zu beseitigen. In vielen Städten und Gemeinden wird es deshalb auch teuer, wenn man beim Wegschnipsen erwischt wird: in Berlin etwa bis zu 120 Euro, in Köln bis zu 150 Euro.
Dazu kommen gesundheitliche Schäden durch das Rauchen an sich. Weltweit gibt es nach WHO-Angaben 1,3 Milliarden Tabaknutzer, 8 Millionen Menschen sterben nach Schätzungen jedes Jahr durch den Konsum.
Wohin die Zigarettenkippen gehören
Also gilt: Lieber richtig entsorgen, der Umwelt und auch dem eigenen Geldbeutel zuliebe. Richtig aufgehoben sind Zigarettenstummel immer im Restmüll – natürlich so ausgedrückt, dass sie nichts mehr entzünden können. Viele öffentliche Mülleimer haben deshalb kleine Aschenbecher integriert, wo man die Kippe hineindrücken kann.
Die eleganteste Lösung für alle, die unterwegs nicht immer wissen, wohin mit der Kippe: ein Taschenaschenbecher. Die kleinen Behälter für die Hosentasche kosten wenige Euro. Mit etwas Kreativität kann man sich auch einfach selbst einen basteln, oder funktioniert etwa eine alte Bonbondose dazu um.
Werden Filterzigaretten bald von der EU verboten?
Die für Gesetzesinitiativen zuständige EU-Kommission widerspricht einem Medienbericht, wonach die EU ein Verbot von Filterzigaretten plant. "Um es ganz klar zu sagen: Die Europäische Kommission plant nicht, Filterzigaretten zu verbieten", teilte ein Sprecher der Behörde mit. Sie allein kann EU-Gesetze vorschlagen und damit in den Gesetzgebungsprozess einbringen.
Ein Gesetzesvorschlag braucht danach in der Regel auch die Zustimmung des Europaparlaments und der EU-Staaten. Zuvor hatte die "Bild" berichtet, die EU schlage zum Schutz von Gesundheit und Umwelt ein Verbot von Filterzigaretten vor.