Kostenlose FFP2-Masken: Wer bekommt sie – wann und wie?

Autor: Lena Pritzl | Kategorie: Gesundheit und Medikamente | 03.02.2021

FFP2-Masken sind für Risikogruppen derzeit stark vergünstigt erhältlich.
Foto: Shutterstock / Zigres

Atemschutzmasken, sogenannte FFP2-Masken, sollen Träger zuverlässig vor einer Infektion mit dem Coronavirus schützen. Wir erklären, wer sie kostenlos oder stark vergünstigt erhält, wo und wann gibt es die kostenlosen Masken gibt und wie die Vergabe geregelt ist.

Die kostenlosen FFP2-Masken für Menschen ab 60 Jahren waren von Mitte Dezember bis 06. Januar erhältlich. Nun bekommen ältere Bürger und Menschen mit Vorerkrankungen die Masken stark vergünstigt. Auch neu: Hartz-IV-Empfänger sollen kostenlose FFP2-Masken bekommen. Nachfolgend finden Sie Antworten zu den wichtigsten Fragen rund um die kostenlosen Atemschutzmasken.

Was sind FFP2-Masken genau?

Sogenannte FFP2-Masken (FFP steht für "Filtering Facepieces") sollen die Träger wirksam gegen eine Infektion mit dem Coronavirus schützen. Die Atemschutzmasken werden mit dem Standards FFP1, FFP2 und FFP3 hergestellt und angeboten. Je höher die Zahl hinter dem FFP, desto besser ist theoretisch der Schutz der Maske.

FFP2- oder FFP3-Maksen können den Träger zuverlässig vor einer Infektion mit dem Coronavirus schützen, denn sie bieten laut Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) Schutz vor Tröpfchen und Aerosolen. Diese Masken sind aus festerem Material und haben zum Teil ein Atemventil.

Doch Vorsicht: FFP2-Masken mit Atemventil schützen nur den Träger vor dem Coronavirus, nicht aber die Umgebung. FFP2-Masken ohne Ventil dagegen schützen sowohl Träger als auch Umgebung, da sie die eingeatmete Luft und die Ausatemluft filtern.

Wichtig beim Kauf: Kaufen Sie nur FFP-Masken mit einem CE-Siegel und einer vierstelligen Nummer der zertifizierenden benannten Stelle.

>> Lesetipp: FFP2-Maske: Tipps rund um Sicherheit, Kauf und Reinigung von FFP2-Masken

Wer bekommt die kostenlosen FFP2-Masken?

Zum besseren Schutz der Risikogruppen hat das Bundesgesundheitsministerium kostenlose FFP2-Masken für bestimmte Bürgerinnen und Bürger beschlossen: Zunächst erhalten alle über 60-Jährigen die kostenlosen Masken, ebenso Menschen mit Vorerkrankungen und Risikoschwangerschaften. Zu den Vorerkrankungen zählen unter anderem Demenz oder Schlaganfall, chronische Herzinsuffizienz, Trisonomie 21, eine schwere Krebserkrankung sowie eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung und Asthma bronchiale.

Ob Menschen privat oder gesetzlich versichert sind, spielt bei der Maskenausgabe keine Rolle.

Ein neuer Plan von Bundesgesundheits- und Bundessozialministerium sieht nun zusätzlich kostenfreie FFP2-Masken für Hartz-IV-Empfänger vor. Demnach sollen alle Empfänger der Grundsicherung je zehn FFP2-Masken erhalten. In Bundesländern wie Bayern gibt es bereits kostenlose Schutzmasken für Bedürftige.

Wie und wo bekomme ich die kostenlosen FFP2-Masken?

Alle Berechtigten konnten sich von 15. Dezember bis 06. Januar in der Apotheke kostenlos drei FFP2-Masken abholen. Dazu genügte die Vorlage des Personalausweises oder die Eigenauskunft über die Zugehörigkeit zu einer der genannten Risikogruppen.

Fälschungssichere Coupons FFP2-Masken 

Seit dem 06. Januar verschicken die Krankenkassen zwei fälschungssichere Coupons für jeweils sechs Masken per Post an alle Berechtigten. Menschen der Risikogruppen müssen dazu nichts unternehmen, sie erhalten die Voucher automatisch per Post zugeschickt. Die Coupons können anschließend in der Apotheke eingelöst werden.

Laut Bundesgesundheitsministerium sieht der Zeitplan wie folgt aus: Die fälschungssicheren Coupons für die FFP2-Masken werden in drei Chargen verschickt: Als erstes erhalten sie Menschen ab 75 Jahren, danach Personen ab 70 Jahren sowie Menschen mit bestimmten Erkrankungen und Risikofaktoren und als drittes werden die Coupons an Personen über 60 Jahren geschickt.

Wichtig: Auch jüngere Menschen unter 60 Jahren können die zwei Coupons von ihrer Krankenkasse zugeschickt bekommen. Dabei handelt es sich jedoch um keinen Fehler, sondern die vom Bund finanzierten FFP2-Masken erhalten auch jüngere Menschen mit Vorerkrankungen. Asthma kann ein Grund sein, warum Menschen die Coupons für die Masken erhalten. Wer dennoch unsicher ist, warum er die Coupons per Post erhalten hat, kann bei seiner Krankenkasse nachfragen. 

Sind die Coupons bei den Berechtigten eingetroffen, kann der erste Coupon von 01. Januar bis 28. Februar in der Apotheke eingelöst werden, der zweite Voucher dann von 16. Februar bis 15. April.

Wichtig: Die FFP2-Masken sind nun nicht mehr komplett kostenfrei: Pro eingelösten Coupon müssen zwei Euro draufgezahlt werden. Die übrigen Kosten werden über die Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds finanziert.

Im Vorfeld kam es beim Druck aber zu Verzögerungen: Wie die pharmazeutische Zeitung berichtete, trafen die allermeisten Voucher nicht vor Mitte Januar bei den Betroffenen ein. Der Grund für die Verzögerung war laut Bericht das aufwendige Drucken der fälschungssicheren Coupons, das die Bundesdruckerei übernommen hatte und das erst Anfang Januar beendet wurde.

Hartz-IV-Empfänger erhalten ebenfalls ein Schreiben von ihrer Krankenversicherung. Dieses können sie zusammen mit ihrem Personalausweis in der Apotheke vorzeigen und erhalten dann die kostenlosen Masken. Noch sind die Berechtigungsscheine allerdings nicht von den Krankenkassen verschickt worden, es fehle an der Druckvorlage für die Scheine.

Tipp: Vor den Apotheken bilden sich in diesen Tagen teilweise lange Schlangen. Meiden Sie deshalb wenn möglich Stoßzeiten oder holen die FFP2-Masken in einer anderen Apotheke ab, in der möglicherweise weniger los ist. Apotheken bleiben auch während des harten Lockdowns geöffnet.

Das Tragen von Atemschutzmasken senkt zwar erheblich die Gefahr vor einer Ansteckung oder Verbreitung des Coronavirus, die AHA-Regeln sind jedoch trotzdem einzuhalten. Jens Spahn warnte davor, FFP2-Masken nicht als "Freifahrtschein" zu sehen.

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FFP2-Masken richtig tragen und aufbewahren

FFP2-Masken bieten einen höheren Schutz als einfache Alltagsmasken aus Stoff. Sie müssen Sie auch nicht nach jedem Tragen entsorgen, sondern können sie gründlich trocknen lassen und wieder verwenden. Hängen Sie die Maske dazu so auf, dass sie nichts berührt und gut trocknen kann. Die Verbraucherzentrale rät, FFP2-Masken nicht in einem Behälter aufzubewahren, weil sie darin nicht richtig trocknen können.

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