Apotheken-Streik: Was Sie über den Protesttag heute wissen müssen

Autor: Redaktion (bw) | Kategorie: Gesundheit und Medikamente | 14.06.2023

Apotheken-Streik am 14. Juni: Was das für Kunden bedeutet
Foto: Oliver Berg/dpa

Am Mittwoch (14. Juni) bleiben viele Apotheken in ganz Deutschland geschlossen. Welche Apotheken haben offen? Wo bekomme ich im Notfall Medikamente? Hier erfahren Sie das Wichtigste über den bundesweiten Protesttag.

Die meisten Apotheken in Deutschland werden heute geschlossen bleiben. Grund dafür ist ein bundesweiter Protesttag – als Reaktion auf die schwierige Situation der Apotheken. Das Motto der Aktion lautet "Apotheken kaputtsparen? Mit uns nicht!". Initiiert hat den Protest die Bundesvereinigung Deutscher Apothekenverbände (ABDA).

Die Apotheken leiden unter "Lieferengpässen, Personalnot und einer seit Jahren bestehenden Unterfinanzierung", sagt Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der ABDA.

Immer mehr Apotheken schließen

"Die wirtschaftliche Situation erlaubt es den Apotheken nicht mehr, konkurrenzfähige Löhne und Gehälter zu bezahlen", sagt Susanne Koch, Vorsitzende des saarländischen Apothekervereins. "Wir sehen immer öfter, dass gerade junge Apotheker:innen in der Industrie bzw. in der Verwaltung tätig werden, aber nicht mehr in der öffentlichen Apotheke." Jeden Tag schließe in Deutschland mindestens eine Apotheke.

"Mangelnde Anerkennung und Frustration über eine immer mehr ausufernde Bürokratie, extreme Arbeitsverdichtung und der mangelnde Wille der Politik, den Apotheken und den dort arbeitenden Menschen zu helfen, lassen die Apotheken ausbluten", so Susanne Koch.

Auch Konkurrenz durch Versandapotheken macht Apotheken bundesweit seit Jahren zu schaffen. Angesichts der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen würden sich immer weniger Apothekerinnen und Apotheker mit einer Apotheke selbstständig machen, heißt es vom Bayerische Apothekerverband (BAV).

Aus Protest: Viele Apotheken bleiben am Mittwoch geschlossen

Die Apothekerinnen und Apotheker fordern bundesweit in einem Zehn-Punkte-Plan unter anderem höhere Vergütungen sowie mehr Handlungsfreiheit bei Lieferengpässen. Außerdem möchten sie eine Rechtsgrundlage, damit Apotheken zusammen mit Vertragsärztinnen und -ärzten ein gemeinsames Medikationsmanagement anbieten können.

Welche Apotheken haben offen?

Die Arzneimittelversorgung bleibt auch am bundesweiten Protesttag gesichert. Notdienstapotheken sind trotz des Streiks geöffnet. Über die Internetseite www.aponet.de sehen Sie, welche Apotheke in Ihrer Nähe Notdienst hat. Hier sollten Sie jedoch mit Wartezeiten rechnen.

Weiterlesen auf oekotest.de: