Blut wird knapp: Warum vor allem junge Menschen gefragt sind

Autor: dpa / Redaktion (bw) | Kategorie: Gesundheit und Medikamente | 04.06.2025

Blut wird knapp: Warum jetzt vor allem junge Menschen gefragt sind
Foto: CC0 Public Domain / Pixabay - michellegordon2

Ältere Blutspender werden in den kommenden Jahren zunehmend ausscheiden. Der Nachwuchs spendet – aber nicht oft genug. Vor allem in den Sommermonaten gibt es zu wenig Blutspenden.

Bei den Blutspenderinnen und -spendern in Deutschland steht ein Generationenwechsel an. Die spendenstarke Babyboomer-Generation werde langsam ausscheiden, sagte der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Blutspendedienste des Deutschen Roten Kreuzes, Georg Götz. Alters- und krankheitsbedingt falle die Generation nach und nach für Spenden weg. Das müsse durch Jüngere ausgeglichen werden.

"Wir sind derzeit ein bisschen in der Zwickmühle, weil wir uns schwertun, sogenannte Erstspender zu erreichen", sagte Götz im Gespräch mit der dpa im Vorfeld des Weltblutspendetags am 14. Juni. Das DRK gewinne zwar auch neue Spender, es sei jedoch eine Herausforderung, diese Menschen von einer dauerhaften Spendenbereitschaft zu überzeugen. "Ein Neuspender ist toll, aber er müsste zum Stammspender werden."

Generell werde es immer schwieriger, in der Gesamtgesellschaft mit einem Thema wie der Blutspende durchzudringen, sagte Götz. Auf dem Land würden die Leute sich gegenseitig mobilisieren, "die gehen zum Teil in Gruppen, im Freundeskreis, über die Vereine". In der Stadt lebten die Menschen distanzierter, sozial anonymer, das merke man auch an den Blutspenden.

Sommerzeit – zu wenig Blutspenden

Für die Blutspendedienste ist der Sommer generell eine schwierige Jahreszeit. Viele Spender sind dann im Urlaub. Und wer in Risikogebieten Ferien macht, kann auch nach der Rückkehr erst einmal kein Blut geben. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) ruft daher zum Blutspenden auf und appelliert auch an jüngere Menschen, regelmäßig Blut zu spenden.

Blutspenden: Das sollten Sie wissen

Wird zu wenig Blut gespendet, können Unfallopfer oder Menschen, die an einer Krebserkrankung oder einer Blutbildungsstörung leiden, nicht ausreichend versorgt werden. Für Menschen, die noch nie Blut gespendet haben, ist die Spende von Blut mit vielen Fragen verbunden: Darf ich spenden? Wie oft darf ich spenden?

    Voraussetzung für eine Blutspende sind:

    • Sie müssen mindestens 18 Jahre alt sein und mindestens 50 Kilogramm wiegen. Ein allgemeines Höchstalter für die Spende gibt es nicht mehr.
    • Sie dürfen keine Krankheitsanzeichen aufweisen und kein Fieber haben.
    • Sie müssen einen Mindestwert an Hämoglobin im Blut haben.
    • Der Blutdruck darf weder zu hoch noch zu niedrig sein.
    • Der Puls sollte unauffällig sein.

      Frauen dürfen höchstens viermal, Männer höchstens sechsmal innerhalb von zwölf Monaten Blut spenden. 

      Aufgrund der weniger belastenden Entnahme kann Plasma bis zu 60 Mal im Jahr gespendet werden. Bei einigen Anbietern bekommen Spender eine Aufwandsentschädigung, bei anderen nicht.

      Wer Blut spenden möchte, findet Informationen beim Blutspendedienst des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und bei kommunalen und privaten Blutspendezentren. Auch in Unikliniken und vielen Krankhäusern kann Blut oder Plasma gespendet werden.

      Blutspenden werden kontinuierlich benötigt

      Blutprodukte haben zum Teil eine geringe Haltbarkeit. Während Erythrozyten-Konzentrate bis zu sechs Wochen gelagert werden können, verfallen Thrombozyten-Konzentrate schon vier bis fünf Tage nach der Blutspende. Deshalb ist es wichtig, dass die Lager regelmäßig mit Blutspenden aufgefüllt werden können. Zu Blutspenden gibt es keine künstliche Alternative.

      Weiterlesen auf oekotest.de: