Im Herbst verändert sich das Klima in der Wohnung: Draußen wird es dunkler, drinnen wird geheizt – die Luft trocknet aus, die Tage werden kürzer, und die Pflanzen bekommen weniger Energie. Dadurch wachsen sie langsamer und verdunsten weniger Wasser.
Das bedeutet: Sie brauchen weniger Pflege – aber gezieltere. Zu viel Wasser oder falscher Standort sind jetzt die häufigsten Fehler.
Blätter abstauben – damit Ihre Pflanzen aufatmen können
Licht ist Leben. Staubschichten auf den Blättern wirken wie ein grauer Schleier und blockieren das Licht, das Pflanzen für die Photosynthese brauchen. Tipp: Wischen Sie die Blätter alle zwei bis drei Wochen vorsichtig mit einem feuchten, weichen Tuch ab. Sie können sie vorher leicht mit einer Sprühflasche anfeuchten.
Für große oder wasserliebende Pflanzen (z. B. Ficus, Monstera oder Farn) eignet sich auch eine kurze Dusche mit lauwarmem Wasser. Danach gut abtropfen lassen und die Blätter sanft trocken tupfen – so vermeiden Sie unschöne Kalkflecken.
Wichtig: Sukkulenten, Kakteen und andere Pflanzen mit wachsartiger Schutzschicht sollten nicht abgewischt oder abgeduscht werden – ihre natürliche Wachsschicht schützt sie vor Sonne und Trockenheit.
Wann Pflanzen ins Haus geholt werden sollten
Viele Zimmerpflanzen verbringen den Sommer auf Balkon oder Terrasse. Doch sobald die Temperaturen unter 12 Grad Celsius fallen, ist es Zeit für einen wärmeren Standort. Besonders tropische Arten wie Anthurien, Ficus oder Orchideen reagieren empfindlich auf Kälte.
Kontrollieren Sie beim Reinholen die Blätter auf Schädlinge oder Pilze und entfernen Sie abgestorbene Pflanzenteile. Das verhindert, dass sich kleine Mitbewohner in der Wohnung ausbreiten.
Der richtige Standort im Herbst und Winter
In der dunklen Jahreszeit gilt: Je heller, desto besser. Der ideale Platz ist ein Fenster mit Süd- oder Südostlage. Dort bekommen die Pflanzen die meiste Sonne ab. Achten Sie darauf, dass die Blätter nicht direkt an der kalten Scheibe anliegen und die Pflanzen nicht zu nah an Heizkörpern stehen – die warme, trockene Luft schadet mehr als sie nützt.
Wenn der Raum generell zu dunkel ist, hilft eine Pflanzenlampe mit Tageslichtspektrum. Schon ein paar Stunden Zusatzlicht pro Tag können das Wachstum stabilisieren.
Weniger ist mehr: Gießen, Düngen und Umtopfen im Herbst
Viele machen den Fehler, im Herbst so weiterzugießen wie im Sommer. Doch die Pflanzen brauchen jetzt deutlich weniger Wasser.
So geht’s richtig:
- Gießen Sie erst, wenn die oberste Erdschicht trocken ist.
- Staunässe unbedingt vermeiden – die Wurzeln faulen sonst schnell.
- Ab September bis März Zimmerpflanzen nicht mehr düngen, da die Pflanzen in dieser Zeit kaum Nährstoffe aufnehmen.
- Umtopfen verschieben Sie am besten auf das Frühjahr, wenn das Wachstum wieder einsetzt.
Heizungsluft: So erhöhen Sie die Luftfeuchtigkeit
Heizungsluft trocknet die Blätter aus – besonders bei tropischen Pflanzen. Ein paar einfache Tricks helfen:
- Wasserschalen auf die Heizung stellen
- Pflanzen regelmäßig besprühen (am besten mit kalkfreiem Wasser)
- Mehrere Pflanzen gruppieren – sie schaffen so ein feuchteres Mikroklima
Achten Sie aber darauf, dass die Pflanzen keine Zugluft abbekommen – kalte Luftstöße beim Lüften können empfindliche Blätter schädigen.
Pflanzen beobachten und anpassen
Jede Wohnung ist anders – und jede Pflanze reagiert individuell. Beobachten Sie, wie sich Ihre Pflanzen verhalten: Werden die Blätter gelb, ist das oft ein Zeichen für zu viel Wasser. Hängen sie schlaff herunter, kann Lichtmangel oder zu trockene Luft der Grund sein.
Mit ein wenig Aufmerksamkeit und den richtigen Handgriffen kommen Ihre grünen Mitbewohner gesund durch den Herbst – und starten im Frühling wieder kräftig durch.
Checkliste: Zimmerpflanzen im Herbst pflegen
- Blätter regelmäßig abstauben oder abduschen
- Pflanzen an hellen, warmen Platz stellen (Südfenster ideal)
- Gießmenge reduzieren, Staunässe vermeiden
- Nicht düngen, nicht umtopfen
- Luftfeuchtigkeit mit Wasserschalen oder Sprühnebel erhöhen
- Keine Zugluft – aber regelmäßig lüften
- Pflanzen nach Schädlingen absuchen, besonders nach dem Reinholen
- Sukkulenten und Kakteen nicht abwischen oder abduschen
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