Warum spielt die richtige Beladung der Waschmaschine eine entscheidende Rolle – für saubere Kleidung, einen langen Gerätelebenszyklus und nicht zuletzt für den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen wie Strom, Wasser und Waschmittel? Wir geben Antworten darauf.
Die richtige Beladung der Waschmaschine: Das sollten Sie wissen
- Wenn die Trommel zu voll ist, wird die Wäsche nicht richtig sauber.
- Bei zu wenig Wäsche läuft die Maschine mit unnötig viel Wasser und Strom.
- Ist die Maschine überfüllt, reibt die Wäsche stark aneinander – die Farben verblassen und der Stoff nutzt ab.
- Eine falsche Beladung belastet die Technik – Motor, Lager und Dämpfer verschleißen schneller.
- Eine Handbreit Platz zwischen Wäsche und Trommeldecke ist ein guter Richtwert für eine optimale Beladung.
Waschmaschine nicht einfach nach Gefühl befüllen
In vielen Haushalten wird die Waschmaschine einfach nach Gefühl befüllt – entweder bis an den Rand voll oder die Wäsche wird auch dann angestellt, wenn nur wenige Kleidungsstücke anfallen. Doch weder eine Über- noch eine Unterbeladung ist ideal für Ihre Wäsche.

Überladen der Waschmaschine: Das passiert mit Ihrer Wäsche
Von einer Überbeladung spricht man dann, wenn die Trommel so stark gefüllt ist, dass sich die Wäsche darin kaum noch bewegen kann. Gibt es keinen Spielraum mehr zwischen den einzelnen Wäschestücken, dann funktioniert die mechanische Reinigung durch Bewegung und Wasserumspülung nur noch sehr eingeschränkt.
Die Folgen zeigen sich dann direkt an Ihrer Kleidung:
- Die Wäsche wird nicht richtig sauber: Wasser und Waschmittel können sich nicht gleichmäßig verteilen. Dadurch wird die Kleidung nicht richtig durchgespült, Flecken bleiben zurück und die Wäsche riecht nicht wirklich frisch.
- Mehr Reibung, mehr Abnutzung: Die Textilien liegen dicht an dicht und reiben beim Waschen stark aneinander. Dadurch verblassen die Farben, es bilden sich kleine Knötchen (Pilling), Aufdrucke können abgerieben werden und empfindliche Stoffe können schneller verschleißen.
- Starke Faltenbildung: Bei zu wenig Bewegungsfreiheit knittert die Kleidung stärker – gerade bei Hemden oder Blusen wird das schnell zu einem Problem, das sich wortwörtlich nur schwer wieder ausbügeln lässt.
Warum auch eine zu geringe Beladung der Wäsche schadet
Wird die Waschmaschine nur mit sehr wenigen Kleidungsstücken beladen, bewegen sich einzelne Teile unkontrolliert in der Trommel und werden von der Waschlauge ebenfalls nicht gleichmäßig umspült. Ohne eine gleichmäßige Trommelbewegung bleiben mitunter Waschmittelrückstände auf der Kleidung haften.
Fehlt das Gegengewicht durch andere Wäschestücke, dann entsteht zu wenig Reibung – die Folge sind ebenfalls Fleckenrückstände auf den Textilien.
Falsche Beladung kann auch der Waschmaschine schaden
Eine falsche Beladung Ihrer Waschmaschine wirkt sich nicht nur auf das Waschergebnis aus, sondern belastet auch die Technik im Inneren. Ist die Trommel dauerhaft überfüllt, muss der Motor deutlich mehr Leistung erbringen, um die Masse in Bewegung zu halten – dies gilt insbesondere beim Schleudern.
Wichtige Bauteile wie Lager, Stoßdämpfer und Antriebsriemen verschleißen schneller. Die Vibrationen nehmen dadurch zu, die Maschine läuft unruhiger und es kommt schneller zu Schäden oder Programmabbrüchen.
Auch eine stark unterbeladene Maschine arbeitet nicht effizient. Einzelne Kleidungsstücke schlagen ungedämpft gegen die Trommel, was langfristig eine Materialermüdung begünstigt. Wenn Sie Ihre Maschine also regelmäßig optimal beladen, können Sie deren Lebensdauer deutlich verlängern.
Zu volle oder geringe Beladung als stiller Ressourcenfresser
Ob zu viel oder zu wenig Wäsche in der Trommel – beides hat direkte Auswirkungen auf den Ressourcenverbrauch. Denn Waschmaschinen sind auf bestimmte Füllmengen und Gewichtsverteilungen ausgelegt. Wird davon abgewichen, steigt der Verbrauch zuungunsten der Umwelt und auch Ihrer Haushaltskasse.
Typische Folgen für Wasser-, Strom- und Waschmittelverbrauch:
- Erhöhter Wasserverbrauch: Bei einer Unterbeladung läuft die Maschine mit einem Wasserstand, der für eine größere Wäschemenge ausgelegt ist – das Wasser wird nicht effizient genutzt und damit verschwendet.
- Höherer Stromverbrauch: Die Energie, die für das Aufheizen, die Trommelbewegung und das Schleudern benötigt wird, bleibt gleich – unabhängig davon, ob die Trommel halb oder voll ist. Bedeutet: Mit der gleichen Menge an Strom könnte eigentlich mehr Wäsche gewaschen werden.
- Wiederholte Waschgänge bei Überladung: Wenn die Wäsche nicht sauber wird, muss nachgewaschen werden – das verdoppelt den Ressourcenaufwand.
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Verkürzte Lebensdauer der Maschine: Ein höherer Verschleiß durch eine falsche Beladung führt schneller zu Defekten – was indirekt neue Ressourcen für Reparaturen und Ersatzteile bindet.
Wer die Waschmaschine regelmäßig richtig befüllt, wäscht nicht nur sauberer, sondern auch deutlich nachhaltiger.
So beladen Sie Ihre Waschmaschine richtig
Nachdem Sie nun wissen, welche Auswirkungen eine falsche Beladung auf Ihre Kleidung, die Waschleistung, den Energieverbrauch und sogar die Maschine selbst haben kann, stellt sich die entscheidende Frage: Wie belädt man eine Waschmaschine denn nun richtig? Die gute Nachricht: Mit ein paar einfachen Grundregeln gelingt es Ihnen, die Trommel optimal auszunutzen.
Die Beladung immer nach der Textilart wählen
Nicht jede Wäscheladung kann gleich behandelt werden – denn unterschiedliche Materialien benötigen auch unterschiedliche Trommelfüllungen.
Baumwolltextilien wie Handtücher oder Bettwäsche vertragen eine fast volle Trommel. Hier darf bis auf etwa eine Handbreit Platz zwischen Wäsche und Trommeldecke geladen werden. Feine Textilien wie Blusen, Unterwäsche oder Synthetikfasern hingegen benötigen mehr Raum fürs Bewegen, um ein Knittern oder andere Schäden am Material zu vermeiden.
Bei Schonprogrammen mehr Luft lassen
Schonprogramme für empfindliche Textilien sind besonders sensibel: Sie arbeiten mit einem reduzierten Wasserdruck und weniger Trommelbewegung. Daher benötigen sie deutlich mehr Luft. Eine zu enge Beladung kann hier das Gegenteil bewirken und empfindliche Stoffe sogar beschädigen. Als grobe Orientierung gilt:
- Baumwolle: oft für recht volle Beladung ausgelegt
- Pflegeleicht/Synthetik: maximal 50–70 %
- Feinwäsche/Wolle: nur locker einlegen, maximal 30–40 %
Tipp: Achten Sie bei Ihrer Maschine zudem auf Hinweise im Display oder auf dem Programmwahlschalter – viele Geräte geben die empfohlene Beladung je Waschprogramm an.
Wie viel Waschmittel brauche ich für welche Beladung?
Die richtige Waschmittelmenge wählen Sie am besten in Abhängigkeit von der Beladung, der Wasserhärte und vor allem dem Verschmutzungsgrad Ihrer Wäsche. Wer zu viel dosiert, belastet Umwelt und Maschine – und riskiert Rückstände in der Kleidung.
- Leicht verschmutzt: Kleidung ohne sichtbare Flecken, z.B. T-Shirts oder Blusen nach kurzem Tragen, Gästehandtücher oder Sommerkleidung.
- Normal verschmutzt: Wäsche mit leichten Flecken oder stärkerem Körpergeruch, z.B. Unterwäsche, Alltagskleidung oder Bettwäsche nach einwöchigem Gebrauch.
- Stark verschmutzt: Textilien mit deutlichen Flecken, etwa Küchenhandtücher, Kinderkleidung oder Berufskleidung.
Auf fast jedem Waschmittel gibt es Dosierhilfen, die Ihnen die korrekte Waschmittelmenge nach Verschmutzungsgrad anzeigen.
Tipp: Öko-Waschmittel basieren auf umweltfreundlicheren Rezepturen. Sie enthalten keine oder deutlich weniger synthetische Duft-, Farb- und Konservierungsstoffe und sind biologisch besser abbaubar als herkömmliche Produkte. Damit schonen sie nicht nur Ihre Haut, sondern auch die Gewässer.
Achten Sie auf zertifizierte Produkte mit anerkannten Umweltzeichen wie dem Blauen Engel oder dem EU-Ecolabel. Da Öko-Waschmittel aber oft konzentrierter sind, reicht bereits eine kleinere Menge aus. Unbedingt auch einen Blick auf die Dosierempfehlungen des Herstellers werfen.
Für die Umwelt sind zudem Kompaktpulver im Vergleich zu flüssigen Waschmitteln die bessere Wahl. Sie enthalten weniger Konservierungsstoffe, sind im Transport leichter, verbrauchen also weniger CO₂ und kommen mit weniger Verpackung aus.
Auch die Schleuderdrehzahl ist wichtig
Die Wahl der Schleuderdrehzahl hat einen Einfluss auf Trocknungszeit, den Energieverbrauch und den Zustand Ihrer Kleidung. Hohe Drehzahlen entziehen der Wäsche zwar mehr Wasser, belasten aber empfindliche Textilien stärker.
- Für robuste Stoffe wie Handtücher oder Bettwäsche sind 1.200 bis 1.400 Umdrehungen pro Minute unproblematisch.
- Bei Feinwäsche, Blusen oder empfindlichen Materialien sollten Sie die Drehzahl auf 600 bis 800 U/Min. begrenzen, um starke Falten, ein Ausleiern der Textilien oder andere Schäden zu vermeiden. Besonders empfindliche Textilien schleudern Sie am besten separat.
Waschmaschine richtig beladen: Praktische Alltagstipps
In einer korrekt befüllten Waschmaschine wird Ihre Kleidung nicht nur richtig sauber, sondern Sie schonen auch die Technik und die Umwelt. Durch ein wenig Achtsamkeit bei der nächsten Wäsche können Sie schon viel effizienter, schonender und nachhaltiger waschen.
Die folgenden Tipps helfen Ihnen zusätzlich dabei, Ihre Maschine optimal zu beladen:
- Waschmaschine stückeweise befüllen: Legen Sie die Wäschestücke am besten nach und nach in die Trommel, anstatt die gesamte Wäsche auf einmal hineinzulegen. So vermeiden Sie, dass sich die Textilien ineinander verhaken oder miteinander verknoten.
- Reißverschlüsse schließen, Taschen leeren: Offene Reißverschlüsse oder vergessene Gegenstände in Hosentaschen können andere Kleidungsstücke beschädigen oder die Trommel verkratzen.
- Kleine Teile schützen: Nutzen Sie Wäschenetze für empfindliche oder kleine Stücke wie Dessous, Socken oder BHs. Das verhindert Verknotungen und Textilschäden, die beispielsweise durch die Haken entstehen.
- Flecken gezielt vorbehandeln: Bevor stark verschmutzte Kleidung in die Trommel kommt, sollten die Flecken separat behandelt werden – so müssen Sie sie nicht unnötig heiß oder doppelt waschen.
- Gleichartige Materialien zusammen waschen: Vermeiden Sie Mischladungen mit stark unterschiedlichem Gewicht oder Material. Handtücher und Blusen gemeinsam in der Trommel stören das Gleichgewicht und beeinträchtigen das Waschergebnis.
- Nicht zu nasse Wäsche in die Maschine geben: Stark durchnässte Wäsche (z.B. Handtücher) erhöhen das Gewicht der Maschine unnötig – wringen Sie nasse Wäsche daher gut aus, bevor Sie sie mit anderen Textilien waschen.
Die richtige Beladung Ihrer Waschmaschine ist also weitaus mehr als nur eine Frage der Gewohnheit – sie beeinflusst das Waschergebnis, die Lebensdauer Ihrer Kleidung und den Ressourcenverbrauch. Wer die Trommel weder überfüllt noch unterfordert, wäscht nicht nur effizienter, sondern auch umweltfreundlicher. Mit ein wenig Aufmerksamkeit bei jedem Waschgang leisten Sie einen spürbaren Beitrag zu einem nachhaltigen Alltag.
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