Die Vogelgrippe, auch als Aviäre Influenza bekannt, macht aktuell wieder Schlagzeilen. Viele Tierfreunde fragen sich: Kann ich meinen gefiederten Gartenbesuchern weiterhin Futter anbieten, ohne sie oder mich zu gefährden?
Darf ich Gartenvögel trotz Vogelgrippe füttern?
Experten von NABU und LBV geben Entwarnung. "Singvögel können weiterhin am Vogelhaus gefüttert werden, denn es gibt keine Anhaltspunkte, dass Sing- oder Gartenvögel derzeit von der Vogelgrippe betroffen sind", erklärt Stefan Bosch, NABU-Fachbeauftragten für Vogelschutz.
Daher sind keinerlei Einschränkungen für die Fütterung von Singvögeln in Ihrem Garten nötig, weder zum Schutz der Vögel noch zum Schutz des Menschen. Im Gegenteil: Ein plötzlicher Futterstopp könnte die Tiere stressen und ihr Immunsystem schwächen, was kontraproduktiv wäre.
Hygiene am Vogelhäuschen ist wichtig
Auch wenn das Vogelgrippe-Risiko für Gartenvögel gering ist, sollten Sie die Hygiene am Futterplatz nicht vernachlässigen, um andere Krankheiten wie Trichomonaden oder Salmonellen zu vermeiden:
- Nutzen Sie idealerweise Futtersäulen oder -silos. So laufen die Vögel nicht direkt im Futter herum und verschmutzen es weniger.
- Reinigen und desinfizieren Sie Futterspender regelmäßig.
- Schützen Sie das Futter vor Nässe, damit es nicht verdirbt oder vereist.
- Tragen Sie vorsichtshalber Handschuhe und waschen Sie sich nach Kontakt mit Vogelfutter oder Vögeln die Hände.
- Melden Sie verdächtige tote oder kranke Vögel, fassen Sie diese aber nicht an.
Vogelgrippe am Wasser: Gefahr für Enten und Gänse
Während Amsel und Meise sicher sind, sieht die Lage bei Wasservögeln anders aus. Die Vogelgrippe ist vor allem eine Gefahr für Schwäne, Gänse, Enten, Möwen und Hühnervögel. Besonders betroffen sind häufige Arten wie Kraniche.
Umweltverbände wie NABU und BUND raten dringend: Verzichten Sie auf die Fütterung von Wasservögeln in Parks, Grünanlagen und an Gewässern. Dafür gibt es gute Gründe:
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Erhöhte Ansteckungsgefahr: Futterplätze ziehen Wasservögel oft in großer Zahl an. Durch den engen Kontakt untereinander wird die Vogelgrippe so leichter von Vogel zu Vogel übertragen.
- Verunreinigung durch Kot: Das Futter an Sammelstellen kann leicht mit Kot verunreinigt werden. Ist dieser Kot infiziert, nehmen gesunde Vögel das Virus mit dem Futter auf und stecken sich an.
- Schaden für Gewässer und Tiere: Laut BUND sei der "Freizeitsport Entenfüttern" zwar gut gemeint, schade aber sowohl den Vögeln als auch den Gewässern. Das oft verfütterte Brot ist keine natürliche Nahrung. Die hohe Anzahl von Wasservögeln an einem Ort kann außerdem zu einer Überdüngung der Gewässer führen, was Algenwachstum und Sauerstoffmangel begünstigt – und das ist schlecht für Fische und andere Wasserbewohner.
Vogelgrippe und Haustiere: Was Sie jetzt wissen sollten
Nicht nur Vögel sind von der Vogelgrippe betroffen, auch Freigänger-Katzen und Hunde können sich anstecken.
Katzen zeigen bei einer Infektion häufig Symptome wie Ausfluss, Atemprobleme oder neurologische Störungen. Sie stecken sich meist an, wenn sie infizierte Vögel jagen, fressen oder mit deren Kot in Kontakt kommen. Daher sollten Sie Ihre Katze in betroffenen Regionen nicht frei draußen laufen lassen.
Hunde infizieren sich seltener, können das Virus aber durch Kontakt mit verunreinigtem Wasser, Futter oder infizierten Vögeln aufnehmen. Deshalb empfiehlt es sich, Hunde an der Leine zu führen und sie von toten Vögeln fernzuhalten.
Bei ungewöhnlichen Symptomen Ihres Tieres sollten Sie unbedingt einen Tierarzt aufsuchen. Wöchentliche Karten informieren über aktuelle Risikogebiete.
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