Verbrauchermonitor: Sorge vor Mikroplastik, Antibiotika und Pestiziden in Lebensmitteln

Autor: Redaktion (lw) | Kategorie: Freizeit und Technik | 02.11.2023

Bundesinstitut für Risikobewertung: Verbrauchermonitor
Foto: Shutterstock/progressman

Eine neue Umfrage des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) zeigt: Verbraucherinnen und Verbraucher sorgen sich vor allem um Mikroplastik, Antibiotika und Pflanzenschutzmittel (Pestizide) in Lebensmitteln. Andere gesundheitsbezogene Themen – wie eine mögliche Belastung mit Bisphenol A – sind hingegen kaum bekannt.

Die jüngste Ausgabe des "Verbrauchermonitors" – eine regelmäßige Befragung, die das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) durchführt – zeigt, welche gesundheitlichen Themen den Konsumentinnen und Konsumenten hierzulande besonders viele (oder besonders wenige) Sorgen bereiten. Die Ergebnisse der neuesten Befragung, die im August 2023 durchgeführt wurde, wurden jetzt veröffentlicht. Befragt wurden dafür etwas mehr als 1.000 Personen.

Auf die Frage, was die größten gesundheitlichen Risiken seien, konnten die Befragten bis zu drei Themen angeben. Am häufigsten genannt wurden dabei:

  • unerwünschte Stoffe allgemein (von 28 Prozent der Befragten erwähnt)
  • bestimmte Nährstoffe wie Zucker, Fett, Salz (15 Prozent)
  • Kunststoffe (14 Prozent)
  • Zusatzstoffe (8 Prozent)

Bei der Antwort auf die Frage, über welche gesundheitlichen Verbraucherthemen sie am meisten beunruhigt seien, bezogen sich die Befragten vor allem auf die Qualität und Sicherheit von Lebensmitteln. Folgende Themen bereiteten am meisten Sorgen:

  • Mikroplastik in Lebensmitteln (64 Prozent fühlten sich davon "beunruhigt" oder "sehr beunruhigt")
  • Antibiotikaresistenzen (52 Prozent)
  • Reste von Pflanzenschutzmitteln in Lebensmitteln (51 Prozent)
  • Gentechnisch veränderte Lebensmittel (45 Prozent)
  • E-Zigaretten (43 Prozent)
  • Glyphosat in Lebensmitteln (41 Prozent)

Die Befragten wurden zudem gebeten, anzugeben, über welche gesundheitlichen Verbraucherthemen sie sich besonders gut, besonders schlecht oder auch gar nicht informiert fühlten.

Die folgenden gesundheitsbezogenen Themen waren dabei am wenigsten bekannt:

  • Campylobacter in Lebensmitteln (76 Prozent der Befragten hatten "nicht davon gehört")
  • Bisphenol A (BPA) in Alltagsgegenständen (64 Prozent)
  • verschluckte Knopfzellen-Batterien (57 Prozent)

"Nicht gut" oder "gar nicht gut" informiert fühlten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über die folgenden Bereiche:

  • Lebensmittelhygiene in der Gastronomie (38 Prozent der Befragten fühlten sich unterinformiert)
  • Kohlenmonoxid (37 Prozent)
  • Gentechnisch veränderte Lebensmittel (33 Prozent)
  • E-Zigaretten (33 Prozent)
  • Reste von Pflanzenschutzmitteln in Lebensmitteln (32 Prozent)

Etwas weniger als zwei Drittel der Befragten (61 Prozent) gaben darüber hinaus aus, an gesundheitlichen Verbraucherthemen interessiert oder sogar sehr interessiert zu sein; etwas weniger als die Hälfte (45 Prozent) sagten, sie informierten sich häufig oder sogar sehr häufig über entsprechende Themen.

ÖKO-TEST nimmt Verbraucher ernst

Die Umfrageergebnisse des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) bestätigen auch, dass ÖKO-TEST die Sorgen vieler Menschen zutreffend im Blick hat: So verfolgen wir alle Themen, die am meisten beunruhigen, teilweise schon seit Jahren oder gar Jahrzehnten.

Beispielsweise kritisieren wir in unseren Tests zurzeit fast monatlich Pestizid-Rückstände in Lebensmitteln: In unserer aktuellen Ausgabe sind problematische Pestizide beispielsweise im Test Schwarzer Tee und im Hummus-Test ein Thema. Das Thema Mikroplastik beschäftigt uns vor allem in unseren Kosmetik-Tests. Das Thema Bisphenol A (BPA), das rund zwei Dritteln der Verbraucherinnen und Verbraucher noch unbekannt ist, haben wir erst in unserer Juli-Ausgabe ausführlich behandelt. Lese-Tipp: Geschälte Tomaten im Test: Fast alle Produkte enthalten das Hormongift BPA

Alle Ergebnisse des aktuellen BfR-Verbrauchermonitors können Sie hier nachlesen, vorherige Befragungen finden Sie hier.

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